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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Belgischer_Pavillon_fuer_die_Architekturbiennale_in_Venedig_vorgestellt_192744.html

03.03.2008

Nach dem Fest

Belgischer Pavillon für die Architekturbiennale in Venedig vorgestellt


Belgien ist getrennt vereint, penibel wird auf eine absolut paritätische Verteilung aller Aufgaben und Ehren zwischen Wallonen und Flamen geachtet. So wird auch der belgische Pavillon bei der Architekturbiennale in Venedig wechselweise von beiden „Gemeinschaften“ bespielt - dieses Jahr sind die Flamen dran.

Kurator des Pavillons ist der Schweizer Moritz Küng, der nicht nur in Brüssel wohnt, wie die Pressemitteilung betont, sondern vor allem Programmdirektor des Kunst- und Architekturzentrums „deSingel“ in Antwerpen ist. 2002 war er bereits Kurator des belgischen Beitrags zur Architekturbiennale in São Paolo. Für den Beitrag in Venedig bot es sich an, den Pavillon selbst ins Rampenlicht zu rücken, denn dieser wurde vor 101 Jahren in den Giardini erbaut (Architekt: Léon Sneyers). Für einen Ideenwettbewerb wurden 13 Architekturbüros gefragt, die zwischen 2005–2008 in deSingel als „Jonge Architectuur” vorgestellt wurden, wie sie sich eine Inszenierung des Pavillons vorstellen könnten – besonders auch im Bezug zu den bei einer Architekturbiennale üblichen Präsentationsformen von Architektur.

Eine internationale Jury (u.a. Anne Lacaton, Mike Guyer, Petra Blaisse/OMA) wählte jetzt den Vorschlag "After the Party (1907-2007)"von Kersten Geers David Van Severen (KGDVS) aus Brüssel. Deren Vorschlag umschließt den Pavillon zunächst einmal mit einer rohen Betonmauer. Von außen wird damit die Sicht auf das Gebäude verstellt, von innen wird es aus seinem Kontext genommen. Durch diese Dekontextualisierung soll der Pavillon als Objekt wahrgenommen werden. Im Zwischenraum zwischen Betonmauer und Pavillon stellen die Architekten Stühle auf und verstreuen Konfetti - um das „sentimentale Gefühl eines verstrichenen Festes zu wecken", denn aufgrund seines ungeraden Baujahrs hat der Pavillon seinen 100. Geburtstag ja im wahrsten Sinne „verschlafen”.

Die Jury beurteilte das Projekt als „architektonisch klare, aber vielseitig interpretierbare” Antwort auf die Frage des Wettbewerbs. Im Inneren des Pavillons werden die Wettbewerbsbeiträge der restlichen zwölf Teilnehmer ausgestellt, außerdem erscheint eine Sonderausgabe der belgischen Zeitschrift A+, die das Portfolio aller 13 Büros vorstellen wird.


Zum Thema:

www.vai.be
www.officekgdvs.com


Zu den Baunetz Architekt*innen:

léonwohlhage


Kommentare:
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Der belgische Pavillon in den Giardini, Venedig

Der belgische Pavillon in den Giardini, Venedig

Außenansicht

Außenansicht

„After the Party” – Zwischenraum mit Konfetti und Stühlen

„After the Party” – Zwischenraum mit Konfetti und Stühlen

Grundriss

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