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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bibliothek_in_Dornbirn_von_Dietrich_Untertrifaller_Architekten_und_Christian_Schmoelz_7594994.html

23.04.2021

Keramikbücher und Trampelpfad

Bibliothek in Dornbirn von Dietrich Untertrifaller Architekten und Christian Schmoelz


Circa 8.000 Keramikbücher zieren die Fassade eines von Dietrich | Untertrifaller Architekten (Bregenz) mit Christian Schmoelz (Sulz) entworfenen Neubaus im vorarlbergischen Dornbirn – und geben damit einen unmissverständlichen Hinweis auf dessen Nutzung: Das ovale Gebäude in der Innenstadt beherbergt die Stadtbibliothek. Das Gemeinschaftsprojekt der beiden Büros wurde im Auftrag der Stadt und im Anschluss an einen 2016 entschiedenen Wettbewerb realisiert, in dem sich das Team gegen 18 Mitbewerber durchsetzen konnte. 

Der von einem kleinen Park umgebene Baukörper mit einer Bruttogrundfläche von 1.610 Quadratmetern setzt sich mit seiner organischen Form klar von der Strenge der benachbarten rechtwinkligen Bebauung ab. Über seinen Standort verlief zuvor ein Trampelpfad zwischen Schulgasse und Jahngasse. Es gibt diese Abkürzung noch immer, nur dass sie nun direkt durch die Bücherei hindurch führt, denn der Neubau verfügt über zwei einander gegenüberliegende Zugänge. Sie münden in ein zweigeschossiges Atrium, von dem aus die beiden weiteren Geschosse über eine Treppe erschlossen werden. Während im Untergeschoss unter anderem Mediathek, Spielothek und ein offener Makerspace liegen, nimmt das Erdgeschoss Empfangstresen, eine flexibel nutzbare Aula, Büro- und Meetingräume sowie den Freihandbereich auf. Letzterer umfasst bis zu 100.000 Bücher und Medien und setzt sich im Obergeschoss fort, ebenso finden sich dort weitere Einzelräume und ein offener wohnzimmerartiger Lesebereich.

Der großflächig verglasten Fassade ist mit 70 Zentimetern Abstand ein Metallgitter mit besagten elfenbeinfarbenen Keramikelementen vorgesetzt, deren Form an vertikale und schräg stehende Buchrücken erinnert. Die vorgefertigten, 120 x 60 Zentimeter messenden Teile sind mit speziellen Tragprofilen auf einer gebogenen Stahlunterkonstruktion befestigt. Sie können unkompliziert montiert und ausgetauscht werden und dienen insbesondere als Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung. Des Nachts filtern sie das von innen in die Umgebung gelangende Licht. Das zentrale Oberlichtfenster kann bei Bedarf verschattet werden. So werden in der Aula neben Buchlesungen auch Filmpräsentationen möglich, die dafür notwendige Leinwand kann an der Treppe ausgefahren werden. (da)

Fotos: Albrecht I. Schnabel


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Dietrich | Untertrifaller Architekten


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