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04.03.2010

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Glastempel Tyrol

Chipperfield-Kaufhaus in Innsbruck eröffnet


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In Innsbruck reiht sich neben Skisprungschanze und Hungerburgbahn von Zaha Hadid und den Rathaus-Galerien von Dominique Perrault ein weiterer Neubau aus der Feder eines Stararchitekten ein. Heute Morgen um 8 Uhr wurde nach zweijähriger Bauzeit David Chipperfields Kaufhaus Tyrol eröffnet (siehe BauNetz-Meldung zum Richtfest vom 27. Juli 2009) – bis zu anderthalb Stunden Wartezeit mussten die Besucher in Kauf nehmen. Die Schlangen vor den Eingängen bildeten sich jedoch nicht nur wegen der angekündigten Schnäppchen. „Wenn in der Prachtstraße Innsbrucks ein futuristisch anmutender Glastempel gebaut wird, dann ist das schon was tolles für uns Bergprovinzler“, berichtet ein Blogger aus Innsbruck.

Das Büro David Chipperfield Architects wurde 2007 mit den Planungen des größten innerstädtischen Kaufhauses Tirols beauftragt (siehe BauNetz-Meldung vom 10. Oktober 2007). „Behutsam aber kraftvoll“ soll sich das neue Kaufhaus laut den Architekten in das historische Zentrum Innsbrucks entlang der Maria-Theresien-Straße einfügen. Auf dem Gelände des ehemaligen „Kaufhaus Tyrol“ gelegen, erstreckt sich der Neubau von der Maria-Theresien-Straße über das Blockinnere mit einem zentralen Atrium bis hin zur Erlerstraße. Der benachbarte Altbau, das ehemalige „Schindlerhaus“, wurde unter Berücksichtigung des Ensembleschutzes in das Projekt integriert.

Auffallend an dem Neubau sind vor allem die drei leicht schräg zueinander stehenden gerasterten Fassadenbereiche mit ihren schmalen, Raum hohen Fensteröffnungen. Die Fassade soll die seit dem Mittelalter unregelmäßig gewachsene Struktur der Maria-Theresien-Straße fortschreiben. Durch die kolonnadenähnlichen Fassadenstützen mit vergleichsweise großen Querschnitten soll das Schattenspiel der umgebenden Bebauung fortgeführt werden. Ein helles Atrium organisiert die Erschließung aller Etagen – so soll eine einfache Orientierung mit vielfältigen Blickbeziehungen ermöglicht werden. Ob das heute morgen jemand bemerkt hat, bleibt angesichts der verstopften Rolltreppen fraglich.

Fotos: Ute Zscharnt für David Chipperfield Architects


Kommentare

5

Schweizer | 29.03.2010 19:21 Uhr

an die deutschen Kritiker...

..wartet erst mal ab, bis Ihr Herrn Stellas Berliner "Belvedere" seht..:-D Dann würdet Ihr Euch wünschen, Ihr hättet Chipperfield rangelassen.

4

svenski | 09.03.2010 21:43 Uhr

Kaufhaus!

Ist doch für ein Kaufhaus völlig ok! Das ist ein Kaufhaus. Schon jemand mal die Kaufhäuser der letzten 50 Jahre angeschaut? Ohne Fassade, totale Fremdkörper? Da muss man hier doch Maßstäblichkeit loben, und eine Kleinteiligkeit, die bewusst nicht tümeld, aber trotzdem eine Spannung hat. Direkter Bezug auf die Nachbarschaft wäre m.E. da weder sinnvoll noch wünschenswert noch möglich. Der's bezahlt will schließlich auch ein Kaufhaus drin betreiben können...

Gruß, svenski.

3

Adler-Blick | 08.03.2010 09:57 Uhr

großer Wurf ?

Dem Ganzen geht ja schon ein jahrelanger Streit voraus, bei dem sich der eine oder andere Architekt ein mächtiges blaues Auge eingefangen hat ... da kann dann am Ende nur ein "Allgemeinentwurf " dabei rauskommen und in Innsbruck ist wohl der Name wichtiger als das Gebäude. Eine geschickt gespielte Finte des Investors ...
Was es zu bewerten gilt ist allerdings das gebaute Ergebnis der Streitereien: verglichen mit den vorausgegangenen Entwürfen ist die Fassade bei weitem nicht so schreiend und aufdringlich, geschweige denn ein "Blob"; allerdings nimmt sie im Straßenraum keinerlei Bezug (Geschosshöhen, Verlauf, Materialität, Farbgebung) auf die Nachbarbebauung.
Sicherlich ein schweres Unterfangen, an dem leider auch Chipperfield gescheitert ist ... große Namen bürgen eben nicht immer für den großen Wurf !

2

Flo | 05.03.2010 11:46 Uhr

3 +

Es ist aber doch andererseits auch ganz beruhigend zu sehen, dass auch ein Chipperfield mal mit einem Entwurf nicht voll ins Schwarze trifft. Und so schlecht ist das Gebäude ja auch nicht.
Halt keine Schönheit...

1

Trick | 04.03.2010 17:10 Uhr

Chipperfierld Kaufhaus

Ein Bau von einer unglaublichen Rücksichtslosigkeit gegenüber der historischen Umgebung. Hier wird sich mit einem schockierenden Egoismus in die Altstadt gedrängt. Besonders erschreckend, weil Chipperfield wie man an den Bauten in Berlin sieht, auch anders kann.

 
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