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22.01.2009

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Ignoranz und Populismus

Diskussion zum Landtagsabriss in Hannover


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„Die Abrisspläne in Hannover gehen auf eine Mischung aus Ignoranz, Populismus und mangelhafter Bauunterhaltung zurück.“ So steht es in der morgen erscheinenden Ausgabe 4.09 der Bauwelt . Es geht dabei um die Pläne des niedersächsischen Landtags, sein Plenarsaalgebäude in Hannover abzureißen und durch einen gläsernen Neubau zu ersetzen. Dabei ginge das denkmalgeschützte Hauptwerk (1957-62) des bedeutenden norddeutschen Nachkriegsarchitekten Dieter Oesterlen (1911-84) verloren (siehe auch BauNetz-Meldung vom 12. Dezember 2008).

Doch dagegen formiert sich Widerstand. Die Landtagsfraktion der SPD ist inzwischen umgeschwenkt und fordert einen ergebnisoffenen Wettbewerb. Und die Grünen lehnen den Abriss ab. So lädt dann auch die grüne Landtagsfraktion unter dem Motto: „Den niedersächsischen Landtag nicht teuer neu bauen, sondern effizient und zeitgemäß modernisieren!“ zu einer Anhörung mit Diskussion am Freitag, 30. Januar 2009. Diese Programmpunkte sind geplant:


  • Der Plenarsaal als Architekturdenkmal und denkmalpolitische Konsequenzen
    Sid Auffahrt, Bauhistoriker

  • Der Plenarsaal als Geschichtsdenkmal und Symbol für das Land Niedersachsen
    Anne Schmedding, Architekturhistorikerin, TU Braunschweig

  • Nutzungsansprüche an das Plenargebäude 2002 und heute
    Wolfgang Goeke, Landtagsdirektor; Doris Nordmann, Ministerialdirigentin

  • Podiumsdiskussion mit Roman Graf, Landesvorsitzender des BDA Niedersachsen; Wolfgang Schneider, Präsident der Architektenkammer Niedersachsen; Karin Kellner, Sprecherin der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung e.V.; Karl Bernhard Kruse, Diözesankonservator in Hildesheim; Christian Kleine, Kleine – Assoziierte Architekten BDA; Moderation: Enno Hagenah, MdL

Termin: Freitag, 30. Januar 2009, 15-18.30 Uhr
Ort: Leineschloss, Saal der Gaststätte des Landtages, Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 1, 30159 Hannover
Eine Anmeldung unter enno.hagenah@lt.niedersachsen.de ist erwünscht bis zum 28. Januar 2009. Die Veranstaltung ist kostenlos.

Außerdem lädt der Landtag zu einem offenen Besucherabend mit Führung am 28. Januar 2009, 18 Uhr. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.


Zum Thema:

Artikel „An der Leine“ zum Landtag Hannover aus: Bauwelt 4.09 vom 23. Januar 2009 im Volltext (Download PDF )


Kommentare

6

staubmeier | 23.01.2009 15:54 Uhr

abholen

Was ist schon "architektonische Kompetenz"?
Verlangt nicht zu viel von Verwaltungen und Otto-Normal-Volksvertretern. Die verwalten und vertreten doch nur. Holt sie da ab, wo sie sind. In ihren Wohnzimmern. Seid Euch nicht zu schade dafür, Ihr Hüter der Kompetenz. Seid lehrreich. Woher sollen die denn wissen, was "zeitlose Schönheit" ist. Verratet es Ihnen, wenn Ihr es wisst.

5

s03r3n@web.de | 23.01.2009 10:09 Uhr

"Eine Wanderung auf sehr schmalem Grat."

Die man schafft - wenn man will. Ich bin wie romanesco schwer begeistert von den Schwarzweißfotos! Abgesehen von der Bestuhlung vielleicht - zeitlos modern. Und mehr Offenheit, mehr Glas geht kaum. Wo bleibt da die architektonische Kompetenz der Bauverwaltung (von der des Parlaments will ich lieber nicht reden)? Mensch, Ihr habt dort ein Juwel, ein Wahrzeichen, und wollt es einfach abreißen! Sanieren in Oesterlens Sinne und behutsam modernisieren! Natürlich wird das in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung möglicherweise teurer als ein Neubau - auf dem Papier wohlgemerkt - aber Ihr habt auch eine Verantwortung gegenüber Euren Vorfahren und deren Werk. "Learning from Staatsratsgebäude Berlin!"

4

dethomas | 22.01.2009 20:30 Uhr

mehr glas

also was sind denn jetzt die gründe für den angedachten abriss? ist es nur mehr glas? also gläsern werden? mehr transparenz? (solang keine sonne scheint) haben die zuviel geld in niedersachsen? oder soll es im rahmen des konjunkturpakets stattfinden. solange ein gebäude funktioniert und räumlich die ansprüche der nutzung erfüllt soll es bleiben. (noch gibt es keine abwrackprämie für gebäude, schade eigentlich)......

3

matthias | 22.01.2009 16:39 Uhr

wie wäre es denn mit einem neuen schloß?

2002 gab es schon einmal einen wettbewerb zum umbau des plenarbereiches.

kurz darauf kam allerdings der regierungswechsel. nichts scheint einem politiker mehr zuwieder als baulichen pläne eines vorgängers umzusetzten...

2

thomas | 22.01.2009 16:38 Uhr

denkmalschutz privat

was fehlt für solche fälle ist jenseits des staatlich organisierten und letzlich meistens versagenden denkmalschutzes eine entsprechende privat organisierte interessenvertretung, quasi ein 'denkmalschutzverein', eine bürgerinitiative
hier ist ein vakuum, das es auszufüllen gilt. es kann ja nicht immer beim bda hängen bleiben.
wenn jemand da etwas weiß oder aufbauen möchte: ich bin sofort dabei!

1

romanesco | 22.01.2009 16:19 Uhr

Daumen drücken

Ah, diese wohltuende Ruhe, diese wahrhaft zurückhaltende Gestaltung, diese Ausgewogenheit zwischen Raumbildung und einfachem Offenlassen. Es ist mittlerweile kaum noch etwas zu finden von dieser zurückhaltenden, dennoch selbstbewussten frühbundesrepublikanischen Architektur, die uns (?) nach meinem Empfinden immer noch gut zu Gesicht stünde.

Zweierlei bleibt zu hoffen - dass die Befürworter des Erhalts sich durchsetzen, und dass dies nicht dazu führt, dass aus der filigranen Eleganz aus Gründen der allumfassenden energetischen Optimierung profilhudelnde Dutzendware wird. Eine Wanderung auf sehr schmalem Grat.

 
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