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20.09.2007

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Humboldt wird teurer

Bund stoppt Berliner Stadtschloss-Planungen


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Der Bundestag hat am Mittwoch, 19. September 2007, die Pläne für die Ausschreibung eines Architektur-Wettbewerbs für das so genannte Humboldt-Forum in Berlin (mit dem geplanten Wiederaufbau von Teilen des Schlosses) überraschend nicht genehmigt.

Im Haushaltsausschuss erhielt Bauminister Wolfgang Tiefensee vorerst keine Genehmigung, weil durch einen neuen Bericht der Bundesregierung davon auszugehen ist, dass die Kosten des Schlossbaus nicht eingehalten werden können. Bei den Finanzplanungen seien weder die Erstausstattung des Schlosses – veranschlagt mit 72 Millionen Euro –, noch die Option der Überdachung des Schlüterhofes miteinkalkuliert. Neue Schätzungen gehen nun von Kosten von über 600 Millionen Euro aus, die also weit über den bisher angenommenen 480 Millionen Euro liegen.

Bei einigen Parlamentariern herrscht Misstrauen gegenüber den Zusagen zur Kostenbeteiligung des Landes Berlin und des Fördervereins Berliner Schloss, der von Wilhelm von Boddien geführt wird. Dessen Zusage, rund 80 Millionen Euro Spendengelder zu sammeln, erschien nicht realistisch Bisher sind erst rund sieben Millionen Euro an Spenden eingegangen.

Die Bundesregierung muss im Herbst dem Haushaltsausschuss einen überarbeiteten Bericht vorlegen, aufgrund dessen neu beraten wird. Erst wenn die neuen Kostenplanungen genehmigt werden, kann der entsprechende Architektenwettbewerb ausgelobt werden.


Kommentare

11

Gerd Kauschke | 24.09.2007 17:05 Uhr

Stadtschloss

Staatssekretär Lütke Daldrup mahnt uns Architekten im Achitektenblatt Sep. 2007: „Zunächst gebietet es der Respekt vor dem Bundestag, dessen Beschluss zu akzeptieren“ und fordert „eine Synthese von Funktionalität und Erinnerungskultur“. Um die Kritiker und den Bundestag zu überzeugen, hatten die Berliner schon einmal eine Werbeplane in Originalgröße der Fassade von Herrn Wilhelm von Boddien geschenkt bekommen. Vielleicht kann Herr von Boddien alle Fassaden und die Kubatur in Form eines Zeltes finanzieren. Darin können sich dann die gewünschte Bauhütte und andere temporäre Funktionen befinden. Die Umsetzung wäre zügig und kostengünstig zu gewährleisten, die Parlamentarier dieses Beschlusses würden ihren Beschluss ohne Steuermittel realisiert sehen und wenn der Zeitgeist der Erinerungskultur gesättigt ist, wären auch die Abbruchkosten nicht so hoch.

10

Ulf Dallmann | 24.09.2007 12:24 Uhr

Vorwärts in die Vergangenheit

.... wie war das noch mit dem Vorwärts?.. da gabs doch mal so einen zeitungstitel?!!! .....aber vielleicht ist der auch langsam von gestern...?
und sei dieses ein noch so geschichtsträchtiger ort (auch für die (soziel-)demokratie! bzw. die demokratische entwicklung) siehe oben.
wir leben im 21. jahrhundet und bitte keine ruinen wie im biedermeier wieder auf! oder doch? da aber ja alles in dieser gesellschaft (nur noch?) eine frage des Geldes/ der Finanzierung ist, bleibt zu befürchten, dass die pläne in die tat umgesetzt werden!!!

ergo: man kann sich nur freuen, dass die haushaltsprobleme (in bund und land) insbesondere im Hinblick auf eine solche Planung nebst Realisierung so groß sind, dass die umsetzung in weite ferne rückt. vielleicht setzt sich ja doch irgendwann die erkenntnis durch, dass ein schloss ein schloss war und ein museum oder ein forum ein museum und ein forum sind/ sein werden!
in dem sinne: vorwärts in die zukunft

9

stephan | 22.09.2007 08:29 Uhr

was?

architektenwettbewerb ... was, wo, wer ... ich dachte das schloss hat schon einer mal gebaut, ich glaub er ist tot mitlerweile ... ich beneide jetzt schon den gewinner dieses wettbewerbs, und mehr noch seine angestellten ... wie sie sich tagtaeglich einreden, was fuer eine tolle bauaufgabe das ist ... und kostendruecken macht sooo viel spass, und am ende steht man davor und weiss, man hat was fuer deutschland geleistet ... GOTT, dein zynismus heute ist erschreckend

8

Stadtschloss Berlin Initiative e.V. | 21.09.2007 14:33 Uhr

Schloss vs. Forum

Der Staat baut natürlich kein Schloss- sparsame Haushaltsführung und Prunkbau schließen sich aus- aber das sog. Humboldt-Forum wird am Ende vollgepackt mit der Sammlung aus Dahlem (gähn).
Bleibt noch die Alternative des privat finanzierten Baus.
Gruß aus Berlin
Lür Waldmann

7

Sören Hörig | 21.09.2007 07:56 Uhr

Glück im Unglück...

... denn wie schon Kommentator 3 bemerkt: Der Palast ist weg. Da ist man hin- und hergerissen zwischen seiner eigenen Abneigung gegen Rekonstruktion und dem Wunsch nach derselben, nämlich des Palastes. Mit ihm war es immerhin ein geschichtsträchtiger Ort. Ich habe es noch nie verstanden, wie mit dem Wiederaufbau des Schlosses Berlin automatisch seine Mitte wiederbekommen soll. Mit einem Schloss, dass also solcher keiner braucht und dessen Rekonstruktion an sich vielleicht gar nicht so teuer wäre, müßte man es nicht mit Nutzung füllen, um ihm einen Sinn zu geben. Der Bund ist gut beraten, wenn er hier keine Kompromisse eingeht. Womöglich wurden auch noch die Baunebenkosten vergessen, ganz zu schweigen von den zu erwartenden Nachträgen bei der Realisierung, die am Ende die Gesamtbaukosten in ungeahnte Höhen treiben.

6

rotho | 20.09.2007 23:23 Uhr

weiter so

ein schloß in der demokratie?? bevor wir ein schloß bauen, wählen wir doch erst einmal den könig,oder?
aber, in berlin wurde bisher immer historische geschichtsklitterung betrieben, siehe die letzte iba und warum nicht bischoff meisner als neuen stadtbaumeister, dann wissen gleich alle was
entartete kultur ist.
es wäre berlin und der zukunft der bundesrepublik zu wünschen endlich einmal visionär konstruktiv (dichter und denker) zu sein, und nicht immer so alt hausbacken.

5

auweia | 20.09.2007 16:43 Uhr

in berlin

gottseidank, ich schliess mich an!
die kammern / gemeinden sollten öfters mal einen wettbewerb stoppen BEVOR sich architekten verausgaben und geld rauswerfen wenn man weiss das eh nix gebaut wird oder das geld ausgeht.
vor allem "unsere" vertreter bei den kammern ! die berliner kammer hat bestimmt befürwortet das es einen WBW gibt, egal obs gebaut wird oder nicht

4

softliner | 20.09.2007 16:39 Uhr

Berlin - Frankfurt

nehmen wir doch einfach die gesammelte Steinfraktion der Architekten vom Campus Westend, aus deren Kreis wird dann sowieso der Preisträger für eine Wettbewerb für Schloss gekürt.

3

inschenör | 20.09.2007 16:32 Uhr

zu spät

setzt sich die überzeugung durch, was für eine luftblase das schloss ist. aber hauptsache, der palast ist erst mal weg.

2

Dr. Ronald Kunze | 20.09.2007 16:12 Uhr

Stadtschloß

Angesichts der steigenden Kosten scheint es in der Tat richtig, erst einmal zu abzuwarten, bis die von den interessierten Kreisen fest zugesagten 80 Mio. Euro verbindlich vorliegen, ehe der Staat sich anteilig beteiligt. Bei der doch recht erheblichen Steigerung müssten es sogar min. 100 Mio. Euro Vorkasse der Befürworter sein. Also richig so.

1

heinrich deluxe | 20.09.2007 15:46 Uhr

na, gott sei dank

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