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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Dachaufstockung_in_Leipzig_von_Knoche_Architekten_5229984.html

03.11.2017

Respekt vor dem Klinker

Dachaufstockung in Leipzig von Knoche Architekten


Leipzig wächst und das ist gut für den gründerzeitlichen Baubestand. Was vor wenigen Jahren noch leer stand, wird heute saniert und geschätzt. So auch die ehemalige Celluloid-Fabrik in der Holbeinstraße. Knoche Architekten haben dort ihr Büro eingerichtet. Nun haben sie das denkmalgeschützte Kontorgebäude aufgestockt. Über dem zweigeschossigen, mit Backstein verkleideten Bestandsbau entstand eine zusätzliche Ebene mit zwei Wohnungen. Als „überraschend, einfach und überzeugend“ empfand die Jury des Leipziger Architekturpreises 2017 das grau verputzte Volumen und wählte das Projekt zu einem von drei Preisträgern.

Das von den Architekten ergänzte, dritte Geschoss übernimmt die Gebäudekubatur ohne Rücksprünge, so dass das Eckhaus nun die Traufkante der Nachbargebäude fortführt. Die Positionen der neuen Fenster folgen zum großen Teil denen der darunter liegenden Öffnungen. Obwohl auf expressive Farben und Formen verzichtet wurde, setzt sich die 36 Zentimeter starke, verputzte Wand aus Dämmziegeln deutlich gegenüber dem Backstein ab, was die Jury als „Authentizität des Neuen“ interpretierte. Außerdem exponiere sich die Aufstockung nicht „aufdringlich in den Stadtraum“, sondern zeuge „eher von einem Understatement“.

Während das Äußere mit der horizontal reliefierten Fassade eher rau erscheint, öffnet sich im Inneren eine edel detaillierte Wohnwelt mit eingebauten Vollholzmöbeln. Neben einer kleineren Drei-Zimmer-Wohnung entstand ein Penthouse mit mehreren Bädern, großzügigen Wohnflächen und einem umschlossenen Patio. Hinauf gelangt man über eine skulpturale Stahltreppe oder barrierefrei über den Aufzug.

Eine ähnlich skulptural-minimalistische Gestaltung setzten Knoche Architekten bereits 2010 um. Beim Umbau des Finanzamts Zwickau war ebenfalls denkmalgeschützter Gründerzeitbestand Ausgangspunkt des Entwurfes. Die Erweiterung präsentiert sich in schlichtem Grau mit schießschartenartigen Öffnungen. Im Inneren sorgen flächige Farben für ein angenehmes Raumklima. Nüchtern und feinsinnig könnte man diese Handschrift nennen. (dd)

Fotos: Roland Halbe


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