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26.03.2014

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Mit Wintergarten und Drive-In

Baumarkt von Müller Reimann in Berlin


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„My Bauhaus is better than yours“ – diesmal bezieht sich der Spruch ehemaliger Architekturstudenten der Uni Weimar nicht auf das Bauhaus von Gropius und Konsorten, sondern auf die gleichnamige Bauhaus AG. Für ihre neue Baumarktfiliale am Ende des Ku’damms hat der Konzern das Berliner Büro Müller Reimann Architekten beauftragt, die der Hallenkonstruktion eine extravagante Fassade verpasst haben. Mit diesem Vorschlag hatten Thomas Müller und Ivan Reimann 2009 ein Gutachterverfahren gewonnen – das neue „Fachcentrum Bauhaus Berlin“ soll sich schließlich in die vornehme Nachbarschaft einfügen.

Der 16.5 Millionen Euro teure Neubau bildet mit der Adresse Kurfürstendamm 129a ein neues markantes Stadtportal zur „City West“ und damit auch ein Pendant zum Bikini-Haus, das nächsten Donnerstag wiedereröffnet wird. „Das Gebäude entfaltet eine Qualität und Wirkung im Stadtraum, die über die reine Gestaltung der Fassadenflächen des in den wesentlichen Parametern durch die Nutzung festgelegten Baukörpers hinausgeht“, erklären die Architekten. „Es ging dabei um die Aufwertung des Fachcentrums in dieser sehr prominenten innerstädtischen Lage.“

Die plastische Aluminiumverkleidung der Fassaden vereinheitlicht den 22.000 Quadratmeter großen Neubau. Sie reflektiert das Licht und wechselt durch unterschiedlichen Lichteinfall ihre Farbe und ihr Erscheinungsbild je nach Wetter und Tageszeit. „Die Wirkung der Fassaden entsteht durch die Kombination und Überlagerung unterschiedlicher Elemente: reflektierende Flächen, Werbebänder, Wintergarten, Bepflanzung, Bild“, so Müller Reimann.

Es ist aber nicht alles nur Fassade. Neben den gefalteten Aluminium-Paneelen wird der Baumarkt durch ein weiteres Element aufgewertet: Der Stadtgarten, ein der Verkaufshalle vorgeschalteter Wintergarten, wirbt als überdimensionales Schaufenster für den Baumarkt. Die langen seitlichen Bandfester werden als überdimensionale Werbeträger genutzt und lenken zugleich den Blick in die Tiefe der ehemaligen Bahnschneise. Ein Drive-In erleichtert den Einkauf und könnte so manchen Kunden dazu verleiten, doch mehr als nur schnell einen neuen Duschkopf zu kaufen. Das Bauhaus Fachzentrum Halensee wurde nach zehn monatiger Bauzeit Ende Dezember 2013 eröffnet. (jk)

Fotos: Stefan Müller


Zum Thema:

Der Ku'damm kommt: Mehr dazu in der Baunetzwoche#313


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Kommentare

7

fabian | 28.03.2014 02:51 Uhr

@mahmoud

Ich glaube das Lob der Architekten (?) hier ist generell immer im Kontext zu sehen. Waere dies ein Museum, wuerde man es mit Museumsarchitektur vergleichen, eventuell den Massstab der Fassade kritisieren.
In diesem Fall bewerten "wir" im Verhaeltniss zu dem 08/15 Baumarkt, akzeptieren, dass der Massstab eben dadurch vorgegeben ist und loben den Architekten im Rahmen dessen was er geleistet hat - und einen Baumarkt, mit all seinen (finanziellen und funktionalen) Einschraenkungen so hinzubekommen: Respekt.

Ich will aber anmerken: Ich war noch nicht vor Ort, bewerte also Bilder.

6

mahmoud | 27.03.2014 13:55 Uhr

echt?

....ich finde das "ding" an diesem ort eigenartig, überdimsioniert und auch von der ornamentalen struktur in der realität wirklich grob. es passt in keiner weise in den stadtkontext vor ort, in den bildern mag das ok aussehen.

es erinnert mich eher an die hortenfassaden der 50er 60er. es passt einfach masstäblich nicht.

5

Genius_loci | 27.03.2014 00:20 Uhr

Silberpfeil


Auch von mir ein großes Lob an Architekten und Bauherrn.
Dass eine Baumarktkette hier ihre landauf, landab hingeklotzte corporate architecture verlässt und statt dessen mit guten Architekten etwas "fürs Auge" baut, kann man nicht hoch genug schätzen.
So sehr dieses Beispiel Schule machen sollte, so wahrscheinlich ist leider, dass es bei einem Einzelfall für die gehobene Hauptstadtlage bleibt.
Berlin, Du hast es (manchmal eben doch) besser...

4

Luwe | 26.03.2014 22:09 Uhr

Baumarkt

klasse weiter so das sollte schule machen.
...nicht nur museen braucht das land, hier kauft der architekt.

3

grauweiss | 26.03.2014 20:28 Uhr

vorbildlich

Was am Kudamm geht, hätte auch an den Yorckbrücken gehen müssen. Dort leider eine vertane Chance.

Hier ein grosses Kompliment an den Bauherrn und natürlich an Müller Reimann.

2

Mehr | 26.03.2014 19:00 Uhr

davon

wunderbares Beispiel, wie endlich mehr Architektur auch im Alltag ankommen kann. Es gibt viel zu viele der ungestalten Gewerbekisten, die unser Land verunstalten. Dass es sie gibt und immer geben wird, ist unvermeidlich, aber das Beispiel zeigt, dass man sich doch zumindest dann bei der Gestaltung mehr Mühe machen kann.

Da ist Österreich mit seinen Supermärkten übrigens auch ein gutes Beispiel, wie es funktionieren könnte.

1

mies | 26.03.2014 16:31 Uhr

Baumarkt in Berlin

Anerkennung - Baumarkt geht auch ästhetisch. Bitte mehr solche Beispiele.

 
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