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12.10.2021

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Europäisches Filmzentrum

Baumschlager Eberle gewinnen in Torun


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Seit 1993 gibt es das polnische Filmfestival Camerimage, das insbesondere auf die Kinematographie und die Menschen hinter der Kamera fokussiert. Gegründet wurde es in Toruń nordwestlich von Warschau, wohin es nach einer kleinen Tour durch verschiedene andere Städte seit 2019 auch wieder zurückgekehrt ist. Mit einem großen Neubauvorhaben speziell für das Festival soll der aktuelle Standort nun verstetigt werden. Einen entsprechenden Wettbewerb mit internationalem Bewerberfeld konnten Baumschlager Eberle mit Stammsitz in Lustenau für sich entscheiden. Das Büro betreibt unter dem Namen BE DDJM in Krakau eine eigenständige Niederlassung, die am Entwurf natürlich beteiligt war.

Das geplante Europejskie Centrum Filmowe Camerimage soll zunächst einmal Mittelpunkt des Festivals sein, aber auch ganzjährig Programm für Menschen von Toruń ebenso wie die Filmwelt bieten. Die Architekt*innen sprechen dahingehend von einer Stadt für Cineasten, die neben einer Festivalhalle und Kinosälen unter anderem auch Studios, ein Museum, Seminarräume und ein Ausbildungszentrum umfassen wird. Geplant ist eine Bruttogeschossfläche von insgesamt 42.000 Quadratmetern. Diese verteilt sich auf mehrere Volumen, welche wiederum unterirdisch verbunden sind. Im Untergeschoss wird dann auch das Museum Platz finden, denn beim Thema Film stört allzu viel Außenbezug ja ohnehin.

Im Stadtraum von Toruń wird man das Filmzentrum, dessen Errichtung in Etappen geplant ist, in Zukunft am Rand der Altstadt finden. Schon seit ein paar Jahren steht hier ein gelungenes Kulturzentrum von Menis Arquitectos, das nun ein würdiges Gegenüber erhält. Die vielwinkelige Formensprache des nur wenige Jahre alten Bestands nehmen Baumschlager Eberle dabei auf. In ihrer projektierten Materialität zwischen Glas und grünlichem Metall wird der Neubau aber eine ganz andere, für die immaterielle Filmkunst durchaus adäquate Anmutung erhalten. Brücken und durchlässige Ebenen verbinden und strukturieren die Volumen. Eine breite Freitreppe führt dann vom Vorplatz hinein ins Festivalhaus – perfekt für große Auftritte, wie die Visualisierungen nahelegen.

Und wer sich nun über den riesigen goldenen Frosch wundert, der zumindest nach Vorstellung des Wettbewerbsteams den öffentlichen Raum zwischen den Gebäuden dominieren soll, der muss sich näher mit dem Festival und der Stadt beschäftigen. Zu gewinnen gibt es bei Camerimage nämlich einen goldenen Frosch, was wiederum auf eine alte örtliche Sage zurückgeht. Die im Bild fast schon glitschig spiegelnde grünliche Hülle des Neubaus dürfte also ebenfalls kein Zufall sein. (sb)


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Kommentare

5

dies und das | 13.10.2021 10:12 Uhr

Langsam langsam ...

es ist noch nicht gebaut ... was nicht ist, kann noch werden. Es braucht noch viel

4

Liebe | 13.10.2021 08:25 Uhr

___

Hier zeig sich die andere Seite der Medaille von b+e. Auf der einen Seite in güldenen Lettern wird das Zukunfsthaus ohne Energie Aufwand angepriesen. Wie gut und clever diese Seite ist auch in ihrer architektonischen Sprache ist.
Dieses Projekt jedoch zeigt die Kehrseite der Medaille. Große Projekte, große Gesten, große Glasflächen, große Treppen, viele Winkel, viele Dachformen, viele Ebenen...es ist echt ganz schön groß und viel. Es ist halt Kulturzentrum wie aus der Zeit gefallen, das mit Sicherheit die erste Seite der Medaille ernährt.

(ps: eigentlich hat eine Medaille nur eine Vorderseite. Auf der Rückseite ist nix zu sehen!)

3

Peter Pan | 13.10.2021 08:16 Uhr

Glasfassade

Darstellungen einer Glasfassade ohne Konstruktion sollten untersagt werden. Bild 6 ist dadurch so realitätsfern, wow. Und dann treffen die vermeintlichen Profile wie in Bild 1 und 3 an den Flächenkanten nicht mal aufeinander... oh man.

2

schlawuki | 12.10.2021 20:10 Uhr

jugend

also ohne weitere nähere analyse:
ich finde das ganz, ganz schlimm.
wo sind die b+e aus meiner jugend?

1

Dietrich Dosenbier | 12.10.2021 17:06 Uhr

---

Witziger Entwurf, der Frosch, besonders im städtebaulichen Modell. Aus der Nähe muss das etwas steril wirken.
Warum sollten die ganzen Rendermenschen in die verwinkelsten Ecken, nur um sich in einem riesigen, hallenden Raum zu unterhalten? Ein bisschen realitätsfern.
Und warum macht man sich die Mühe, Wände sortenrein und dick auszuführen, wenn jedes andere Projekt wieder konventionell mit riesigen Auskragungen und wunderbar viel Stahl und Beton geplant wird?

 
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