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06.10.2006

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Deutsches Haus

Bücher im BauNetz


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Peter Richter, der kleine Punk aus Dresden, hatte vor zwei Jahren die üblichen Ost-West-Befi ndlichkeiten mit seinem Bestseller „Blühende Landschaften“ quer zu allen Demarkationslinien gebürstet. Nun schreibt er ausgerechnet übers Wohnen. Was qualifi ziert ihn dazu? Nun, er lebt seit sechs, sieben Jahren in einer Altbau-WG in Prenzlauer Berg und weigert sich, dort die Dielen abzuziehen. Seine langjährigen Bemühungen, sich wohnungstechnisch zu verbessern, sieht er selbst als gescheitert an. Als Wohntyp vereint er „Protest mit Tendenz zur Kompetenz“, wie ihm eine einschlägige Wohnberater-Website attestiert. Kompetent genug, sich an diese „Einrichtungsfi bel“ zu machen. Aber wer hier ernsthafte und systematische Beratung erwartet, hat die Rechnung ohne den Autor gemacht. Wir halten vielmehr einen äußerst kurzweiligen Lang-Essay in den Händen, der sich vordergründig an den Lebensphasen des Menschen entlang hangelt und vor dieser Folie ätzend zugespitzte Alltagswahrnehmungen zu Architektur, Einrichtung und Gesellschaft bereit hält. Hier bekommt Häuslebauers Traum ebenso sein brühend heißes Fett weg wie die „Einrichtungskosmopoliten, die sich vielsagend freuen, dass ihr Bett ein französisches ist“. Auch die „Renaissance der Stadt“ ist vor Spott auf der nach oben off enen Peter-Richter-Skala nicht gefeit: „Wer es sich leisten kann, will in der Mitte der Stadt wohnen. Mit der Oper und den Kneipen und dem ganzen Subkulturkram. Und mit Dönerluft auf der Straße.“ Am Ende wissen auch wir nicht mehr, wie wir wohnen wollen.Das, immerhin, hat der Autor geschafft. Es steht jetzt eins zu eins.
(tze)


Zum Thema:

Peter Richter: Deutsches Haus. Eine
Einrichtungsfi bel. Goldmann Verlag,
München, 2006. 224 Seiten, 18 Euro


 
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