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03.09.2024
Bremer Schirmchen
Busterminal, Hotel und Parkhaus von Knerer Lang Architekten mit Atelier . Schmelzer . Weber
In der Bremer Bahnhofsvorstadt ist ein neues Fernbusterminal entstanden, das von einer textilen Membran überspannt wird. Zum Terminal gehören außerdem ein Hotel und ein Parkhaus. Das Gesamtensemble wurde von Knerer Lang Architekten mit Atelier . Schmelzer . Weber (beide Dresden) entworfen, die 2018 einen beschränkten Realisierungswettbewerb für sich entscheiden konnten. Für das Projekt arbeiteten öffentliche und private Akteur*innen zusammen. Die Stadt Bremen trat als Bauherrin für das Fernbusterminal auf, der Investor Buhlmann Immobilien (zu großen Teilen auch Eigentümer des Grundstücks) übernahm die Bauherrschaft für Parkhaus und Hotel.
Die Bahnhofsvorstadt wird unter anderem durch mehrgeschossige Bauten der 1960er Jahre sowie das Tivoli- und das Siemens-Hochhaus geprägt. In den kommenden Jahren soll die städtebauliche Entwicklung vorangetrieben und der Standort vor allem durch mehr öffentliche Räume gestärkt werden. Zur Aufwertung soll auch das neue Ensemble beitragen, das sich auf bisher wenig genutzten Flächen zwischen Überseemuseum, Multiplexkino und denkmalgeschütztem Fruchthof befindet.
Das Fernbusterminal lag zuvor nur einen Block weiter, besaß jedoch wenig Aufenthaltsqualität. Der Raum war beengt, weder Toiletten noch ein Unterstand waren auf dem Gelände zu finden. Das alles bietet nun der neue Busbahnhof, der im März dieses Jahres eröffnete. Auf einer Fläche von rund 4.500 Quadratmetern sind elf Haltebuchten untergebracht, an denen bis zu 82 Busse täglich abfahren können. Im Sockelgeschoss des Parkhauses gibt es für die Wartenden einen Bereich mit Steckdosen, WLAN und Toiletten.
Die schlichte Gestaltung der Obergeschosse lassen Hotel und Parkhaus in den Hintergrund treten. Umso mehr fällt das lichtdurchlässige Terminaldach ins Auge, dessen einzelne Elemente an Sonnenschirme erinnern. Dabei handelt es sich um eine modulare Konstruktion. Jedes Schirmkopf-Element kann ausgebaut und mit einer neuen Membran bespannt werden. Die tragende Struktur besteht aus verzinktem und lackiertem Stahl. Einen buchstäblich gestalterischen Bogen schlagen die Architekt*innen mittels der wiederkehrenden Form der Schirme, die sich nicht nur in den Bögen der Sockelgeschosse, sondern auch in den konkav geformten Fassadenelementen am Dachabschluss wiederfindet.
Neben Wartebereich und Hotellobby befinden sich im Erdgeschoss des Parkhauses ein paar Läden. Im 7-geschossigen Hotel sind 126 Zimmern sowie Büroflächen untergebracht. Die ARGE Knerer Lang Architekten mit Atelier . Schmelzer . Weber betreuten die Realisierung von Hotel und Parkhaus in LPH 1–4 und das Fernbusterminal in LPH 1–8. Für die Innenraumgestaltung zeichnet das Architekturbüro Ratschko aus Hamburg verantwortlich. Die Baukosten für das Ensemble mit einer Bruttogeschossfläche von 23.000 Quadratmetern werden mit rund 19 Millionen Euro (ohne Verkehrsanlage) angegeben. (dsm)
Fotos: Atelier . Schmelzer . Weber, Idee & Design Werbeagentur
Zum Thema:
Auch in Dresden konnten Knerer Lang Architekten mit ihrem Entwurf für ein Busterminal überzeugen. Ähnlich wie in Bremen wird dieses durch weitere Nutzungen ergänzt. Angrenzend sind ein Fahrradparkhaus, Büroflächen und Mini-Apartments geplant.
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