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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Buerobau_von_Sauerbruch_Hutton_in_Koeln_1472731.html

20.12.2010

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Bunt am Rhein

Bürobau von Sauerbruch Hutton in Köln


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Sauerbruch Hutton treiben es ganz schön bunt am Rhein. Vor kurzem ist nach dreijähriger Bauzeit ihr ovales Büroensemble „Cologne Oval Offices“ für die MEAG/ DKV-Krankenversicherung fertig gestellt worden – zwei Baukörper mit roter und grüner Fassade am Kölner Rheinufer (siehe BauNetz-Meldung zur Grundsteinlegung vom 30. April 2008). Die Berliner Architekten hatten bereits im Jahr 2000 den Wettbewerb mit dem 1. Preis für sich entschieden.

Der insgesamt 42.000 Quadratmeter große Bürokomplex steht auf einem Ufergrundstück, das einst natürliches Schwemmland war, dann mit gründerzeitlichen Villen und Parks belegt wurde und heute neben anderen Gebäuden ein zwölfgeschossiges Hochhaus beherbergt. Um die landschaftliche Qualität des Gebiets bei weiterer Verdichtung zu bewahren, sind die beiden Bürobauten frei geformt. Dabei wurde das bestehende Hochhaus durch die Staffelung der neuen Baukörper in die sonst eher niedrige Umgebungsbebauung eingebunden. Die Farbigkeit der Fassaden soll laut den Architekten den organischen Charakter der Außenräume unterstützen.

Die freien Formen der Gebäudekonturen ermöglichen effiziente Bürogrundrisse: Jedes Haus besitzt drei Kerne, um welche die Nutzflächen jeweils bandförmig anlegt sind. Die Flure weiten sich immer wieder zu Nutzungszonen auf, so dass eine Vielfalt von Büroaufteilungen möglich ist. Die Geschosse können nach Bedarf in drei unabhängige Mietbereiche unterteilt werden, die jeweils durch eine Vorzone vor dem Aufzug eine eigene Adresse erhalten.

Die gläserne Fassade erlaubt eine hohe Tageslichtausnutzung bis in die Tiefe des Grundrisses. Durch die Nähe zum Rhein kann die komplette Temperierung des Gebäudes über die Nutzung von Brunnenwasser geregelt werden. Die Baukosten werden mit 66 Millionen Euro angegeben.


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Alle Fotos: Jan Bitter


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Kommentare

13

medium | 22.12.2010 13:18 Uhr

...

Für mich sehen diese Gebäude nicht besonders geistreich aus. Die Orientierung der Räume ergibt sich ausschließlich aus formalen Überlegungen (funktion follows form). Damit ist auch das Energiekonzept nur Fassade! Städtebau ist Nebensache. Wahrscheinlich bleibt die Fantasie bei allen zu groß geratenen Büros irgendwann auf der Strecke.

12

...... | 22.12.2010 07:48 Uhr

bunt

abgesehen vom ort und der umgebung in der die bauten stehen - wie ist das zu bewerten daß bürobauten und museumsbauten etc. alle im gleichen stil, also
mit bunten fassaden etc. gebaut werden unabhängig von der jeweiligen funktion ?
schön sind die gebäude, keine frage......
( hoffentlich verdient man in dem büro wenigstens gut - sollte man eigentlich die ausführungsdetails
gibt es ja inzwischen schon )

11

Andrea Palladio | 21.12.2010 17:44 Uhr

@ Beate Fischer

Definitiv gibt es Schlimmeres. Das macht es aber umgekehrt auch nicht besser.

Glücklicherweise aber sind Architekten zu einem gewissen grade "Nerds", die sich nur zu einem gewissen grade darum kümmern müssen, was den Anwohner gerade so gefällt. Die Zeiten des partizipatorischen Entwerfens haben wir nun doch überwunden und langsam sieht man in der Zunft ein, dass uns die Soziologen zwar Impulse, aber auch keine Lösungen bringen konnten.

Und um eines klar zu stellen: es geht hier nicht darum, etwas "Langweiliges" erstellt zu haben. Darin besteht ja genau das Problem: mit viel Tamtam über die Langeweile hinwegtäuschen zu wollen.

10

---- | 21.12.2010 14:13 Uhr

----

es gibt schlimmere als sauerbruch hutton. leider aber auch wenig bessere in diesem land...

9

Beate Fischer | 21.12.2010 13:07 Uhr

Berufskrankheit

Ist mir schon früher aufgefallen: Manchmal beurteilen Menschen die Gebäude so, als würden alle Städte nur aus "Spitzenarchitektur" bestehen. Ich glaube das kommt daher, dass man sich nur die Architekturzeitschriften und -internetseiten anschaut. Dann ruft man als "Kritiker" schnell "langweilig" und "kopiert" – aber in einer Stadt wie Köln und dann noch spezill am Ufer sind diese beiden Gebäude, übrigens auch gerade im Ensemble mit dem Scheibenhochhaus, ganz, ganz großartig. Egal, ob es solche Farbspiele ind MAgdeburg, München, Berlin, etc, schon einmal gab. Es ist also keinesfalls per se falsch, eine Handschrift zu haben und zu zeigen.... nur die "Nerds" finden das dann verwerflich, die Menschen freuen sich über den neuen ANchbarn (übrigens sicher mehr über die bunten als über die Betonscheibe,...)

8

Andrea Palladio | 21.12.2010 09:09 Uhr

Farben und so

Was mich ehrlich gesagt am meisten interessieren würde: von wem ist eigentlich diese grossartige Sichtbetonscheibe in der Achse von Foto Nummer 2?

Bei den beiden Neubauten ist eigentlich nur die Treppenanlage erwähnenswert. Der Rest – leider nur allzu bekannt.

7

Farbenfroh | 21.12.2010 08:28 Uhr

kurvenreich

Der Tristesse in vielen unserer Städte täten gelegentlich noch mehr bunte, kurvige Gebäude ganz gut. Im Kontrast sind sie richtig, eine Welt nur daraus macht sicherlich verrückt. Ist aber wie mit vielen guten Dingen im Leben - auf die richtige Dosis kommt es an.

Problematischer empfinde ich das "Alleinstellungsmerkmal", wenn man als Architekt/in für eine bestimmte Situation ein derartiges Gebäude vorschlagen möchte heißt es sicher - ach bei Sauerbruch Hutton "abgeguckt" ;O)

Eine gewisse Haltung mit seinen Gebäuden auszudrücken ist grundsätzlich nicht verwerflich und einen Corbu, Scarpa, Siza Behnisch, Zahid uv.a. (ich könnte die Liste noch extrem verlängeren) konnte ein/e engagierte/r Architekt/in immer schon erkennen.

Mir gefällt die Lockerheit, Offenheit und auch die Farbigkeit mit der die S+H Gebäude sich vom Mainstream absetzen.

Mehr Lockerheit und weniger eigene Verbissenheit täte auch vielen Kommentaren ganz gut.

Fröhliche Jahresendzeit :O)

6

ach | 20.12.2010 23:27 Uhr

wie wunderschön

wüsste auch überhaupt nicht, was daran falsch sein sollte. da fallen mir viele städte ein, die ein, zwei, viele solche bunte flundern sehr gut vertragen könnten. fahre seit jahren fast täglich am GSW-hochhaus vorbei, das überhaupt nicht langweilig wird und übrigens auch in großer würde und qualität altert – das ist auch mehr, als viele konkurrenzprodukte von sich behaupten können!

ich wünsche matthias und luisa noch viele projekte, überall in deutschland – und vielleicht ja auch mal beim "freak" vor der tür?

5

tzven | 20.12.2010 21:01 Uhr

pro bunt

ich finde die sprache von s+h schon vielfältig und facettenreich. auch wenn die einzelnen bauten gewisse parallelen aufweisen, sind sie immer wieder neu und anders. das thema der farbigkeit von fassaden zum beispiel wird immer wieder anders variert. stellte euch vor, was gmp oder andere verdächtige hier gemacht hätten!!! da ist mir das hier 1000x lieber.

schade nur, dass man wieder mal keine grundrisse zu sehen bekommt, wie das mit den kernen und flurzonen ist hätte ich schon gerne gesehen.

4

Christian | 20.12.2010 18:45 Uhr

... gefällt das

[Punkt]

3

rli | 20.12.2010 18:40 Uhr

bürobau köln

... ausgezeichnet ...

2

freak | 20.12.2010 17:13 Uhr

Bunt am Rhein

Fällt dem Büro Sauerbruch Hutton nichts mehr anderes ein als bunt und Kurve? Schade wenn ein Büro glaubt, es müsse unbedingt durch die immer gleiche Architektursprache erkennbar sein und diesen Egoismus augenscheinlich an erste Stelle stellt. Schade auch, dass sich Bauherren darauf einlassen und ihr Gebäude mit anderen verwechselt wird. Aber ich sehe es schon... in jeder deutschen Stadt eine bunte Niere.

1

archi | 20.12.2010 15:39 Uhr

Wunder...

...Schön. Wie verändert man die Umwelt auf positive Art und Weise? Fragt Sauerbruch und Hutton Architekten...
Wieder mal was sehr gelungenes. Erwarten tue ich nie was anderes.

 
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