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14.08.2018

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Die schönste Treppe der Welt

Beton-Poesie von BAST in Toulouse


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Okay, der Titel ist natürlich eine maßlose Übertreibung. Hier will die Redaktion ganz offensichtlich um Aufmerksamkeit heischen. Andererseits: Haben Sie schon mal eine schönere Treppe gesehen, liebe Leserinnen und Leser? Auch mit etwas Zurückhaltung betrachtet muss man dem Team des Toulouser Büros BAST zugestehen, dass hier etwas ganz Besonderes gelungen ist. Mit ihrer Intervention verwandelten die Architekten das Zentrum eines Hauses in der Innenstadt von Toulouse in eine kleine, private Feier des Brutalismus.

Der Hintergrund ist so simpel wie alltäglich: Schon seit vielen Jahren wird das Haus von einem Ehepaar bewohnt. Und nun, im Ruhestand, ändern sich die Ansprüche. Die alte Treppe ist plötzlich zu steil, und Küche und Esszimmer im Erdgeschoss wirken irgendwie dunkler als früher. Die Lösung: Ein Teil des Wohnzimmers im Obergeschoss wird zugunsten einer großzügigen Eingangshalle geopfert. So kommt nicht nur mehr Licht ins Haus, sondern es gibt auch mehr Platz für eine Treppe mit angenehmerer Steigung. Weniger Quadratmeter, mehr Großzügigkeit, so einfach kann es manchmal sein – und so architektonisch. (sb)

Fotos: BAST


Kommentare

10

s.d. | 15.08.2018 16:37 Uhr

Handlauf

Ich bin sicher das ältere Ehepaar kommt die Treppe hoch und runter - auch ohne deutschen Normhandlauf.

9

Peter Clausen | 15.08.2018 15:27 Uhr

@ Toni Tank

Also wenn wir mal davon ausgehen, dass es sich hier um eine eingermaßen autonome Bauherrenschaft gehandelt hat, dann darf man wohl vermuten, dass sie genau diese Form der Treppe wollte.

Es mag uns in Deutschland unvorstellbar erscheinen, aber es gibt wirklich Menschen, die trotz Alter Lust auf eine schicke Treppe haben - und nicht nur auf Gesundheitsschuhe und Kamelhaardecken, um im Bild zu bleiben.

Und schlußendlich: Wenn es Not tut, lässt sich da ja wohl wandseitig ohne Probleme noch ein Handlauf nachrüsten. Oder, oh Graus, gleich ein Treppenlift?

8

Toni Tank | 15.08.2018 14:33 Uhr

@remko

Es ist wahrscheinlich unbestreitbar, dass die Treppe nicht besonders gut funktioniert, und hier meine ich nicht die Erfüllung der DIN, sondern die Ausformulierung der programmatischen Idee einer "altersgerechten Treppe".
Wäre der Anlass ein anderer gewesen, würde ich die Treppe sicher anders bewerten.
Gute Architektur ist nicht determiniert "schön" oder "brutal" zu sein, sie sollte doch zumindest ein gebauter Ausdruck ihres Anlasses sein.
Das Ganze wegen seiner Andersartigkeit (die natürlich nur durch den Mangel an Funktionalität erreicht werden konnte) einfach mit Lob zu überschütten ist mir zu oberflächlich.
Es ist, als würde jemand die "schönste" Brücke bauen, die nur aus einem Rundstab besteht, auf dem man darüber balacieren muss.
Sieht sicher toll aus, aber ich lasse Ihnen gerne den Vortritt!

7

anneke | 15.08.2018 14:14 Uhr

vergeben

Sorry, aber der Weltmeistertitel für Treppenschönheit ist auf ewig vergeben. Man google Itimaraty Palast, Brasilia, Niemeyer.

6

Christian | 15.08.2018 14:09 Uhr

Anders ist nicht immer gut...

Eine Treppe ohne Handlauf ist wohl nicht die richtige Lösung für ein älteres Ehepaar. Klarer Fall von Aufgabenstellung verfehlt.

Dennoch, die Treppe ist schick, obwohl es natürlich einige Störpunkte gibt (Fenster, Kiesnester...). Aber passt dies nicht wiederum zu dem rohen Material Beton?

5

J. F. | 15.08.2018 10:37 Uhr

Toll, endlich mal anders

Dem Vorkommentar schließe ich mich vollständig an. Zum Glück hat mal jemand etwas abseits von Normen und gängigen Mustern ausprobiert. Selbstverliebt? Vielleicht, aber nur so werden andere inspiriert. Kein Handlauf? Super, endlich mal was anderes. Es sind Kiesnester zu sehen! Oh mein Gott, endlich traut sich einer mal nicht makellosen Sichtbeton zu zeigen, der in seiner Glattheit an Langeweile kaum zu überbieten ist. Es gibt bestimmt auch noch Probleme mit der Reinigung und an der ein oder anderer Stelle ist die Überdeckung der Bewehrung zu gering und es werden sich Rostflecken zeigen ...

toll, dass es solche Entwürfe und Ausführen mal gibt. DIN konformes Allerlei gibt es ja an jeder Ecke.

4

remko | 15.08.2018 09:53 Uhr

...

Die vorherigen Kommentare veranschaulichen hervorragend, was das Problem der Architektur in Deutschland ist. Wenn schon ein ordinärer Handlauf (wie er in der Schweiz in noch ganz anderen Formen gang und gäbe ist) die DIN-Reiter und Bedenkenträger auf den Plan ruft, und damit wieder einmal die Unfähigkeit unter Beweis gestellt wird, einen Entwurf abseits von Normen und Konventionen zu bewerten, wie soll dies dann bei ganzen Gebäuden funktionieren?

3

Geisenpeter | 14.08.2018 17:09 Uhr

schön, aber...

...unpraktisch?!?

eine Treppe, für Rentner, also ältere und älter werdende Menschen. Ohne Handlauf?!

2

Toni Tank | 14.08.2018 16:51 Uhr

Sommerloch

...offenbar möchte die Redaktion das Sommerloch mit einer provokanten Aussage ausfüllen.
Ich spiele das Spiel mal mit:

Wie soll diese Architektur bewertet werden?

- Nach dem Nutzen (altersgerechte Treppe ohne Handlauf jedoch mit Stäben bzw. Säulen, die man nicht umfassen kann, mit einem Treppenlauf, der 16 Steigungen aufweist und einer gefühlten Auftrittsbreite von 20cm?
- Nach der Einfügung in den Bestand (Treppenlauf schneidet in Fenster ein, Haustür schlägt in den Treppenantritt)?
-Nach der Ausführungsqualität (Kiesnester, here we come)?
- Oder nach dem statement (selbstverliebter Architektenquatsch)?

1

g.k. | 14.08.2018 16:08 Uhr

Beton Poesie

Noch nie in meinem Leben habe ich einen so wunderschönen Handlauf gesehen. Ein Hauch von Nichts und dazu noch unsichtbar. Das ist wahre Poesie.

 
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