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11.09.2009

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Stella ohne Vertrag

Beauftragung bei Berliner Schloss ist nichtig


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Der Vertrag zum Bau des Berliner Stadtschlosses („Humboldt-Forum“) mit dem italienischen Architekten Franco Stella ist ungültig. Das hat die „gerichtsähnlich“ organisierte Vergabekammer des Bundeskartellamts in Düsseldorf entschieden, wie das Bundesbauministerium heute mitteilte. Zugleich forderten die Richter, das Vergabeverfahren zu wiederholen, und zwar „ab dem Zeitpunkt der Preisgerichts-Entscheidung“.

Offenbar ist von dem Urteil nicht nur der Vertrag mit Stella, sondern vor allem auch die Untervergabe von Leistungen an gmp und Hilmer Sattler Albrecht betroffen, die dem kleinen Büro von Franco Stella als „Kontaktarchitekten“ vor Ort zugeordnet werden sollten. Zweifel an der Teilnahmeberechtigung Stellas am Wettbewerb waren erstmals Ende Juni laut geworden – siehe BauNetz-Meldung vom 1. Juli 2009).

Das Bundesbauministerium bezeichnete das Urteil als „nicht endgültig“ und kündigte an, beim Oberlandesgericht Düsseldorf Beschwerde dagegen einzulegen. Die Behörde will damit unter anderem eine erneute Ausschreibung verhindern. Außerdem sicherte das Ministerium zu, dass die Verfahrensstreitigkeiten den Bau des Humboldt-Forums nicht verzögern.

Der am Wettbewerb (siehe BauNetz-Meldung vom 28. November 2008) mit einem dritten Preis bedachte Architekt Hans Kollhoff hatte bei der Vergabekammer die Entscheidung zugunsten des italienischen Architekten Franco Stella beanstandet (siehe auch BauNetz-Meldung vom 7. Juli 2009). Die Entscheidung war zuletzt in der vorigen Woche vertagt worden, weil noch Unterlagen geprüft werden mussten.

Die Richter bemängelten in ihrer Entscheidung nicht den Wettbewerb selbst oder die Vergabe der Preise, sondern gaben mit ihrem Urteil der Beschwerde Kollhoffs Recht, der die Informationspolitik bei den anschließenden Vertragsabschlüssen bemängelte und sich benachteiligt sah.


Kommentare

16

etoile | 15.09.2009 11:25 Uhr

zum glück...

... stellt sich das bürokratische deutschland immer mal wieder selbst ein bein.

auf das das spiel ein ende hat und man endlich beginnt sich gedanken über eine tatsächlich sinnvolle nutzung der brache zu machen.

15

das gute | 14.09.2009 17:58 Uhr

ist

ich bin auch gegen wiederaufbau, egal wers macht.
was aber gut ist das einer der kollegen mal protestiert gegen den schmu !
ist in jedem dorfwettbewerb doch mittlerweile so nur traut sich keiner gegen verfahrensfehler vorzugehen weil man da A als nestbeschmutzer gilt oder B weil man zu kurz gekommen ist.
es GIBT verfahrensvorschriften ob gut oder schlecht. dann müssen sich halt auch alle dran halten

14

icke | 14.09.2009 15:02 Uhr

eins steht fest

der Kollege K. hat immer noch kein Wettbewerb für den Schloß gewonnen, da sein Entwurf deutlich schwacher war. Und da kann er gar nicht protestieren

13

Ein Architekt | 14.09.2009 13:13 Uhr

Schlossintrigen

Zu dem Thema mischt sich ja jetzt auch noch die Bundesstiftung Baukultur ein: http://www.bundesstiftung-baukultur.de/fileadmin/downloads/090912_SN_Humboldtforum.pdf

Vielleicht provoziert's das Thema der Bauaufgabe, das Ganze scheint doch ein wirklich undurchschaubares Netz von Schlossintrigen im planungsbeteilgten Hofstaat zu sein.
Dass ein Beteiligter bei offensichtlicher Misachtung der (selbstgestellten) Ausschreibungsregeln Beschwerde einlegt, sollte doch als ganz normaler Vorgang in einem Rechtsstaat akzeptiert werden. Ansonsten wird sich in Zukunft bald jeder Ausschreiber nach solcher Gutsherrenart verhalten.
Die Stiftung (und so manch andere) schiessen sich (bzw. der Baukultur) bei den jetzigen Angriffen gegen Kollhoff's Beschwerde selbst in's Bein.
Schade!

12

solong | 14.09.2009 10:27 Uhr

warum typisch deutsch

wie schon mal angemerkt finde ich die initiative von herrn kollhoff gut und mutig ... es geht immer zulasten der ehrlichen, wenn erst wettbewerbs- bedingungen gesetzt werden und nur wer sich daran hält ist der dumme ... nämlich all die kollegen die nicht teilgenommen haben weil sie die bedingungen nicht erfüllen können ...
vielleicht kann die initiative von herrn kollhoff dazu anstosz geben auch die überbürdenden anforderungen in vof-verfahren mal wieder runterzunehmen um auch kleineren und jungen büros mal wieder chancen einzuräumen ... hier kann man schon manchmal fragen ob das was da gezielt an referenzen abgefragt wird nicht schon an den tatbestand der diskriminierung grenzt .... zumindest gibt es dann keine entwicklung wenn immer nur die die schon 5 Schulen gebaut haben auch die nächtsten bauen dürfen ....

11

hurz | 14.09.2009 08:50 Uhr

mittlerweile typisch deutsch

... da kommt wohl die krankhafte, typische
Neidmentalität (besonders häufig in Berlin
anzutreffen) von Herrn K. durch, der irgendwo
von überbezahlten Juristen, irgendeinen
formellen Fehler in einer überregulierten Fest-
legung gefunden hat und nunmehr juristisch
etwas kippen kann. Sein Entwurf für das
Humboldt Forum einfach nicht der Beste!!!

10

Herr.Der | 13.09.2009 10:18 Uhr

Schlossbau bröckelt

Wenn dem so sei, dass sich Herr Kollhoff in die Ausführungsplanung sehnt, dann bleibt nur zu hoffen, dass Mensch nicht von herunterbröckelnden Fassadenteilen getroffen wird, siehe Kollhoff-Tower am Potsdamer Platz.

9

Erich | 12.09.2009 23:25 Uhr

Osram

Baut Erichs Lampenladen wieder auf!

8

S. Tella | 12.09.2009 10:27 Uhr

KEIN SCHLOSS IN MEINEM NAMEN

Gut gemacht Kartellamt. Ich wusste gar nicht, dass Du für solche Dinge zuständig bist!

7

fell | 12.09.2009 09:43 Uhr

des bären

eigentlich gibts gar nichts zu feiern, liebe kommentatoren. es wurde nur die vergabe beanstandet. nicht das ergebnis oder der entwurf. im zweifelsfall wird eine neue ausschreibung gemacht und dann ist es statt gmp vielleicht herr kollhoff selbst, der sich dann ins ausführungsteam "putscht" – na und? der stadt hilft das leider nicht mehr....
armes berlin, bald auch nicht mehr sexy ...

6

schadenfroh | 12.09.2009 06:27 Uhr

kicher...

da haben sich stimmann, boddien, tiefensee & co vielleicht doch zu früh gefreut...

5

Kinschel | 11.09.2009 20:12 Uhr

Wettbewerb

Danke Bundeskartellamt.

4

Emil | 11.09.2009 17:32 Uhr

Einigkeit und Recht und Freiheit

Dann kann ja die Entscheidung zum Einheits- und Freiheitsdenkmal ja auch revidiert werden. Alles Schmuh in Berlin! Zeit für einen neuen Anfang!

3

Langzeitpraktikant | 11.09.2009 16:41 Uhr

Berliner Schloss

Es gibt immer eine 2. Chance im Leben!

Auch für Berlin!

Danke Herr Kolhoff

2

neoeon | 11.09.2009 16:18 Uhr

yepee

juhu!

1

Peter Keating | 11.09.2009 15:58 Uhr

Kollhoff

Nicht nur, dass Kollhoff einer der aktuell weltweit besten Architekten ist, der hats auch noch faustdick hinter den Ohren! Respekt.

 
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