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26.02.2020

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Auf dem Weg zur Wissensstadt

Bildungscampus von Auer Weber in Heilbronn


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Im Norden der Heilbronner Innenstadt, unweit der Experimenta, ist auf einem aufgelassenem Industriegelände ein neuer Bildungscampus für insgesamt 10.000 Studierende entstanden. Basierend auf dem Masterplan von 2013 errichteten Auer Weber mit dem Ingenierbüro schlaich bergermann partner (beide Stuttgart) in den letzten Jahren sieben Neubauten, darunter Instituts- und Verwaltungsgebäude sowie eine Bibliothek, außerdem wurden mehrere Freiflächen gestaltet. Bauherrin ist die private Dieter-Schwarz-Stiftung, der Bildungscampus ist Bestandteil der Transformation Heilbronns von einer Industrie- zur Wissensstadt.


Das Grundstück wird im Süden vom verkehrsreichen Europaplatz und im Osten von Bahntrassen begrenzt. Auf dem Gelände verbindet eine Promenade die beiden Plätze, um die sich die Neubauten der verschiedenen Institutionen gruppieren, namentlich die Hochschule Heilbronn (HHN), das Center of Advanced Studies der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (CAS), die Technische Universität München (TUM), Institute der Fraunhofergesellschaft und private Hochschulen.

Die Konzentration unterschiedlicher Institutionen und Fachgebiete will insbesondere die interdisziplinäre Verflechtung fördern. Das Areal nennt sich „Campus West“, schließt es doch an einen schon bestehenden Campus im Osten jenseits der Gleistrassen an. Beide Bereiche werden durch eine geschwungene Fußgängerbrücke verbunden, die ebenfalls von Auer Weber geplant und in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von Mayr Ludescher Partner errichtet ist.


In sechs der Bauten finden Hörsäle, Seminar- und Arbeitsräume für Dozenten und Studierende Platz. Insgesamt bestimmen Bauriegel mit visuell unaufgeregten Klinkerfassaden und teils bodentiefen Fenstern das Bild.  Im Süden öffnet sich der Campus mit einem zehngeschossigen Turm zur Stadt. Als sechsgeschossiger Glaskubus hebt sich außerdem die Bibliothek von der im Großen und Ganzen einheitlichen Gestaltung ab. Sie bietet natürlich belichtete Arbeitsplätze für 660 Studierende. Eine knallrote Wendeltreppe verbindet die Etagen, zudem ermöglicht ein bogenförmiger Einschnitt visuelle Bezüge. In einer biomorphen Sitzlandschaft im ersten Obergeschoss lässt sich unkonventionell lesen. Die Bibliothek ist an sieben Tagen der Woche 24 Stunden geöffnet und versteht sich als Herz des Campus.


Überhaupt wollten die Architekt*innen nicht nur einen Lern-, sondern zugleich einen Begegnungsort schaffen. Dies soll neben der Bibliothek durch die beiden Platzanlagen sowie durch die in alle Bauten integrierten Atrien mit Sitzmöglichkeiten erreicht werden; Insgesamt wurde auf eine hochwertige Innenausstattung geachtet, so beispielsweise bie den Holzverkleidungen aus Weißtanne, die zugleich zur akustischen Beruhigung beitragen.


Mit dem kürzlich festgestellten 3. Bauabschnitt im nördlichen Bereich sind zum Wintersemester 2019/2020 alle Lernorte bezogen. In einem vierten und letzten Bauabschnitt wird noch in diesem Jahr eine Mensa auf dem südlichen Platz folgen. (stu)

Fotos: Roland Halbe


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Kommentare

5

hans 69 | 18.03.2020 11:48 Uhr

Freianlagen

Ein paar Infos zu den Freianlagen wären schön gewesen...

4

Dr. Yikes | 27.02.2020 12:00 Uhr

F*kultäten

Sauberer und moderner als jede Architektur-F*kultät des Landes, dafür Respekt.

Schade, dass das Café Roth vorher schließen musste, die neuen Studenten hätten dieser Heilbronner Institution bestimmt zu neuem Leben verholfen.

3

archiknecht | 27.02.2020 09:50 Uhr

Fassade...

...ugly, langweilig, monoton ...
die materialien innen sind auch nicht so mein fall...

2

auch ein | 26.02.2020 16:33 Uhr

architekt

wenn man die mischung sieht weiss man nicht obs aus einer hand ist (zu unterschiedlich) oder von verschiedenen büros (zu gleichförmig).

ein campus ist "normalerweise" eben etwas gewachsenes, nichts aus dem boden gestampftes.

nicht fisch nicht fleisch ......

1

peter | 26.02.2020 16:17 Uhr

nun...

... nicht schlecht, nicht wirklich aufregend, gestalterisch wäre das vor 20 jahren cool gewesen. aber sauber gemacht, kurz, architektur in deutschland eben.

schwieriger finde ich eher die frage, wie sehr ein privater investor (schwarz = lidl) in die stadt- und bildungslandschaft eingreifen sollte und wie sehr der staat hoheitliche aufgaben wie die bildung aus der hand geben sollte. überspitzt gesagt, heilbronn wirkt in letzter zeit, als sei es komplett von lidl und audi aufgekauft und gesteuert, das kann man nicht nur gut finden, denn die privaten investoren wollen für ihr engagement natürlich auch gegenleistung sehen.

 
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Bereich BA 1: Auf dem Bildungscampus bestimmen Gebäuderiegel mit Klinkerfassaden das Bild.

Bereich BA 1: Auf dem Bildungscampus bestimmen Gebäuderiegel mit Klinkerfassaden das Bild.

Bereich BA 2: Der zehngeschossige Turm begrüßt den von Süden kommenden Besucher.

Bereich BA 2: Der zehngeschossige Turm begrüßt den von Süden kommenden Besucher.

Bereich BA 3: Die Bibliothek ist als Glaskubus gestaltet...

Bereich BA 3: Die Bibliothek ist als Glaskubus gestaltet...

... und ermöglicht auch im Inneren visuelle Verbindungen zwischen den Etagen.

... und ermöglicht auch im Inneren visuelle Verbindungen zwischen den Etagen.

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