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14.01.2011

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Eisenmans Stadt der Kulturen

Bibliothek in Santiago de Compostela fertig


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Neben Rom und Jerusalem ist sie eine der wichtigsten Pilgerstätten der Welt: die galizische Stadt Santiago de Compostela mit ihrer dem heiligen Jakob gewidmeten Kathedrale. Nun ist sie um zwei kulturell genutzte Bauwerke reicher: Am vergangenen Dienstag wurden eine neue Bibliothek und ein Archiv für galizische Literatur-Manuskripte eröffnet. Die Bauten gehören zu dem auf dem Berg Gaiás entstehenden Kulturzentrum „Ciudad de la Cultura“ – Stadt der Kultur, das nach Plänen des New Yorker Architekten Peter Eisenman errichtet wird.

Im Jahr 1999, ein Jahr nach der Eröffnung des Guggenheim-Museums in Bilbao von Frank Gehry, hatte es hier einen prominent besetzten Architektenwettbewerb gegeben. Eisenman hatte sich damals mit seinem auf der Form einer Jakobsmuschel aufbauenden Entwurf gegen Konkurrenten wie Rem Koolhaas, Jean Nouvel oder Dominique Perrault durchgesetzt.

Das insgesamt sechsgeschossige Bibliotheksgebäude umfasst eine Nutzfläche von rund 26.000 Quadratmetern, das Archiv weist drei Geschosse mit gut 11.000 Quadratmetern auf. Zusammen haben die geschwungenen, mit ihren weißen Stützenreihen auf die Arkaden der Altstadt Santiagos rekurrierenden Bauten bisher rund 300 Millionen Euro gekostet. Nach den der Literatur gewidmeten Bauten sollen nun ein galizisches Museum, ein international ausgerichtetes Kunsthaus, ein allgemeines Kulturzentrum sowie ein Zentrum für Musik und Theater folgen.

Als besonderes Projekt entstehen hier auch zwei Türme, die der im Jahr 2000 verstorbene Architekt und Freund Peter Eisenmans, John Hejduk, im Jahr 1992 für den französischen Ort Belvis geplant hatte. Wie diese genutzt werden sollen, steht jedoch in der Stadt des „Sternenfelds“ (lat. „campus stellae“) in den Sternen...


Zum Thema:

www.cidadedacultura.org


Kommentare

10

Santiagobesucher | 18.01.2011 13:21 Uhr

abseits

Wer schon einmal in Satiago war weiß dass diese Gebäude sehr abseits liegen - Für einen Bibliotheksstandort wirklich fragwürdig!

9

Bücherwurm | 17.01.2011 15:49 Uhr

Qualität statt Quantität

Wie bereits geschrieben handelt es sich bei einer Bibliothek um einen Container qualitativen Wissens. Das Internet hingegen ist ein Hord wilder Quantität. Eben wegen dieser rasant wachsenden Informationsflut erlangen Bibliotheken in meinen Augen eine wiedererstarkte Berechtigung.

Vor einiger Zeit war ich auch noch der Meinung, dass Bibliotheken ein Relikt alter Tage seien. Meine Meinung hat sich nach eingehender Beschäftigung mit dem Medium Bibliothek geändert ... vielleicht realisiert man erst, was von Wert ist, wenn es nicht mehr da ist?

8

bruno banani | 17.01.2011 14:28 Uhr

eisenmann

das ist doch auch wieder nur ein birds-eye-entwurf, wie der vergleich modell/realität zeigt. ein narrativer, fast geschwätziger, ansatz aus dem postmodernen salon. und ein aufguss der ewig-gleichen eisenmann-strategie.

ohne es zu wollen hat einer der vorredner ja schon einen schönen entlavernden gedanken geäussert. wer ein buch liest, SIEHT hat intellektueller aus. und nur darum gehts wohl leider in der hauptsache.

7

solong | 17.01.2011 10:40 Uhr

...schade...

...ein schöner entwurf...ein noch schöneres modell...und dann diese "katastrophale" umsetzung...die einfach nur unvermögen und mangelndes "einfühlungsvermögen" der ausführungsplaner zeigt...wirklich schade wie "hart und zackelig" die fließenden modelformen in der umsetzung geworden sind...

6

archi | 17.01.2011 09:32 Uhr

...

...@Andrea Palladio

bin voll und ganz deiner Meinung. Und was ist schon ein E-Book. Ein Mensch der ein "echtes" Buch in der Hand hält und liest sieht meiner Ansicht nach viel intellektueller aus als einer der in die Röhre schaut. Und es ist angenehmer für die Augen.
BIB ist IN!

5

Andrea Palladio | 17.01.2011 08:57 Uhr

@7gül

Mag schon sein, dass Bücher in ihren Augen ein Auslaufmodell sind. Vorläufig aber sind sie es nicht. Sowohl die "Vier Bücher über die Architektur", als auch "Vers une Architecture" oder auch "S, M, L, XL" sind weder elektronisch erschienen noch elektronisch verfügbar. Und, ehrlich gesagt, sind sie mir rein physikalisch auch viel lieber.

Dieser ganze Quatsch von wegen "Orte der Begegnung des Wissens" ist doch Rhetorik für Politiker. Das ist so schwammig, dass niemand damit etwas anfangen kann. Wie soll so etwas aussehen? Wo soll so etwas stehen? Welche architektonische Aussage möchte man damit abgeben? Am Ende, und das ist doch entscheidend, braucht man gewisse Gebäude mit öffentlicher Symbolik. Sonst ziehen wir uns alle nach Hause zurück, schalten den Computer an und lesen auf trüben TFT-Displays die Aufzeichnungen aus dem Kellerloch.

4

rli | 14.01.2011 17:53 Uhr

eisenman bibliothek

IIII ein erfrischender- klasse- entwurf IIII

3

dave | 14.01.2011 16:49 Uhr

bezug?

wer schonmal dort war weiss, wie wenig dieses gebäude wirklich mit der landschaft und/oder der stadt zu tun hat. eisenman hätte bei seinen büchern bleiben sollen - oder ganz zu hause!

2

Gast | 14.01.2011 16:08 Uhr

Hejduk's Türme stehen ja schon

Auf Bild 1 sieht man es eigentlich recht deutlich: Die zwei Türme von John Hejduk sind schon längst errichet!

1

7gül | 14.01.2011 15:56 Uhr

anna chronistisch

es ist doch irgendwie komisch, dass wir einerseits durch eBooks, kindles, iPads und sonstige eReader das gedruckte buch mittlerweile massiv ersetzen, aber immer noch eine menge stein und geröll bewegen, um dem auslaufmodell buch derart überdimensionierte tempel zu bauen.

komischerweise sind die wirklichen horte des wissen heute die rechenzentren, die wiederum völlig unspektakuläre fabrikhallen sind, ohne jeden architektonischen anspruch.

es ist einfach nicht mehr zeitgemäss, sinnvoller wären orte der begegnung des wissen, bücherbunker waren gestern.

 
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