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25.11.2010

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Mehlschwalben und Mauersegler

Bürohaus von STP in Berlin fertig


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Lange ist so gut wie nichts passiert auf der Baustelle an der Kreuzung Mollstraße Ecke Otto-Braun-Straße in Berlin-Mitte, bis sich plötzlich die Fassade wie von allein an dem Neubau montiert hat. Heinzelmännchen? Nein, wahrscheinlich eine letzte nötige Finanzspritze und gutes Wetter.

Gestern also, nach „nur” zehn Jahren Planungs- und Bauzeit, meldet das Berliner Büro STP Architekten die Fertigstellung und Eröffnung ihres Bürohochhauses am Alexanderplatz. Ursprünglich sollte das neue Gebäude mit dem etwas in die Irre führenden Namen „Königstadt Carree” schon vor zwei Jahren fertig gestellt sein. Nun steht der 80 Millionen Euro teure Hochhauskomplex an der Stelle, wo einst das Mehlschwalbenhaus stand, ein in den 70er-Jahren errichtetes 17-geschossiges Gebäude, das als einer der richtungweisenden Experimentalbauten in Stahlskelettbauweise galt. Der Tagesspiegel betitelte den Abriss er Bauruine 2001 schön metaphorisch: „Eine kalte Platte wird abserviert“.

Zur Kreuzung hin thronen auf dem zweigeschossigen Sockelgeschoss aus Naturstein die verglasten Büroetagen, 20 an der Zahl. Mit seinen 80 Metern ist der so genannte „Officetower“ auch nicht zu übersehen. Das Gebäudeensemble stellt sich laut den Architekten Matthias Schlimpert und Wolfgang Thaeter mit dem Hochhausturm, der sich in Größe und Maßstäblichkeit am Alexanderplatz orientiere, und der kleiner strukturierten Gebäude an der Georgenkirchstraße in „ein Spannungsfeld zwischen urbaner Großstadtarchitektur und den städtebaulichen Strukturen der Wohnbauten der Ostmoderne.“ Die Sockelbebauung und der noch nicht fertig gestellte zweite Bauabschnitt (vermutlich 2012) aus vier weiteren Wohngebäuden sollen den Straßenverlauf der Georgenkirchstraße aufnehmen und damit den historischen Stadtgrundriss wieder erfahrbar machen.

Und die Nutzer des insgesamt 40.000 Quadratmeter großen Neubaus? Auch diese Frage, die lange Zeit unbeantwortet blieb, hat sich vor kurzem geklärt. Im Herbst 2011 wird die Mercedes-Benz-Bank vom Potsdamer Platz zum Alexanderplatz umziehen und 10.000 Quadratmeter Bürofläche im „Königstadt Carree” mieten. Neben dem im Sommer eröffneten Etap-Hotel mit rund 150 Zimmern beinhaltet  der Gebäudekomplex außerdem ein Ärztezentrum, Wohnungen sowie weitere Büronutzungen. Insgesamt sollen im Herbst 2011 an dem Standort über 1.000 Arbeitsplätze entstehen.

À propos Mehlschwalben: Auch am neuen „Königstadt Carree” sollen auf den Fluchtbalkonen Brutplätze für Mehlschwalben und Mauersegler montiert werden. Der Vorgängerbau, der nach dreizehn Jahren Leerstand im Sommer 2001 abgerissen wurde, hatte wegen seiner Nistgäste den Spitznamen „Mehlschwalbenhaus” bekommen.


Kommentare

5

g.wissen | 29.11.2010 11:18 Uhr

es tut ...

zumindest keinem weh, und das ist in der gegend offenbar schon mehr als man erwarten kann.

iss halt eine gegend die man tun-lichst meiden sollte ...

4

captain kirk | 26.11.2010 19:30 Uhr

tutut

Es tut doch was. Nur eben nicht das was sich dave wünscht. Aber wenn wir gerade dabei sind. Werdet doch mal konstruktiv, was soll es denn tun? was wäre der richtige Gestus?

3

belang | 26.11.2010 14:39 Uhr

los!

die neue belanglosigkeit wird nicht erst eine neue Strömung – sie ist es längst. Bei diesem gebäude noch von der Erfahrbarkeit des „historischen Stadtgrundrisses" zu sprechen ist absolut lächerlich – oder der 2. BA müsste mich schon sehr überraschen.

hätten denn die mehlschwalben nicht was besseres verdient?

2

peter | 26.11.2010 11:51 Uhr

mehlschwalben

fügt sich jedenfalls bestens in die plattengebaute umgebung ein, das kann man sagen. endlich eine architektur, die nicht "look at me" schreit! :)

nennen wir es doch einfach "die neue belanglosigkeit". vielleicht wird ja eine strömung draus.

1

dave | 25.11.2010 16:07 Uhr

eines dieser gebäude...

... das man anschreien möchte:

TUU WAS! irgendwas! und steh da nicht nur so belanglos rum!

eines von so vielen momentan... von berlin oben bis zur neuen bibliothek in stuttgart unten!

 
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