RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Buerogebaeude_in_Berlin_von_pape_pape_architekten_9933726.html

27.05.2025

Zurück zur Meldung

Im Look der 1960er

Bürogebäude in Berlin von pape+pape architekten


Meldung einblenden

Das Amt für kirchliche Dienste in Berlin Charlottenburg wurde 1964 bis 1967 unter dem Namen Haus der Kirche von der Architektengemeinschaft Sage-Richter-Hebecker errichtet. Die Architekt*innen schufen ein Ensemble, das auf sakrale Formensprache verzichtet und stattdessen eine sichtbare Stahlbetonskelettkonstruktion mit roter Ziegelausfachung zeigt. Das Gemeindezentrum ohne Kirche, dafür mit einem Verwaltungs-, einem Saal- und Seminargebäude, einem Wohnhaus sowie einem Studierendenwohnheim war bautypologisch einzigartig. Nachdem Abriss- und Neubauplänen der Evangelischen Kirche bekannt geworden waren, wurde die Gesamtanlage 2012 unter Denkmalschutz gestellt.

Das baufällige ehemalige Studierendenwohnheim (Haus C) ersetzt dennoch seit 2024 der Neubau eines Büro- und Verwaltungsgebäudes für das Amt für kirchliche Dienste. Es entstand im Auftrag der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die 2017 dazu einen nichtoffenen Realisierungswettbewerb ausgelobt hatte. Das Büro pape+pape architekten (Berlin) gewann mit dem Vorschlag, prägende Gestaltungsprinzipien des Bestands an den Neubau angepasst aufzugreifen und das Ensemble in die Gegenwart zu überführen.

Der Bau schließt im Norden an eine geschlossene Blockrandbebauung an und orientiert sich in seiner Höhe an deren Traufkante. Nach Süden ergänzten pape+pape ein Staffelgeschoss, das die städtebauliche Ecksituation und den Eingang zum Ensemble markiert. Der eingeschossige Rücksprung des leicht überhöhten Erdgeschosses zitiert den Bestand und schafft eine witterungsgeschützte Eingangssituation. Horizontal durchlaufende Fensterbänder gliedern die Fassade, die mit einer sichtbaren Stahlbetonskelettkonstruktion und roten Klinkermauerwerk die Materialität der übrigen Anlage fortsetzt.

Entstanden sind rund 2.250 Quadratmeter Bruttogrundfläche, deren Raumaufteilung sich an einem 4 mal 4,5 Meter messenden Stützenraster orientiert. Der südliche Haupteingang führt in einen zentralen Erschließungsbereich mit einläufiger Treppe, die alle Geschosse vom Erdgeschoss aufwärts verbindet. Büro- und Besprechungsräume sowie die weiteren Funktionen reihen sich entlang der Fassade um diese zentrale Erschließung auf. Im Untergeschoss befindet sich zudem ein großer Andachtsraum, der bei Bedarf zum anschließenden Lichthof mit Sitzstufenanlage geöffnet und erweitert werden kann. (sbm)

Fotos: Constantin Meyer


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Arcseyler | 28.05.2025 13:50 Uhr

www.

Einen Block über Eck zu öffnen mittels zweier gegensätzlicher Baukörper, hier Horizontale und Vertikale ist zeitlos modern.

3

Hinrich Schoppe | 27.05.2025 19:24 Uhr

vorher und nachher

Hätte mich interessiert, wie das "baufällige" Haus ausgesehen hat.
Ich gehe mal schlicht davon aus, der Neubau ist größer?!

Ansonsten:
Es ist zugegeben schwierig, etwas beizusteuern, was gut genug ist ohne zu kopieren.
Von daher gesehen ganz ok.
Aber da war schon deutlich mehr möglich.

2

peter | 27.05.2025 17:49 Uhr

beliebig gestreift

sorry, ich sehe hier keinen look der 60er, sondern nur einen der 2010er. bis auf die farbigkeit hat da nichts mit dem (wohl wirklich qualitätvollen) altbau zu tun. die betonsreifen in der fassade haben im bestandsbau einen sinn (tragen die ziegelfassade), werden im neubau aber zur manieristischen farce: was soll das mitten in der fläche? wenn, dann hätte man sie auch hier als fertigteilstürze über die fenster hängen und die brüstungsbänder darauf aufmauern sollen. aber auch gestalterisch ist die bestandsfassade um soviel raffinierter und gestalteter als die neue gebäudehülle, die einfach nur aus simpel abgemeterten bändern besteht. es muss ja nicht immer komplex sein. aber die hellen streifen am neubau ergeben einfach keinerlei sinn, reine willkür. und willkür ist immer schade, nicht nur in der architektur.

1

Toni Tek | 27.05.2025 17:33 Uhr

Versöhnung 1967 mit 2024

sehr schön!

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

27.05.2025

Ort für Geflüchtete und Mediathek

Schulumbau in Paris von associer

27.05.2025

Wohnmodule und Ortsmitten

Deutscher Holzbaupreis und Hochschulpreis Holzbau 2025 verliehen

>
BauNetz Wissen
Durch Rinde geschützt
baunetz CAMPUS
Ice Ice Baby!
baunetz interior|design
Schatz in der Fassade
BauNetz Ausschreibungen
Ausschreibung der Woche
vgwort