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05.02.2020

Im Schutz der Wiese

Beton-Ferienhaus von Aires Mateus im Süden Portugals


Hoch oben, auf einem Hügel, thront Monsaraz. Ein mittelalterliches Dorf nahe der portugiesisch-spanischen Grenze. Serpentinen winden sich hinauf bis zur Stadtmauer mit ihren Wehrtürmen, eine Pflasterstraße führt in einer Ellipse vorbei an Wohnhäusern, Kirche, Burg und Quellhaus. Monsaraz gilt als einer der ältesten und besterhaltensten historischen Orte des Alentejo, schon in der Bronzezeit sollen hier Menschen gesiedelt haben.

Heute leben etwas mehr als 700 Menschen zwischen Olivenhainen und Korkbäumen, im heißen Süden Portugals. Ihnen zu Füßen liegt der weitverzweigte Alqueva-Stausee, an dessen Nordufer Aires Mateus (Lissabon) ein Ferienhaus für einen privaten Bauherren realisiert haben. Inmitten von Wiesen auf einem zwei Hektar großen Grundstück, gut zwei Kilometer von Monsaraz entfernt. Von der Straße aus aber ist kaum etwas von dem Neubau zu sehen. Wie ein schöner Frosch, der sich vor der Hitze der Mittagssonne versteckt, hat sich dieses Haus in den Hang zurückgezogen. Ein weit ausladendes Dach schirmt auch den gepflasterten Außenbereich, auf den das gesamte Gebäude zuläuft, von den heißen Lichtstrahlen ab.

Das einstöckige Gebäude mit Blick auf den Stausee ist 174 Quadratmeter groß. Dominiert wird es von seiner massiven Betonstruktur. Eine kreisrunde Öffnung bringt Licht ins Dunkel. Überhaupt greifen die Architekt*innen wieder auf ihr Spiel mit Grundformen, mit Pyramide, Würfel und Quader zurück: ein quadratischer Grundriss, Kreise als Lichtschächte, zu denen sich die Schlafräume öffnen, eingeschobene Quader als Wohnräume. Kontrastierend zum rauen Beton und zum Schwarz der Nacht sind die Innenräume in – auch das durchaus typisch für Aires Mateus – strahlend-glattem Weiß gehalten.

Solche Gegensätze und das „Himmelszelt“ des geschwungenen Vordachs lassen sich noch als Verweis auf eine andere Qualität des Landstrichs lesen: Ist die Sonne im Alentejo einmal untergegangen, funkeln die Sterne. Und dass aufgrund fehlender Lichtverschmutzung besonders hell und besonders zahlreich. So sehr, dass die Region sogar zur weltweit ersten touristischen Sternenlicht-Destination auserkoren wurde. (kat)

Fotos: João Guimarães, Rui Cardoso


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