Der Ort Uster im Zentrum des Kantons Zürich, etwa 13 km Luftlinie von der Züricher Innenstadt entfernt, plant ein neues Zentrum. Eine Gemeinschaft von Grundeigentümern hatten im Februar sieben Architekturbüros und Arbeitsgemeinschaften beauftragt, Projektstudien zu erarbeiten. Aus diesen hat nun eine Jury eines zum Sieger erklärt: Realisiert werden soll das Projekt „Shift“ der Arbeitsgemeinschaft Baumschlager/Eberle (Zürich) und ZSB Architekten (Oensingen).
Das Projekt „Shift“ besteht aus einem elfstöckigen Hochhaus in der Mitte eines heute von einem Autohändler genutzten Geländes. Es soll südlich der bestehenden, vor drei Jahren errichteten beiden „Skyline-Türmen“ stehen. Gegen die Zürichstraße, die Poststraße und die Hintere Bahnhofstraße hin bilden vier- bis sechsstöckige Wohn- und Geschäftshäuser einen Kranz um dieses Hochhaus herum.
Baumschlager Eberle erläutern: „Die Fassaden des neuen Zentrums von Uster werden durch ihre Plastizität charakterisiert, die Choreografie der Fensteröffnungen bringt eine unaufgeregte Dynamik ins städtische Leben.
Den Segen des Stadtparlaments zum künftigen Gestaltungsplan vorausgesetzt, kann das Projekt ‚Shift‘ in einer Bauzeit von zwei Jahren realisiert werden.“
Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von umgerechnet 38,5 Millionen Euro.
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Andrea Palladio | 08.10.2010 09:55 UhrNeue Bahnhofstrasse
Der Erläuterungstext der Verfasser spricht hier für einmal Bände:
Die Fassaden des neuen Zentrums von Uster werden durch ihre Plastizität charakterisiert, die Choreografie der Fensteröffnungen bringt eine unaufgeregte Dynamik ins städtische Leben. Den Segen des Stadtparlaments zum künftigen Gestaltungsplan vorausgesetzt, kann das Projekt Shift in einer Bauzeit von zwei Jahren realisiert werden.
Zum einen ist es logisch heikel, etwas willentlich zu charakterisieren, das noch gar nicht existiert. Die angekündigte Plastizität ist in den vorgestellten Bildern schwerlich nachvollziehbar. Zum anderen, und das stösst mehr auf, wird das Wort "Choreografie" für eine durch und durch kreuzbrave Fassade missbraucht. (Vielleicht deshalb auch der biblische Segen zum Schluss?)
Den Abschuss des Textes bildet das Oxymoron "unaufgeregte Dynamik". Dynamisch dürfte an diesem Projekt wohl nur die kurze Bauzeit sein. Das freut dann sicher auch das Stadtparlament.