Ein Bürogebäude für eine Fassadenplanungsfirma lässt bereits vermuten, dass der Hülle eine besondere Aufmerksamkeit zukommt. Die Wiener Architekten heri&salli gehen einen Schritt weiter: In ihrem kürzlich fertig gestellten Bürogebäude ist die Trennung zwischen außen und innen relativ – das eine wird mit dem anderen vermengt und verknäult, im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Architekten beschreiben die Raumstruktur des Gebäudes: „Materiell betrachtet, wurde eine komprimierte Klimahülle in eine räumliche Rasterstruktur eingeschrieben. Wird die Rasterstruktur als Möglichkeitsraum einer funktionalen Ausdehnung verstanden, so ist die Hülle eine Art dazwischen liegende Membran, die immer wieder durchbrochen wird, ohne den umzeichneten Raum zu verlassen.“
Auch in weiteren Aspekten unterscheidet sich der kantige, unregelmäßige und teils durch horizontale Erschließungsachsen durchbrochene Holzkubus von einem typischen Bürobau. Heri&Salli wollten einen Ort schaffen, an dem das klassische Verhältnis von Arbeiten zu Freizeit ineinander verfließt und betiteln so den Holzhybrid als „Office Off“. Besprechungszonen, Wohn- und Ruhebereiche befinden sich hier neben Fitnessräumen, einem Pool und gar einer Kletterwand in der über drei Geschosse gehenden Eingangshalle – Traumvorstellungen von einem Arbeitsplatz.
Zum großen Teil besteht das Gebäude aus unterschiedlichen Holzarten: Fichte beim Innenausbau, Lärche in den Außenbereichen. Für die Dachkonstruktion wurde kanadische Zirbe verwendet. Der zerknüllte Bau ist überdies in ein Raster aus Holzbalken eingeschrieben, das seiner wackeligen Struktur Stabilität zu verleihen scheint. (pg)
Fotos: Paul Ott
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Designer | 04.08.2014 18:22 Uhrweg lassen
Also echt ein hübsches Haus aber wieso steht das Holzgerüst da noch draussen dran? Na kommt bestimmt noch weg, oder. Sonst würde man ja die tolle Form des Hauses gar nicht mehr wahrnehmen.