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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Diskussion_zur_Stadtteilinitiative_fuer_das_ehemalige_Diesterweg-Gymnasium_in_Berlin-Wedding_6966961.html

09.08.2019

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Perspektive Bildungscampus

Diskussion zur Stadtteilinitiative für das ehemalige Diesterweg-Gymnasium in Berlin-Wedding


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Das knallig orangefarbene Diesterweg-Gymnasium in Berlin-Wedding war ein typischer Schulneubau, wie man ihn in den 1970er Jahren entwarf: pädagogisch ambitioniert, technisch-utopisch in der Form und mit einem großzügigen Raumprogramm inklusive Stadtteilbücherei. 2011 wurde das Gymnasium aufgrund fehlender Schülerzahlen aufgegeben. Eine Entscheidung, die angesichts der aktuellen Krise im Berliner Schulwesen wie ein schlechter Witz wirkt.

Seit 2012 arbeitet die stadtteilbasierte Initiative ps wedding an Umbau und Reaktivierung des Gebäudes. Nicht als Schule, sondern als eine partizipativ entwickelte und zeitgemäße Mischung aus soziokulturellen Einrichtungen und 320 bezahlbaren Wohnungen sollte die Architektur des Büros Pysall-Jensen-Stahrenberg wieder belebt werden können und neue Impulse in eine ärmere innerstädtische Gegend Berlins bringen.

Doch im Herbst letzten Jahres schwenkte die Lokalpolitik radikal um. Mit Mitteln aus der milliardenschweren Schulbauoffensive wollen die zuständigen Bezirkspolitiker den Altbau abreißen und durch eine typisierte Sekundarschule ersetzen. Jahrelange Bemühungen engagierter Akteure und ein zähes Ringen um politische Unterstützung wurden mit einem Schlag Makulatur. Die Initiative sprach von einem „politischen Totalschaden“, gab aber nicht auf.

Seit Juni 2019 wird an einem Runden Tisch auf Bezirks- und Landesebene debattiert, ob nicht doch noch eine Lösung gefunden werden kann. Als neue Diskussionsgrundlage stellte ps wedding im Mai ein Konzept für einen Bildungscampus vor, der Platz für den vom Bezirk geforderten Schulneubau bietet, aber nur noch 150 Wohnungen vorsieht. Die Reaktivierung des Altbaus steht dabei weiterhin im Zentrum des Projekts. Ein weiterer Vorteil aus Sicht der Initiatoren: Der Bildungscampus kann sofort und sukzessive geplant und umgesetzt werden, während ein Neubau aufgrund fehlender Kapazitäten in den Ämtern sich über Jahre hinzuziehen droht.
 
Über die aktuelle Planung diskutieren am kommenden Montag, 12. August 2019 der Kurator und Forscher Tom Holert, die Städtebauerin und Architektin Angela Million (TU Berlin), Sabine Horlitz und Oliver Clemens von ps wedding, Robert Burghardt (Stadt von unten), Fee Kyriakopoulos (Stattbau Stadtentwicklungsgesellschaft), Viviane Schmitt (Olof-Palme-Zentrum), Jörg Ewald (SV Rot Weiß Viktoria Mitte 08), Lara Möller (wem-gehört.berlin) und der Architekturhistoriker und BauNetz-Redakteur Gregor Harbusch. Elke Beyer von der Habitat Unit der TU Berlin moderiert.  

Termin:
Montag, 12. August 2019, 18.30 Uhr
Ort: ExRotaprint, Projektraum Glaskiste, Gottschedstraße 4, 13357 Berlin


Zum Thema:

Weitere Informationen zum Stand der politischen Auseinandersetzung sowie die im Mai erarbeitete Tischvorlage für einen Bildungscampus auf der Webseite von ps wedding


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Kommentare

1

Jenatsch | 09.08.2019 16:06 Uhr

viel Erfolg!

Der Initiative wünsche ich viel Erfolg und Ausdauer! Sie hat ein überzeugendes Konzept für einen erhaltenswerten Bau. Abriss ist hier - wie meistens - die phantasieloseste Lösung. Noch unintelligenter als die Schließung der Schule in 2011, wo bereits alle Kitas überfüllt waren. Kitakinder kommen nämlich irgendwann in die Schule, das kann man auch ohne Gutachten wissen.

 
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Das Diesterweg-Gymnasium von Pysall-Jensen-Stahrenberg nach seiner Fertigstellung im Jahr 1977

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