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28.04.2020

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Demontierbar in Delft

Bürogebäude von cepezed


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Die Niederlande haben sich zum Ziel gesetzt, alle Bautätigkeiten bis 2050 vollständig in eine Kreislaufwirtschaft einzubinden. Vor diesem Hintergrund ist das Projekt Building D(emountable) von cepezed zu sehen, das die Architekt*innen aus Delft kürzlich auf ihrem eigenen Grundstück fertigstellen konnten. Building D(emountable) ist ein vollständig demontierbares Bürohaus und wurde mit Blick  auf die nationalen Zielsetzungen als Vorbildprojekt entwickelt. Bis auf die Bodenplatte ist der Bau aus vorgefertigtem Stahltragwerk, Sonnenschutzglas und Holzdecken komplett zerlegbar und entweder in Teilen oder in Gänze an einem anderen Ort wieder aufbaubar.

Bereits im Jahr 2012 erwarb cepezed einen Gebäudekomplex mit ehemaligen Laborgebäuden der Technischen Universität Delft und wandelte die monumentalen Bestandsgebäude zu Wohnräumen für Unternehmen der Kreativbranche um. Nur ein wenig imposantes Gebäude, das in schlechtem Zustand war, wurde abgerissen. Hier bauten die Architekt*innen – die für nachhaltige Architektur bekannt sind und bereits mehrere Projekte als modulare und demontierbare Konstruktionen umgesetzt haben – auf gleicher Grundfläche den nun abgeschlossenen Neubau. Das Büro war also gleichzeitig Bauherrin und Architekt. Neben Software-, App- und Website-Entwickler*innen sind sie zudem Nutzer des Gebäudes geworden. Der vierstöckige Neubau hat eine Grundfläche von 11 auf 21,5 Metern. Jedes Geschoss besitzt etwa 200 Quadratmeter vermietbare Fläche.

Die Struktur wurde nicht nur als zerlegbare, sondern auch als leichte Konstruktion geplant, wozu der Materialeinsatz auf ein Minimum beschränkt werden musste. Bis auf die Bodenplatte aus Beton wurden alle Bauelemente vorgefertigt und im Trockenbau hergestellt. Die Haupttragstruktur besteht aus Stahl mit reduzierten Querschnitten, die Deckenplatten und das Dach aus Furnierschichtholz mit integrierter Haustechnik. Der kompakte Bodenaufbau wurde mit Trockenestrichplatten und teil-recyceltem PVC hergestellt. Die zweifach verglaste Glasfassade wurde direkt auf die Stahlkonstruktion montiert. Zur natürlichen Belüftung wurden vertikale Lamellen in die Fassade integriert.

Um die Fassade direkt montieren zu können, mussten seitens des Fassadenbauers enge Bautoleranzen eingehalten werden, was jedoch einer schnellen Montage zuträglich war. Innerhalb von etwas mehr als einem halben Jahr wurde das Gebäude errichtet, das Stahltragwerk und die Deckenplatten wurden beispielsweise in nur drei Wochen aufgestellt. Das gesamte Gebäude ist als ein einziger großer Brandabschnitt konzipiert, um die Verwendung von nicht-brennbaren Materialvorgaben zu reduzieren.  Nur das Treppenhaus ist feuerbeständig ausgeführt. Klimaanlagen in den Decken sorgen für die Heizung, außerdem gibt es einen Wärmetauscher. (kh)

Fotos: Lucas van der Wee


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Kommentare

2

Tine Wittler | 29.04.2020 10:31 Uhr

Glasklare Ecken

Am Fassadendetail Bild 18 wird die Sicht auf die Dinge zweischneidig: Wozu trotzdessen vollverglaste Fassaden? Herstellung, Kosten, Optik, Anschlussdetails: Wie schafft mann die Balance von Materialeinsatz und Notwendigkeit, was überwiegt?

1

auch ein | 29.04.2020 09:18 Uhr

architekt

sauber gearbeitet.
aber die frage ist: wo steckt die haustechnik?

und wie sieht eine fassade NACH der demontage aus und kann man es noch verwenden?

oder gehts nur um sortenreinen abriss? it ja auch schon mal was.

den beweis tritt man dann hoffentlich erst nach langer zeit an, wäre schade wenns wieder weg wäre ....

 
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