Der Bundestag hat am 4. Juli 2002 über die zukünftige Bebauung am Berliner Schlossplatz entschieden. In einer offenen Abstimmung votierten 384 von 589 Abgeordneten für die Errichtung eines Gebäudes mit den historischen Barockfassaden des Schlosses an drei Seiten sowie dem Schlüterhof im Inneren. 133 Volksvertreter stimmten für den alternativen Vorschlag, einen Wettbewerb durchzuführen, der offen für zeitgenössische Architektur ist und keine Vorgaben hinsichtlich der Fassaden macht. Damit stellt sich eine Zweidrittelmehrheit des Bundestags hinter die Empfehlungen der Internationalen Expertenkommission „Historische Mitte Berlin“. Mit dieser Entscheidung ist der über zehn Jahre lang dauernde Streit über den Wiederaufbau des Stadtschlosses beendet: Sollte jemals ein Gebäude auf dem Berliner Schlossplatz gebaut werden, so wird es - zumindest äußerlich - die Gestalt des Hohenzollernschlosses tragen.

In der Sitzung des Bundestages wurde außerdem mit überwältigender Mehrheit (594 Abgeordnete) einem Gemeinschaftsantrag von SPD, CDU/CSU und Bündnis 90 / Die Grünen zugestimmt, wonach auch allen übrigen Empfehlungen der Kommission zu folgen sei. Insbesondere die geplante Nutzung als Museum und Stadtbibliothek sowie die öffentlich-private Finanzierung des mit 670 Millionen Euro Bausumme veranschlagten Gebäudes sind damit bestätigt. Der Bund wird dazu das 180 Millionen Euro teure Grundstück bereitstellen, für die Baukosten wird auf die Bereitschaft von Sponsoren gehofft.

Bitte lesen Sie hierzu auch den aktuellen Kommentar der BauNetz-Redaktion.

Weitere BauNetz-Meldungen zum Thema finden Sie in der News-Datenbank unter dem Suchbegriff sowie im Webauftritt des Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (bmvbw) in der Rubrik "Kommission Schlossplatz".

Zum Thema:

Lesen Sie auch die BauNetz-Meldung zu den Empfehlungen der Expertenkommisssion