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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Coworking_und_Cafe_in_Kibichuo_von_Kengo_Kuma_and_Associates_8633027.html

08.07.2024

Bretterstapel in Kibichuo

Coworking und Café in Kibichuo von Kengo Kuma and Associates


Bei den Arbeiten des Büros Kengo Kuma and Associates (Tokyo/Paris) spielen Materialität sowie die lokale Kontextualisierung eine große Rolle. Dies findet seinen Ausdruck zum Beispiel in einer Fassade aus schwebenden Steinen oder der Architektur des Museums für Hans Christian Andersen, das sich zu gut zwei Dritteln unter der Erde befindet. Auch bei dem in diesem Jahr fertiggestellten Projekt im japanischen Kibichūō handelt es sich in dieser Hinsicht um einen echten Kengo Kuma. Hier realisierte das Büro im Auftrag eines in der Region ansässigen IT-Unternehmens einen Bau, der „mit einem Café und Coworking-Arbeitsplätzen der Gemeinschaft offenstehen soll“.

Kibichūō liegt in der Präfektur Okayana, die als größter Produzent von Brettsperrholz in Japan gilt. Vor diesem Hintergrund machten die Architekt*innen das Material konstruktiv und gestalterisch zum Hauptakteur. Besonders wuchtig tritt der Bau, der an einen ungeordneten Bretterstapel erinnert, durch seine langen, von der Seite geschlossenen Fassadenflächen in Erscheinung. Dabei verschwinden technische Installationen wie Lüftungsauslässe hinter auskragenden Fassadenpaneelen. Auch nach vorne prägen weite Auskragungen die Ansicht, die von Glasfassaden ergänzt werden und ein dynamisch skulpturales Bauvolumen erzeugen.

Der Bau wurde auf einem Grundstück mit Hanglagen errichtet, die die Architekt*innen in den zueinander versetzten und ineinander verschobenen Volumen des Holzstapels aufnehmen. Auf diese Weise entstanden auf einer Fläche von 585 Quadratmetern zwei Geschosse, die auf den verschiedenen Ebenen separate Zugänge erhielten. In großen, offenen Räumen nimmt das Erdgeschoss ein Café auf, während sich im Obergeschoss die Coworking-Arbeitsplätze befinden, die unter anderem von der Okayama Universität mitgenutzt werden. Die Tragstruktur mit tiefen, querlaufenden Sperrholzträgern wie auch die haustechnischen Installationen bleiben im Innenraum sichtbar. Für die tragenden Bauteile wie auch für die Fassade kam Zypressenholz zum Einsatz. (sbm)

Fotos: Kawasumi-Kobayashi Kenji Photograph Office


Zum Thema:

Aktuell zeigt eine Ausstellung der Bundeskunsthalle in Bonn das Werk des Architekten Kengo Kuma und seines Büros.


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