RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Buecher_im_BauNetz_791365.html

02.03.2007

Zurück zur Meldung

Wien. Der Architekturführer

Bücher im BauNetz


Meldung einblenden

Nehmen Sie dieses Buch einmal als Speisekarte. Als Wien-Menü 1.0: Gehen Sie ins Kaffeehaus Sperl in der Gumpendorfer Straße und bestellen Sie einen „Flakturm Esterhazypark“, 1942-44 von Friedrich Tamms. Dahin können Sie vom Sperl aus laufen. In den zwei Meter dicken Wänden des Leitturms aus der Nazizeit ist heute ein fünfgeschossiges Aquarium. Vom Sperl aus in die andere Richtung kommen Sie zum Naschmarkt. 975 durchnummerierte Feinkoststände in einer Art permanentem Marktgeschehen, da werden Sie etwas finden. Zum Beispiel „Stadtbahn-Haltestelle Karlsplatz“ von Otto Wagner, auch ganz in der Nähe.

Darf es etwas moderner sein? Das wuchtige Umspannwerk Favoriten zum Beispiel, 1928-31 von Kastner und Waage, ist eine interessante kulinarische Kreation, bei der ein italienischer Futurist zusammen mit einem sowjetischen Konstruktivisten gegart wurde. Zurück zum Südbahnhof, wo die Tschuschen (wienerisch für Balkanbewohner) Pizza in Viertelstücken verkaufen. Prägen Sie sich die imposante, etwas abgeranzte Halle ein (Heinrich Hrdlicka, 1955-61); wer weiß, wie lange sie noch steht. Hier soll ein Durchgangsbahnhof hin. Mit der S-Bahn kommen Sie vom Südbahnhof zum ehemaligen Arbeitsamt Liesing, 1930-31 vom Behrens-Schüler Ernst-Anton Plischke. Dieses Gebäude gilt als radikalster (andere sagen: als einziger) Vertreter der sachlichen, weißen Moderne in Wien und wäre dennoch fast verfallen, wenn es nicht vom Plischke-Schüler Hermann Czech 1998 aufgekocht worden wäre. Heute steht es allerdings wieder weit gehend leer. Hier gibt es sonst nicht viel zu beißen, also zurück in die Stadt.

Im MQ ist das Az W, und im dortigeArchitekten-Café bekommen Sie Vogerlsalat mit Brat-Erdäpfeln und steirischem Kernöl. Legen Sie das Menü auf das Tischchen vor Ihnen und rekapitulieren Sie: 449 Objekte vom romanischen Kirchlein bis zum Städtebau der Zukunft, jedes mit Farbfoto, dazu zusammenfassende Texte zu typischen Themen, außerdem Routenvorschläge für thematische Rundgänge. Ganz wichtig dabei: Einkehrtipps. (-tze)


Zum Thema:

Wien. Der Architekturführer.
Von Mark Steinmetz und Sandy Panek.
Verlagshaus Braun, Berlin 2007.
368 Seiten, 400 Abbildungen, 24,90 Euro.


 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.






Alle Meldungen

<

02.03.2007

Selbst-Verstauung

Hochhaus von Alsop für London vorgestellt

01.03.2007

Kunstlinie

Kulturzentrum von Sanaa in Almere eröffnet

>
Baunetz Architekt*innen
dasch zürn + partner
BauNetz Wissen
Schutz vor der Flut
BauNetzwoche
Höhenrausch
baunetz interior|design
Monoton monochrom
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche