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04.01.2010

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Für eine Handvoll Petro-Dollar

Burj Dubai eröffnet


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Folgt man den Berichten über die heutige Eröffnung des Burj Dubai, so liest man zwischen den Zeilen, dass da offensichtlich einiges an Missgunst herrscht: „Auf Sand gebaut“ ist die häufigste Überschrift – es wäre ja auch ein viel besseres Symbol der Finanzkrise gewesen, wäre aus dem gigantischen Turmbau eine halbfertige Investment-Ruine geworden. Aber allen Unkenrufen zum Trotz feiert der Koloss heute, mit gerade einmal etwas über einem Jahr Verspätung (siehe BauNetz-Meldungen zum Projekt), seine Eröffnung. Und was sind schon 365 Tage bei einer Höhe von 818 Metern, wie nun die offizielle Höhenangabe lautet (in unterschiedlichen Berichten werden Höhen von bis zu 824 Metern genannt).

Der Turm ist auch nicht einfach nur das höchste Bauwerk der Welt (bisher: ein über 600 Meter hoher Fernsehmast in North Dakota), sondern auch noch das höchste freistehende Gebäude (bisher: CN Tower in Toronto, 553 Meter) und der höchste Wolkenkratzer mit Büros und Wohnungen (bisher: Taipei 101 in Taiwan, 509 Meter). Das letzte Gebäude auf diesem Planeten, welches sich Weltmeister in allen drei Kategorien nennen durfte, war übrigens 1931 das Empire State Building. Adrian Smith, der seit seinem Austritt bei Skidmore, Owing & Merrill als alleiniger Verfasser des Burj Dubai genannt wird, ist mit diesem Gebäude nun weltbekannt.

Da des Turms hauptsächlicher Zweck offensichtlich der Weltrekord ist, kann man über ihn auch eigentlich nur in Zahlen sprechen: 818 Meter, 189 Stockwerke, 7.000 Quadratmeter große Fundamentplatte mit 850 Betonpfählen (bis zu 36 Meter tief). 400 Tonnen Edelstahl halten die 28.261 Glasscheiben der Fassade, die höchste Aussichtsplattform liegt 421 Meter über dem Erdboden.

Bis zur ersten Sky Lobby (Etage 43) wird der Bau vom „Armani Hotel“ mit 330 Suiten genutzt, darüber (bis Etage 72) liegen Eigentumswohnungen, dann folgen „Luxuswohnungen“ (bis Etage 108) und schließlich Büros (bis Etage 154). Darüber folgen nur noch Technikgeschosse, die Wasser, Lüftung und Lifte bis in die obersten Etagen bringen müssen. Der längste Lift fährt 514 Meter hoch, mit 64 km/h erreichen die Lifte Weltrekordgeschwindigkeiten. Die Betonkonstruktion reicht bis zu 586 Metern, der Temperaturunterschied zwischen Erdboden und Turmspitze beträgt etwa sechs Grad, die Turmspitze schwankt bis zu 1,5 Meter und die Fontäne vor dem Haus spritzt das Wasser immer noch 150 Meter hoch.

335.000 Quadratmeter Apartment- und Büroflächen sind entstanden. Sollte das Haus einmal komplett vermietet sein, werden sich etwa 35.000 Menschen gleichzeitig im Burj Dubai aufhalten können – der Quadratmeterpreis der Eigentumswohnungen liegt jedoch bei 33.000 Euro. Die Büros sind wohl teurer, hier werden Quadratmeterpreise von 43.000 Euro genannt. Solche Preise werden zur Refinanzierung wohl nötig sein: Scheich Muhammad Bin Rashid Al Maktoum hat die Baukosten – genannt werden Summen zwischen 1,8 (ZEIT) und 4,1 Milliarden (Wikipedia) US-Dollar – angeblich direkt und ohne einen Cent Kredit dafür aufnehmen zu müssen aus seinem Privatvermögen gezahlt.


Zum Thema:

Das Video eines (illegalen) Base Jumps im Mai 2008 macht schwitzige Händflächen: www.youtube.de


Kommentare

6

scheich | 05.01.2010 20:47 Uhr

emaar

makthum ist nicht dubai. leider hat auch die baunetz redaktion keine echten recherche durchgeführt. dieses hochhaus ist zu 100% ein gebäude der emaar properties. dieses unternehmen ist ein börsendotiertes unternehmen - ohne anteile vom scheich. neben dem burj dubai wurde auch die dubai mall von diesem unternehmen entwickelt. unser büro arbeitet für emaar. nichts wird "einfach so" entwickelt. hinter jeder entscheidung werden harte zahlen hinterlegt. alles ist berechnet. diese profesionalität fehlt leider vielen deutschen unternehmen. zum design. wer einmal in dubai war, ist von diesem gebäude begeistert. dies ist wirklich ein "iconic tower"!

5

tom | 05.01.2010 18:53 Uhr

ein Blick in die Wüste

enno, was willst du denn mit einer Aussichtsplattform? Man sieht doch ohnehin nur Wüste!

4

enno | 05.01.2010 12:52 Uhr

großer bluff

40 stockwerke technik, der aufzug fährt "nur" 520 m hoch 250 m fake oberhalb der beton-konstruktion? das heisst ja, das ding ist zum grössten teil wirklich nur symbol und total unfunktional. die hätten wenigstens die aussichtsplatform auf 800 m machen können. da fahr ich lieber aufs empire state...

3

rli | 05.01.2010 10:02 Uhr

818

....schöne glitzerwelt mit schattenseiten...

2

Achim | 05.01.2010 10:02 Uhr

Argumente...?

Lustig, wie man auf dem Luftbild in unmittelbarer Nähe die ebenerdigen Parkplätze sieht ... soviel zum immer wieder sinnlos vorgebrachten Argument der Flächenersparnis durch Hochhäuser. Danke also für die treffende Formulierung "Da des Turms hauptsächlicher Zweck offensichtlich der Weltrekord ist..." ! :-)

1

neon | 05.01.2010 10:02 Uhr

turmbau zu babel

babylon wird fallen!

 
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