RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-DAM_Preis_2023_fuer_Auer_Weber_8140461.html

27.01.2023

Zurück zur Meldung

Weiterbauen in Starnberg

DAM Preis 2023 für Auer Weber


Meldung einblenden

Das Büro Auer Weber (Stuttgart/München) erhält den DAM Preis 2023 für ihre Erweiterung des Landratsamtes in Starnberg. Das gab das Deutsche Architekturmuseum (DAM) heute Mittag bekannt. Imponiert habe der Jury besonders die Haltung der Architekt*innen, ihr eigenes Werk zu reflektieren, neu zu interpretieren und in zeitgemäßer Sprache fortzuschreiben, hieß es auf der Pressekonferenz.

Vor 35 Jahren hatten Auer Weber den Bestandsbau realisiert – nach gewonnenem Wettbewerb und inspiriert von der Villa Katsura in Kyoto. Das große Volumen des Amtes verbargen sie in zweigeschossigen Pavillons mit umlaufenden Fluchtbalkonen, die sie um fingerartige Höfe anordneten und in die Umgebung am See fügten. Im vergangenen Jahr wurde die Erweiterung mit Platz für 160 Arbeitsplätze fertig. Ebenfalls in Modulbauweise errichtet, erlauben die vier neuen Flügel eine flexible Einteilung der Büroräume.

Es sei heute nur mit scharfem Blick zu erkennen, wo der Bestand aufhört und die Erweiterung beginnt, wo zeitgemäß modernisiert wurde und ein neuer Charakter Einzug gehalten hat, so die Jury. Insofern ist es vor allem das Prinzip Kontinuität in der Architektur, das mit dem Preis gewürdigt wird. Auer Weber hätten sich der Auseinandersetzung mit dem eigenen Schaffen gestellt, genau hingeschaut und weitergedacht, erklärt Uta Winterhager, eine der zwölf Preisrichter*innen. Genau das bräuchten wir heute: Architektur, die das Gestern ernst nimmt, das Heute versteht und deutlich über das Morgen hinausdenkt.

Bereits zum 15. Mal wird der DAM Preis für Architektur in Deutschland vergeben. Unter Vorsitz von Martin Haas hatte die diesjährige Jury unter rund 100 zur Auswahl stehenden Projekten zunächst 23 für die Shortlist und daraus wiederum fünf Finalisten ausgewählt: das Volkstheater in München von LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei (Stuttgart), den von allmannwappner (München) geplanten Stadtbahntunnel in Karlsruhe, das nach Plänen von Hütten & Paläste (Berlin) umgebaute Wohn- und Gewerbehaus Scheune Prädikow im brandenburgischen Prötzel und die von Element · A (Heidelberg) und hiendl_schineis (Passau/Augsburg) erweiterte Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Alpenvereins DAV in München.

Nicht in der Jury-Auswahl, aber seit vielen Jahren Bestandteil dieser Übersicht zur deutschen Gegenwartsarchitektur, sind Bauten von Architekturbüros aus Deutschland in anderen Ländern. In Shenzhen haben beispielsweise Crossboundaries (Frankfurt am Main/Beijing) das Dach eines Bahnhofsgebäudes in einen Skypark verwandelt. In Montreal haben Kuehn Malvezzi (Belrin) und die ortsansässigen Büros Pelletier de Fontenay sowie Jodoin Lamarre Pratte architectes ein ungewöhnliches Museum geplant. Und in Bangladesch hat Studio Anna Heringer (Laufen) ein Therapiezentrum aus Lehm und Bambus realisiert.

Der Preis wird heute Abend im DAM Ostend in Frankfurt am Main verliehen. Zugleich eröffnet dort die Ausstellung „DAM Preis 2023“ mit allen Projekten der Shortlist. Alle nominierten Bauten werden im Architekturführer Deutschland 2023 vorgestellt. Im Deutschen Architektur Jahrbuch 2023 werden schließlich die Bauten der Shortlist und der Preisträger ausführlich besprochen. Beide Publikationen erscheinen bei DOM publishers. Der Preis des Deutschen Architekturmuseums wird zum siebten Mal in enger Kooperation mit der Firma JUNG vergeben. (fm)

Eröffnung und Preisverleihung:
Freitag, 27. Januar 2023, 18 Uhr
Ausstellung: 28. Januar bis 1. Mai 2023
Ort:
Deutsches Architekturmuseum im DAM Ostend, Henschelstraße 18, 60314 Frankfurt am Main


Zum Thema:

dam-preis.de


Kommentare

1

Claus wundert sich... | 29.01.2023 22:43 Uhr

...über die Jury

Ich verstehe nicht ganz was da „reflektiert, neu interpretiert und in zeitgemäßer Sprache fortgeschrieben“ wurde, wenn „nur mit scharfem Blick zu erkennen (ist), wo der Bestand aufhört und die Erweiterung beginnt.“ Ist das ernst gemeint oder fehlt da Kontext?

Ich meine klar, das Ausgangshaus ist ganz schön und hätte 1988 sicher den DAM-Preis verdient. Und ich glaube auch gerne, dass es sehr viel Schweiß, Mühe und Nerven gekostet hat, das alles in einer solchen Mimikry zu wiederholen. Das verdient ehrlich Anerkennung und Respekt, aber den DAM-Preis?

Es darf sich nichts ändern, damit alles so bleibt wie es ist? Diese Haltung in der Begründung zum Preis ist derart verstaubt, dass Friedrich Merz dagegen wie nen woker Hipster wirkt. Also sorry, wenn Bestand, dann doch Hütten und Paläste….

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.



DAM Preis 2023: Auer Weber, Erweiterung Landratsamt Starnberg

DAM Preis 2023: Auer Weber, Erweiterung Landratsamt Starnberg

DAM Preis 2023: Auer Weber, Erweiterung Landratsamt Starnberg

DAM Preis 2023: Auer Weber, Erweiterung Landratsamt Starnberg

DAM Preis 2023: Auer Weber, Erweiterung Landratsamt Starnberg

DAM Preis 2023: Auer Weber, Erweiterung Landratsamt Starnberg

DAM Preis 2023: Auer Weber, Erweiterung Landratsamt Starnberg

DAM Preis 2023: Auer Weber, Erweiterung Landratsamt Starnberg

Bildergalerie ansehen: 17 Bilder

Alle Meldungen

<

27.01.2023

Neue Pläne für den Checkpoint Charlie

Ergebnisse des Dialogverfahrens in Berlin vorgestellt

27.01.2023

Buchtipp: Architektur für Alle?!

Emanzipatorische Bewegungen in Planung und Raum

>
Baunetz Architekt*innen
dasch zürn + partner
BauNetz Wissen
Schutz vor der Flut
BauNetzwoche
Höhenrausch
baunetz interior|design
Monoton monochrom
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche
vgwort