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08.02.2021

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Kupfer in Kopenhagen

Bürogebäude auf dem Carlsberg-Areal von C. F. Møller


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Gebraut wird auf dem Carlsberg-Areal im Herzen der dänischen Hauptstadt schon längst nicht mehr. Seit 2007 entsteht hier nach dem Masterplan von Entasis ein gemischtes Stadtquartier. Realisiert wurde unter anderem bereits die von NORD und Vilhelm Lauritzen Architects entworfene Europaschule. Ganz ohne den gloabl aktiven Getränkekonzern aber läuft die Umnutzung des Areals nicht, schließlich liegen hier, westlich des Hauptbahnhofs, die Wurzeln des Brauimperiums. Im vergangenen Jahr wurde nun die neue Zentrale der Carlsberg Group fertiggestellt. Der Entwurf stammt vom Kopenhagener Büro C. F. Møller, das 2008 den Wettbewerb für sich entschieden hatten.

Das 23.200 Quadratmeter große Gebäude mit großer Tiefgarage liegt am nordwestlichen Rand des Carlsberg-Areals und gliedert sich in drei Flügel, wovon einer eine der Hauptzufahrten zum Carslberg-Areal überspannt. Ein modernes Tor, wie die Architekt*innen schreiben, entworfen in Anlehnung an die klassischen Tore, die das Gelände prägen. Am bekanntesten: Das Elefantentor, das 2020 mitsamt der angrenzenden Ziegelbauten von Adept in einen Wohn- und Bürokomplex umgebaut wurde. Die beiden anderen Gebäudeflügel rahmen den historischen Garten und die historische Villa von Carl Jacobsen, dem Sohn des Carlsberg-Gründers.

Über seine Staffelung passt sich der Baukörper dem Maßstab des Ortes an, indem die Höhe zu den kleineren umliegenden Häusern und der Jacobsen-Villa abnimmt. Die Fassaden des Niedrigenergiehauses bestehen aus großen Glasflächen, die durch vertikale, verkupferte Lamellen rhythmisch unterteilt werden. In Anlehnung an alte Brauereitanks wurde recyceltes Kupfer gewählt. Es soll zugleich auf die vielen Kupferdetails an den historischen Gebäuden des Areals verweisen. Neben Kupfer und Bambus als langlebige natürliche Materialien kommen in Sachen Nachhaltigkeit Solarzellen und eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz.

Der Blick in das Innere des Neubaus lässt kurz an den Springer-Campus in Berlin denken, auch wenn der Binnenraum in diesem Fall weit weniger spektakulär ausfällt: Ein die gesamte Gebäudehöhe einnehmendes Atrium, das alle Etagen und Gebäudeflügel verbindet, liegt im Kern des Hauses. Umgeben von Gemeinschaftsbereichen soll es die 15.500 Quadratmeter Büroflächen zu einer großen Arbeitsgemeinschaft verschmelzen. Der offene Raum mit seiner großen Sitztreppe dient als Ort sozialer Interaktion und öffnet das Gebäude in Richtung Villengarten, der zu einem öffentlichen Park wurde. Die Arbeitsplätze selbst sind als Großraumbüros konzipiert, die durch ihre verwinkelte Gestaltung jedoch unterschiedliche räumliche Arbeitsplatzmöglichkeiten bieten sollen. (kat)

Fotos: Adam Mørk


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Kommentare

4

Karin Tschavgova | 28.11.2022 21:19 Uhr

Masterplan und Realität

Ich glaube, mich zu erinnern an einen Masterplan von Entasis, der sich 9-10 Plätze im menschlichen Maßstab herum entwickelte. Dass dieser für so ein großes, auf sich bezogenes ikonisches Gebäude Platz gehabt hätte, habe ich nicht in Erinnerung. Wer klärt mich auf? Nach dem Masterplan von Entasis?

3

tiffys | 11.02.2021 08:53 Uhr

schwipp schwapp

...aber warum schwappt das gebäude über die straße?
der spagat über die straße für so wenig bauvolumen auf der anderen seite? das baufenster zu klein für den konzern??
im hintergrund drehen sich die baukräne in den himmel...
es ist immer ein dilemma für den öffentlichen raum, wenn sich die bauvolumen über sie rüberlegen, drauflegen. nicht schön. das dauert dann 30-40 jahre bis der unsinn wieder entfernt wird.

nur mal so aus interesse:
werden in der mittagspause auch die eigenen braukünste an die mitarbeiter serviert?
gibt es denn auch einen bierautomaten für den schnellen durst?

2

STPH | 09.02.2021 08:56 Uhr

...

Mit dem Bauhaus in Dessau gemein hat es die Verschlingung mit dem Straßensystem und die Dreiecksfigur. Dazu kommt noch die Auflösung der Fassade zum Gleichgewicht zwischen Teil und Ganzem.

Die Computerarbeit braucht scheinbar den Hintergrund gemeinsamen Arbeitens. Oder sind die rigiden Arbeitsplatzanordnungen wie in der Schule der Rückschritt in eine altertümliche Arbeitskontrolle?

1

auch ein | 08.02.2021 16:02 Uhr

architekt

schön gemacht!

ich finde solche durchfahrten immer super! vor allem wenn auch die untersichten passen und nicht nur "vergessen" wurden bei der gestaltung.


 
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