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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Buerokomplex_bei_Paris_von_Ferrier_Marchetti_7604900.html

05.05.2021

Umzug in die Banlieue

Bürokomplex bei Paris von Ferrier Marchetti


Bisher war der Verwaltungssitz der Region Île-de-France, zu der auch Paris gehört, auf mehrere Gebäude im 7. Pariser Arrondissement verteilt. Eine kostspielige Angelegenheit, da die beengten 50.000 Quadratmeter im historischen Zentrum der Stadt für viel Geld angemietet werden mussten. Mit dem Umzug in ein eigenes Gebäude dürfte die Regierung künftig einiges an Kosten einsparen. Der neue Komplex befindet sich nämlich in dem Vorort Saint-Ouen, der außerhalb, im Norden von Paris liegt. Entworfen hat das zweiteilige Ensemble das Büro Ferrier Marchetti Studio (Paris/Shanghai).

Das Ensemble mit 60.000 Qudratmeter BGF besteht aus zwei siebengeschossigen Baukörpern. Die Gebäude, die die Namen „influence 1“ und „influence 2“ tragen, wurden getrennt voneinander angelegt und durch eine Fußgängerbrücke miteinander verbunden. Jeder der beiden Bauten orientiert sich um einen Innenhof herum. Dabei wurde der Hofbereich von influence 2 auf Höhe der dritten Etage angeordnet und so angelegt, dass er sich als eine Art große Loggia zur Stadt hin öffnet. Dem Gebäude ist außerdem eine weitere Grünanlage als öffentlicher Platz vorgelagert.

Für die Gebäudehülle, die an ihren Ende 2020 fertiggestellten Bürocampus von in Shanghai erinnert, wählten die Architekt*innen ein Doppelfassadensystem. Bei diesem sind horizontale und vertikale Lamellen je nach Ausrichtung und dahinter liegenden Räumen unterschiedlich angeordnet. Gleichzeitig tragen die variierenden Elemente zu einem rhythmisierten Fassadenbild bei, das viel Leichtigkeit und Offenheit ausstrahlt. Betont wird der offene Charakter durch feine Perforierungen in der Fassadenbekleidung. Im als Loggia ausgebildeten Innenhof entschieden sich die Architekt*innen jedoch für ein völlig anderes Fassadenbild: Hier setzt sich das Bild aus bunten Rechtecken zusammen, die zur Stadt hin im Fade-Effekt verblassen.

Beim Betreten erwartet die Nutzer*innen eine moderne Interpretation des antiken Peristyls. Durch den von langgestreckten Arkaden gesäumten Eingangsbereich gelangen die Besucher*innen und Mitarbeiter*innen in das Gebäude influence 2. Die Eingangshalle sowie auch der Plenarsaal und ein Mehrzweckraum wurden in großzügigen Räumen mit doppelter Geschosshöhe untergebracht, die laut Architekt*innen mit viel Transparenz und Helligkeit aufwarten. Die Verwaltungsbüros befinden sich in den oberen Etagen und zu einem größeren Teil im Gebäude influence 1. Die zwei Untergeschosse sind für Parkplätze vorgesehen. (dsm)

Fotos: Luc Boegly


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