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01.09.2011

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Beyond Institutions

Bücher im BauNetz


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Traktorreifen, Panzerketten und Zahnräder setzen einen aus Luftballons, Gummistiefeln und Schläuchen zusammengelöteten Mechanismus in Gang. Was wie eine komplizierte Erfindung des Entenhausener Tüftlers Daniel Düsentrieb aussieht, ist eine Stadtvision der Schriftstellerin Juli Zeh. Die Grafik stellt eins von  fünf Stadtbildern verschiedener Persönlichkeiten dar, die der Künstler Alexander Jahn für eine Sonderausgabe des Stadtmagazins Polis illustriert hat. „Beyond Institutions. Inspirationen für selbstbewusste Stadtentwickler“ lautet der Titel des Heftes, das in Folge eines experimentellen Workshops entstand. Die Ausgabe entstand außerdem mit dem Anspruch des Mitherausgebers – der „Montag Stiftung Urbane Räume“ –, sich nach fünf jähriger Tätigkeit über die eigene Roll in Handlungsfeld Stadt klar zu werden. Den roten Faden bildet deshalb die Frage: „Welche Rolle ein zivilgesellschaftlicher, unabhängiger Partner gegenüber Städten und Gemeinden einnehmen kann, wenn diese beschreiben, dass sie strukturell und finanziell ‚am Limit’ ihrer Handlungsfähigkeit angelangt sind?“ Klingt sperrig, die Beiträge sind dennoch interessant und lesbar.

Nach einleitenden Texten der Blattmacher, in denen die Entwicklung verschiedener Tendenzen und Institutionen in der Stadtplanungsgeschichte des 20. Jahrhunderts aus einer persönlichen Perspektive heraus beleuchtet werden, widmet sich Christian Holl dem „Neuen Widerstand der 2010er Jahre“. Der Autor und Kurator versucht sich hier an einer Analyse aktueller Bewegungen, Bündnisse und Initiativen – vom Hamburger Gängeviertel über die Berliner Mediaspree- Aktivisten bis hin zum Protest der Stuttgarter Wutbürger. Nadine Appelhans hingegen blickt weiter in die Welt hinaus: Oakland und Kapstadt sind Beispiele der Hamburger Stadtplanerin, anhand derer sie in ihrem Beitrag „The State of Exception“ den vermeintlichen Ausnahmezustand als Planungsinstrument beschreibt und letztendlich die Frage nach einem gesetzlichen Rahmen stellt, der Nutzungs- und Gestaltungsexperimente innerhalb eines Stadtraumes ermöglichen könnte.

Beiträge disziplinfremder Autoren ergänzen diese eher klassischen Auseinandersetzungen mit Stadtthemen. So nimmt etwa ein Innovationsforscher die Bedingungen der Entstehung erfinderischer Unternehmen unter die Lupe, während Netzaktivisten dem Leser erklären, was Stadtentwickler von der amerikanischen Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom lernen können.

Das „Polis“-Heft bietet dem Leser vielfältige Blicke in die Möglichkeiten von Stadtentwicklung jenseits der üblichen Konventionen. Die größtenteils wissenschaftlichen Texte bieten sich jedoch weniger zum simplen Durchblättern an und sind daher eher als Lesestoff für ersthaft interessiert Stadtentwickler zu empfehlen. (lr)

Polis_magazin für urban development
Sonderausgabe:
„Beyond Institutions. Inspirationen
für selbstbewusste Stadtentwickler“
s02/2011, 18. Jahrgang, 10 Euro

www.polis-magazin.com


 
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