RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Baumschlager_Eberle_bauen_sich_ein_Buero_in_Lustenau_3382213.html

20.11.2013

Zurück zur Meldung

Wohlfühltemperatur

Baumschlager Eberle bauen sich ein Büro in Lustenau


Meldung einblenden

„Weniger Energie mit weniger Technik“ – das war das erklärte Ziel der Architekten be baumschlager eberle beim Bau des gemischt genutzten Hauses „2226“ im Vorarlberger Ort Lustenau. Neben fremdvermieteten Räumen und Galerie sowie Cafeteria beherbergt das neue Gebäude Büroräume der Architekten.

Bisher wurde die Reduktion des Energieverbrauchs eines Gebäudes durch höheren Aufwand bei Unterhalt und Wartung erkauft. Dieses Gebäude hingegen kommt ohne Heizung, Lüftung und Kühlung aus. „Kurzlebige Geräte-Hardware wird durch die Software einer Steuerung der Energieströme ersetzt“, erläutern die Architekten. Das Haus biete optimale Voraussetzungen für eben diesen Fluss der Energie: „Statt eines Gebäudes, das auf die Haustechnik reagiert, antwortet es auf den Eintrag des Menschen: auf seine Körperwärme, seine Humidität, auf seine Umwandlung von Sauerstoff in CO2.“

Die Lenkung der Energieströme erfolgt über Sensoren, die innen an den Fenstern angeschlagene Lüftungsflügel steuern. Einfache, massive Bauteile dienen als Speichermasse, so besteht die Fassade aus 76 cm breiten Ziegelwänden. Die kompakte Form des Gebäudes verbessert den Energieeinsatz, langlebige Kalkputzfassaden sorgen für die Diffusion nach außen hin. Die skulpturale Form erzeuge aber auch einen kulturellen Mehrwert, sind die Architekten überzeugt.

Seit Juli sitzen sie in dem Neubau, und seitdem konnte die „weltweit akzeptierte Wohlfühltemperatur“ von 22 bis 26 Grad eingehalten werden, berichten die Planer, die gleichzeitig Nutzer sind. Auf dieses Temperaturspektrum bezieht sich denn auch der Name „Haus 2226“.

Fotos: archphoto / eh+il


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

18

Captain Kirk | 26.11.2013 14:12 Uhr

Gestaltung

Sehr geehrter herr Welmer, bitte nicht Gestaltung mit Dekoration verwechseln. Jedes Gebäude trifft eine gestalterische Aussage, ob gewollt oder nicht.

Davon abgesehen haben B+E hier doch sehr viel "Gestaltung" gemacht. Die geschwungenen Wände, die leichte Verdrehung der Geschosse, alles sehr subtil und fein umgesetzt.
Das kann man gut oder schlecht finden, aber so wichtig ist das alles nicht. Wirklich herausragend an diesem Gebäude ist doch die grundsätzliche Infragestellung unser gegenwärtigen Baupraxis.
Das Echo hier im Baunetzt belegt das darin die eigentliche Provakation besteht. Das energetische Konzept ist eine Kampfansage an den panischen, kurzsichtigen Einsatz von WDVS, der in Warheit die Probleme von heute nur in die Zukunft verlagert. Was machen wir mit dem ganzen Plastikmüll der uns in 15 Jahren von den Wänden fällt?
Man sollte eine Technologie erst bis ans (bittere) Ende denken bevor man Sie im grossen Maßstab einsetzt.

17

wolfgang | 26.11.2013 05:20 Uhr

Deckenvorsprung

Schade, dass zum Erreichen des skulpturalen Effekts extra noch eine Wärmebrücke eingebaut wurde - ansonsten ein herzliches weiter so!

16

G.Welmer | 24.11.2013 16:42 Uhr

Was für ein Klotz!

Gestaltung gleich null, gesichtslos und beliebig austauschbar. Formen, Fassadenelemente oder gar Farben - Fehlanzeige!
Glücklicher Weise sind heute viele Architekten von diesem Stil abgekommen. Denn mehr optische lange Weile kann man kaum produzieren.

15

Bernd das Brot | 22.11.2013 11:18 Uhr

genaue Bilanzierung

Trotzdem ist mir ein WDVS-System aus Kunststoffen absolut unsympathisch, weil - wie Genius_Loci bereits erwähnte - ökologisch fragwürdig.
Wenn man es schon gegeneinander aufrechnen will dann bitte genau vergleichen.
Rohstoffgewinnung (einschliesslich Transport der Rohstoffe) - Herstellung - Verarbeitung - Nutzung - Langlebigkeit - Entsorgung - Kosten.
Die Reduzierung der Bauteilschichten vermeidet Fehler und die unzähligen Klebefugen halten auch nur bis kurz nach dem Blower-Door-Test.
Die 70cm leisten ja auch was - als Speichermasse - dadurch kann erst auf die Heizung verzichtet werden.

14

solong | 22.11.2013 08:40 Uhr

... warum ist wdvs per se zu verteufeln ...

... ein bauwerk ohne außenliegende dämmung ... ist viel schadensträchtiger ... überall wo andere bauteile anschließen, decken einbinden, usw. bilden sich wärmebrücken ... wenn da nicht genaue detailplanung und entsprechende umsetzung erfolgt ... gibt das später risse und folgeschäden ohne ende ... das meiste was ohne wdvs gebaut wird ... weist deckenauflagerdetails auf , die schon seit Wärmeschutzverordnung 1995 nicht mehr zulässig sind ... insofern heilt die verwendung von wdvs die grobe bautechnische unkenntnis ...gerade der "renderkidsgeneration" ... diese ewig rückständigen die, die sinnhaftigkeit einer guten wärmedämmung in zweifel ziehen ... es ist angesichts der endlichen resourcen schlicht unvermeidbar ... und hat auch was mit nutzungskomfort zutun ... davon abgesehen ist das hier ein ganz archaisches gebäude ... weniger ist mehr ... besser ... man lasse alles weg ausser der leidenschaft ... das ist hier gelungen ... tolle proportionen, spannende öffnungen .... so jetzt könnte man natürlich noch über die ökonomische und ökologische sinnhaftigkeit von 70 cm mauerwerkswänden sprechen ... resourcenverschwendung durch verwendung von mindestens doppelten baustoffvolumen je m2 wand gegenüber statisch notwendiger 24 cm wand mit etwa 20 cm wdvs, d.h. etwa 3-fache menge ziegel (dafür werden tongruben erschlossen und das ganze wird gebrannt) ... etwa 3-fache tonnage im transport, verarbeitung, usw. ... und gesamt ca. 200 m2 weniger nutzfläche bei gleicher BGF ... es ist immer gut zusammenhänge zusehen und selbst nachzudenken ... nicht nur ... den lobbyisten ... und den berichten auf privatsenderunniveau zu folgen ...

13

Genius_loci | 21.11.2013 23:09 Uhr

Less is more


@Gustav:
Volle Zustimmung.

@Architekt:
Stimmt, zumindest in den ersten Jahren dürfte eine WDVS-Lösung – außer bei Streiflicht – identisch aussehen. Doch früher oder später beginnt der Siegeszug der Algen, manchmal auch der Spechte ;-)
Von den anderen Nachteilen einer „Schaumstofffassade“ (Akustik, Härte, Toxizität, Brandverhalten, Entsorgung…) ganz zu schweigen.

Den „back to the roots“-Ansatz von BuE kann ich daher nur begrüßen.

12

Claus | 21.11.2013 13:37 Uhr

Bravo

Innen und Außen - da passt einfach alles!

11

auch ein | 21.11.2013 10:19 Uhr

architekt

@genius loci:

was wäre optisch der unterschied zum verputzten WDVS ?

eigentlich keiner.....

10

Gustav | 21.11.2013 09:30 Uhr

Endlich...

...auch mal einen anderen Weg gehen. Klar ist das irritierend - da uns die Industrie und Politik doch eine Gehirnwäsche verpasst hat, dass WDVS unser Klima-Problem löst. Man wird sich über unsere Generation kaputtlachen - Häuser in Styropor packen! Und dann noch das ganze technische Gerappel, dass in 5 Jahren ohnehin wieder veraltet ist.
Bravo, dass Architekten andere Wege gehen! Schön, dass noch jemand nachdenkt! Weiter so, B+E!

9

Genius_loci | 20.11.2013 23:17 Uhr

Gebauter Fels


Monolithisch.
Ästhetisch.
Sympathisch.

Und das Beste: Weit und breit kein WDVS!

Gerne mehr davon.

8

Sonja | 20.11.2013 17:34 Uhr

@ alpha_Centauri

Wenn alle Bürogebäude im Sommer auf 22°C gekühlt werden müssten, wäre unser CO2-Ausstoß wahrscheinlich nicht mehr zu stoppen.
Bei unseren Bauherren gilt jedenfalls auch die 26°-Regelung bzw. bei extremen Außentemperaturen auch höher, und das trotz unterstützender Kühlung.
Ich finde den Ansatz sehr interessant und bin gespannt, wie er sich im weiteren Verlauf bewährt.

7

staubmeier | 20.11.2013 17:29 Uhr

alles schön und gut

aber wenn ich z.b. von 18 außen in 26 innen gelange, dann ist das alles andere als angenehm, geschweige denn behaglich. dabei wäre es doch so einfach, nachhaltig zu kühlen.

6

architekt | 20.11.2013 17:27 Uhr

YES!

less is more. wunderschön.

5

Sebastian von Oppen | 20.11.2013 16:18 Uhr

Ohne Heizung?

Kann man das näher erklären? Das würde mich interessieren, wie das geht. Ganz glauben kann ich es nicht.

4

Oli | 20.11.2013 16:09 Uhr

hat Fragen:

Ganz eindeutig: reduziert und meisterlich und zum Nachfragen:
Gibt es keinerlei außenliegenden Sonnenschutz?
Putzattika?
Keiner Angst vor Wasserspuren aufgrund fehlender Tropfnasen?
Wohin entwässert die Vertiefung der Fensterbank EG (Bild 18)?
In der Hoffnung auf Aufklärung...

3

Gustav | 20.11.2013 16:02 Uhr

Wow!

Wann darf ich bei Euch anfangen? Bringe auch Geld mit!

2

alpha_Centauri | 20.11.2013 15:56 Uhr

Da stimmt doch was nicht...

...denkt man sich. Ein kurzes Googeln bestätigt: Die dargestellten Temperaturen sind zu hoch.

So heisst es: "Hohe Raumtemperaturen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Behaglichkeit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Auf diesen Zusammenhang weist das Fachinstitut Gebäude-Klima e.V. hin. "Bei einem Anstieg der Temperaturen auf über 22° Celsius muss bereits mit einem Abfall der Leistungsfähigkeit um fünf Prozent pro zusätzlichem Grad gerechnet werden", so Prof. Dr.-Ing. Ulrich Pfeiffenberger, Vorsitzender des Fachinstitutes Gebäude-Klima e.V.."

a_C

1

auch ein | 20.11.2013 15:47 Uhr

architekt

schönes ding,
gut fotografiert

die umgebung ist nämlich grauenhaft !

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

20.11.2013

Setzkasten

Wohnhaus in Lissabon von ARX

20.11.2013

Wie in Fels gehauen

S-Bahn-Station von Max Dudler in Leipzig

>
BauNetz Wissen
Schwimmendes Feuchtgebiet
BauNetzwoche
Barcelonas Peripherie
baunetz interior|design
Das Hotelexperiment
baunetz CAMPUS
Modellprojekt ZENZI