Nordwestlich von Arnheim liegt der niederländische Nationalpark
De Hoge Veluwe. Das zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der Kaufmannsfamilie Kröller-Müller als Jagdrevier erworbene Grundstück mit einer Gesamtfläche von etwa 5.500 Hektar ist heute ein Naturpark im Besitz einer selbstständigen Stiftung. Er wird von rund 600.000 Menschen jährlich besucht und beherbergt eine Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten. Auch zwei wichtige Denkmäler der Niederlande befinden sich hier: das von dem holländischen Architekten Hendrikus Petrus Berlage gebaute Jagdhaus Sint Hubertus und das Kröller-Müller-Museum, entworfen vom belgisch-flämischen Architekten Henry van de Velde, das zudem eine bedeutende Privatsammlung an Kunst der Klassischen Moderne beherbergt.
Nun wurde ein weiteres Bauwerk hinzugefügt: Der
Park Pavillon, entworfen von den Rotterdamer Büros
Monadnock und
De Zwarte Hond, dient als Empfangsgebäude des Parks und umfasst einen Shop, ein Restaurant, einen Informationsschalter, einen Konferenzraum und Büros. Der lang gestreckte Neubau ist mit einem markanten Doppeldach ausgestattet, das ihm eine eindrucksvolle Silhouette verleiht. Damit soll er bereits vom Parkplatz aus als neues Wahrzeichen erkannt werden, so die Architekt*innen. Denn künftig ist das Empfangsgebäude vor allem als zentraler Treffpunkt der Besucher*innen gedacht.
Grundidee sei der Entwurf eines „zeitgenössischen Landhauses“ gewesen, das gemeinsam mit der umgebenden Heidelandschaft eine Einheit bildet. Umschlossen von großen Bäumen und sorgfältig eingebettet in eine Waldlichtung wächst der Baukörper gleichsam aus dem Sandboden heraus und greift mit einer Fassade aus hellen Ziegelsteinen dessen Farbpalette auf. Die umgebende Landschaftsarchitektur konzipierten
H+N+S Landscape Architects (Amersfoort).
Der insgesamt 3.300 Quadratmeter große, in einer leichten Kurve geschwungene Pavillon ist südöstlich mit einer gefalteten Glasfassade versehen, die die umgebende Natur ins Bild setzt und den Raum in Licht taucht. Hier befindet sich der Eingangsbereich mit dem Restaurant und dem Shop. Dieses zentrale Foyer ist mit einer schwungvoll gewölbten Decke überdacht, die niedrige Traufhöhe lässt einen intimen Wohnzimmercharakter entstehen. Der zum Wald hin ausgerichtete, nördliche Gebäudeteil zeigt eine geschlossenere Fassade. Er verfügt über zwei Ebenen, auf denen ein großer Konferenzraum, Büros, Lagerräume und die Restaurantküche untergebracht sind.
(mg)
Fotos: Stijn Bollaert
Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen: