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25.03.2014

Neueste Mode für Seoul

Designzentrum von Zaha Hadid


Seouls historischer Stadtteil Dongdaemun hat in den letzten beiden Jahrzehnten eine starke Transformation erfahren und ist heute für seine 24-Stunden-Kultur berühmt, mit Shoppingzentren, Restaurants und Unterhaltungsangeboten. Dongdaemun schläft nie, und damit das so bleibt, wurde dort kürzlich ein neues, besonders dynamisches Mode- und Designzentrum von Zaha Hadid eröffnet. Design Plaza nennt sich das gigantische Projekt, das Hadid zusammen mit Patrick Schumacher und dem örtlichen Büro Samoo Architects & Engineers realisiert hat.

Der Begriff Zentrum ist allerdings fast schon ein Understatement, denn es gibt kaum eine öffentliche Nutzung, die nicht geboten wird: Ausstellungsräume, ein Kongresszentrum, ein Designmuseum, Labore, Archive und Vorlesungsräume treffen auf Cafés und Restaurants, einen öffentlichen Park mit Sport-und Freizeitangebot und eine archäologische Ausstellung mit Überresten der alten Stadtmauer.

Mit ihrem Projekt wollen Hadid und Schumacher diesem Facettenreichtum einen einheitlichen Rahmen geben, gleichzeitig aber auch das Spezifische des Orts mit seiner Vergangenheit erlebbar machen. Das Resultat bezeichnen sie als „architektonische Landschaft“: Der Park und das eigentliche Gebäude mit seinen unterirdischen Teilen durchdringen sich, und es werden zahlreiche Beziehungen und Verbindungen zur Umgebung geboten.

Auch das Gebäude selbst verfügt mit seiner Kombination aus wolkenartigen Volumen und massiven Betonrampen über landschaftliche Aspekte und bietet seinen Besuchern großzügige Erschließungsräume mit viel formaler Dynamik. Die Fassade des Gebäudes, das als Novum für Südkorea mittels eines lückenlosen Building Information Model errichtet wurde, besteht aus 45.000 maßgeschneiderten Aluminiumpanelen. Zum Teil sind diese stark perforiert, wodurch das Design Plaza nach Einbruch der Dunkelheit geheimnisvoll elektrisierend zu schimmern beginnt.

Im Inneren sorgt dagegen die Kombination aus glasfaserverstärktem weißen Gips, hochglänzenden Böden aus Epoxidharz, makellosem Sichtbeton und hölzernen Treppenbelägen für eine Atmosphäre, die seltsam zwischen exzessiven Parametrismus und Retromoderne changiert. Mit Sicherheit lässt sich allerdings sagen, dass hier von der Parkgestaltung bis zum kleinsten Detail, vom ersten Entwurf bis zur tatsächlichen Realisierung ein Formwille sichtbar wird, der auch bei Hadid und Schumacher einmalig ist. (sb)


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