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07.10.2021

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Von der Strafanstalt zum Life-Science-Campus

Biozentrum in Basel von Ilg Santer Architekten


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Um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, ist für viele Universitäten die Erweiterung der bestehenden Campusgelände ein absolutes Muss. Vor allem im Bereich Naturwissenschaften gibt es zahlreiche Beispiele für Neubauten und Sanierungen – so etwa auf dem Forschungscampus Bahrenfeld in Hamburg, dem Life-Science-Campus Lübeck oder dem Hochschulgelände der Universität Tübingen.

Auch in Basel planen die Universität und deren Trägerkantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt beharrlich am Ausbau des Life-Sciences-Campus auf dem Schällemätteli-Areal. Im Falle des Neubaus für das Biozentrum bedurfte es da einiges an Geduld. Bereits 2010 hatten Ilg Santer Architekten (Zürich) ein mehrstufiges Wettbewerbsverfahren gewonnen, die Fertiggestellung des Neubaus war ursprünglich für 2015 geplant. Nun konnte das Gebäude, in dem neben dem Biozentrum auch ein Rechenzentrum, Unterrichtsräume und eine Cafeteria untergebracht sind, nach acht Jahren Bauzeit endlich eröffnet werden.

Der 73 Meter hohe Turm befindet sich auf dem rückgebauten Gelände der ehemaligen Strafanstalt Schällemätteli und bietet auf einer Fläche von 23.400 Quadratmetern Platz für 32 Forschungsgruppen mit rund 400 Wissenschaftler*innen. Auf drei Unter- und 16 Obergeschossen brachten die Architekt*innen neben den Räumen für Forschung Hörsäle und Seminarräume für bis zu 900 Studierende unter. Zehn Etagen sind der molekularen und biomedizinischen Grundlagenforschung vorbehalten. Davon wurden jeweils zwei durch eine Treppe und einen offenen Bereich miteinander verbunden, um den Austausch der Mitarbeiter*innen zu fördern. Als Eingangshalle für die Lehre dient ein dreigeschossiges Foyer mit Empfang und Cafeteria.

Nach außen zeigt sich der Neubau als rechteckiger Baukörper mit schlichter Hülle. Die opaken Fassadenelemente wurden mit Chromnickelstahl-Blechen verkleidet. Treppenhäuser und Außenwände sind als tragende Elemente ausgebildet, so dass flexibel nutzbare Geschossflächen ohne Stützen entstanden. Das Haus ist umgeben von einem Platz, der auch von der Öffentlichkeit genutzt werden kann. Die Baukosten werden mit 328 Millionen Schweizer Franken beziffert. (dsm)

Fotos: Daisuke Hirabayashi


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

Archilover | 08.10.2021 11:12 Uhr

Sichert Basel einen Spitzenplatz in der Life Science Forschung

Mit dem neuen Forschungsgebäude hat das Biozentrum der Universität Basel nun die räumlichen und labortechnischen Rahmenbedingungen, die es braucht, um seinen weltweiten Spitzenplatz in der molekularen und biomedizinischen Grundlagenforschung nicht nur zu behalten, sondern sogar auszubauen. Schön finde ich das öffentlich zugängliche Forum und die offenen Räume für den informellen Austausch unter den Forschenden in der Halle. Zunächst war ich wegen dem Weiss im Inneren skeptisch. Ein Augenschein vor Ort hat mir aber gezeigt, dass der gewählte Putz nicht klinisch weiss ist, sondern eine warme Ausstrahlung hat. Meiner Meinung nach ist das Biozentrum eine grossartige technische und architektonische Leistung. Da es das erste Element des neuen Campus ist, wird sich zeigen, wie sich alles städtebaulich einfügen wird.

5

.,- | 08.10.2021 08:48 Uhr

Chance ...

Ich finde es toll ... Hammer!

4

Yas Queen | 08.10.2021 04:58 Uhr

Chance verbaselt

Mit der Fertigstellung um vier Jahre verspätet, hatten die Basler*Innen nun wirklich genug Zeit, noch vor Eröffnung, sich an das neue Gebäude im Schällemätteli zu gewöhnen.
Und doch will der Turm aus keinem Winkel der Stadt so richtig gefallen. 100 Millionen Franken Mehrkosten waren da wohl auch nicht sonderlich hilfreich.
Um es in den deutlichen Worten des Herzlichen Kollegen aus einem Interview der NZZ zu beschreiben: Das Haus ist schlichtweg "sehr banal und städtebaulich absolut misslungen"
Zu niedrig um als Hochhaus gelesen zu werden; die Proportionen schlichtweg zu plump.
Die Fassade leider bei und auch vom Weitem nicht so glatt und sauber wie die Bilder suggerieren.
Am überzeugendsten scheint dabei noch die ornamentale Sprinkleranlage zu sein.
Meiner Ansicht nach eine vertane Chance – und es bleibt einem die blosse Erinnerung an das coole Modell des zweitplatzierten C&G`s (no affiliation).
Eine gebaute Visitenkarte der Uni Basel und nebst dem Eklat um den benachbarten Neubau für Biomedizin auch ein gebautes Statement der Uni Basel für ihre fahrlässige Haltung zur Baukultur.

3

Rüdiger | 07.10.2021 22:36 Uhr

Falsch skaliert...

... ist dieses Teil. Ja geschickt fotografiert ohne Kontext, aber im Stadtbild ist das so missraten. Wie ein Maßstabsgehler. Das Teil hat auch oben keinen Abschluss und wirkt als fehle etwas. Ich muss immer wieder sagen: wenn man so hoch baut, muss man sich seiner Verantwortung bewusst sein und es gut machen. Das ist hier leider nicht der Fall!

2

reto | 07.10.2021 16:05 Uhr

baselig

Gefällt mir außen sehr gut und sieht irgendwie passend baselig aus - und natürlich im Detail schweizerisch perfekt. Innen stehe ich ehrlich gesagt nicht auf diese monochromen Räume. Es muss ja nicht gleich Farbe sein - Gott bewahre - aber zumindest verschiedene Materialität oder Texturen fänd ich besser.

1

Fritz | 07.10.2021 16:00 Uhr

Träumchen

was für eine fantastische Fassade. Fein, sauber, elegant, - da sieht man das Wollen und Können der beteiligten. Tolles Gebäude in Gänze. Schön schön!

 
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