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05.04.2019

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Formale Provokation in Weimar

Bauhaus-Museum von Heike Hanada eröffnet


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Heute eröffnet das Bauhaus-Museum Weimar. Damit ist der Wettstreit der drei historischen Bauhaus-Standorte um den interessantesten Neubau eröffnet, denn nach der Klassikerstadt werden in einem halben Jahr in Dessau und in drei Jahren in Berlin Neubauten eröffnen. Die zentrale Frage: Wie kann die berühmteste Kunstschule der Welt aktuell vermittelt werden – und welche Rolle spielt die Architektur? Unser Autor Gregor Harbusch kam ratlos aus Weimar zurück.

Von Gregor Harbusch


Lange Zeit wurde das Bauhaus-Erbe in Weimar stiefmütterlich behandelt. Goethe und die deutsche Klassik schienen wichtiger für das Selbstverständnis der Stadt. Erst seit 1995 gab es ein Bauhaus-Museum am Theaterplatz, doch dieses hatte nur provisorischen Charakter. Im März 2012 wurde ein offener, zweistufiger Wettbewerb für einen angemessenen Neubau entschieden. Das Votum der Jury unter Vorsitz des Hamburg Architekten Jörg Friedrich war bemerkenswert, denn die Preisrichter konnten sich auf keinen ersten Preis einigen, sondern vergaben zwei zweite und zwei dritte Preise, darunter einen dritten Preis an Heike Hanada mit Benedict Tonon (beide Berlin). Die beiden konnten sich dann im anschließenden VOF-Verfahren, das auch eine Überarbeitung der Entwürfe umfasste, durchsetzten. Beauftragt wurde schließlich Hanada allein, die mit dem Museum ihren bisher größten Bau realisieren konnte.

Viel wurde seit der Auslobung des Wettbewerbs über den Standort des Museums geklagt – irgendwie uneindeutig und verzwickt zwischen den vulgärklassizistischen Bauten des nationalsozialistischen Gauforums, dem schönen Weimarhallenpark und der kleinteiligen Bebauung der nördlichen Altstadt. Ein Geländesprung von fast sechs Metern zum tiefer gelegenen Park sowie das selbstbewusst auftretende Kongresszentrum vom gmp quer gegenüber dem Bauplatz machten das Ganze nicht besser. Mit dem Neubau verband sich der hehre Wunsch, diese heterogene und historisch belastete Situation neu zu interpretieren. Dass dies gelungen ist, darf man – auch wenn alle Beteiligten das Gegenteil behaupten – durchaus bezweifeln. Denn dafür bezieht sich der Neubau in seiner monolithischen Geschlossenheit doch zu sehr auf sich selbst, während er zugleich seltsam im Windschatten des Gauforums mit seiner bizarren, halboffenen Tiefgarage und dem unzugänglichen Einkaufszentrum liegt.

Kostenfragen

Im November 2015 fand der erste Spatenstich statt. Damals hatte man noch mit Baukosten in Höhe von knapp 23 Millionen gerechnet. Am Schluss wurden es 27 Millionen Euro (Kostengruppen 100-700), wobei 3,6 Millionen Mehrkosten durch die allgemeine Kostensteigerung entstanden und 800.000 Euro durch neue Teilprojekte wie eine Photovoltaikanlage und die Fassadenbeleuchtung. Circa 2.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche umfasst das fünfgeschossige Haus, das Hanada so an den Hang setzte, dass sich Cafeteria und Vortragssaal im sockelartigen Untergeschoss gelungen zum Park öffnen. Das Erdgeschoss ist der Erschließung gewidmet, in den drei Obergeschossen liegen die Ausstellungsräume.

Auffällig sind die Betonrippendecken, in die die Architekten geschickt die notwendige Museumstechnik integrierten, sowie die etwas gewöhnungsbedürftige, grobkörnige Kalkschlämme der Innenwände. Die durchgängig gelungene Ausstellungsgestaltung übernahmen Holzer Kobler Architekturen (Zürich, Berlin), die ausschließlich mit Metall, Glas und Textilien arbeiteten und ein zeitloses und leichtes Display schufen, das immer wieder erstaunlichen Mut zur Farbe beweist.

Hülle und Werkstatt

Die komplett künstlich belichteten Ausstellungsräume bedingen die weitgehend geschlossene Fassade aus Betonplatten mit horizontalen Fugen, in die wiederum LED-Bänder eingelassen wurden, die den wuchtigen Baukörper nachts in sanftes Licht tauchen sollen. Die Architekten hatten von Anfang an eine Betonfassade bevorzugt, zwischenzeitlich arbeitete man an einer hinterleuchteten Glashülle, ließ diese Idee aber aus konzeptionellen Gründen schließlich fallen – nicht aus finanziellen, wie Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff auf der Pressekonferenz am Donnerstagmorgen nochmals betonte.

Die Gebäudehülle aus Beton ist sicherlich ehrlicher als wenn man dem Kubus eine Glasfassade vormontiert hätte, doch ihre ästhetische Konzeption ist erstaunlich konservativ und sucht den expliziten Rückgriff in die Architekturgeschichte. Hanada bezieht sich mit ihrem Entwurf erklärtermaßen auf die Frühphase des Bauhauses „zwischen Klassizismus, Jugendstil und der Entwicklung der Moderne“. Das Ergebnis ist geprägt von einer expliziten Verankerung im Repertoire der historischen Architekturelemente: Sockel, Attika, Gesimse, stehende Fenster und ein hohes Eingangsportal bestimmen das Bild. Monumentalität und Erhabenheit sind explizite Ziele der Architektin.

Das neue Bauhaus-Museum hat sich laut seiner Leiterin Ulrike Bestgen vorgenommen, ein „diskursives Museum“ zu sein, in dem kritische Diskussion und zeitgenössische Vermittlungsangebote gefördert werden sollen. Generaldirektor Wolfgang Holler ließ im Kontext des Architekturwettbewerbs 2012 sogar verlautbaren, dass man mit dem Neubau nicht so sehr auf das Auratische der Objekte ziele, sondern dass das Haus eine Werkstatt für „innovative, prozessuale, ja radikale Präsentationen“ sein soll. Von diesem Anspruch ist auf architektonischer Ebene wenig zu spüren. Das Haus funktioniert augenscheinlich gut und bietet gelungene Ausstellungsräume – aber es ist letztlich doch ein konventioneller Museumsbau. Weder innen noch außen wird viel gewagt.

Formale Provokation

Die Provokation findet vor allem auf der formalen Ebene statt, indem im Kontext des Gauforums mit dem Vokabular klassischer Baukunst hantiert wird. Misst man das Haus am architektonischen Maßstab, den die Architektin anlegt, also an der Interpretation formaler Bezüge, mag man das Ergebnis als durchaus schlüssig empfinden. Geht man jedoch einen Schritt weiter, dann stellt sich doch rasch die Frage: Reicht es wirklich, ein solches architekturhistorisches Interpretationsspiel zu betreiben, wenn man über angemessene Musealisierungsstrategien und zukunftsorientierte Verhandlungspraktiken des Bauhaus-Erbes im frühen 21. Jahrhundert und im Schatten deutscher NS-Architektur nachdenkt?

Wer sich nun aufmacht, diese Frage in Weimar selbst zu beantworten, der sollte unbedingt auch in das neu eingerichtete Neue Museum gehen. Dort ist die gehaltvolle, dabei erstaunlich unbeschwert und zugleich überzeugend inszenierte Ausstellung „Van de Velde, Nietzsche und die Moderne um 1900“ zu sehen. Was ganz harmlos mit Landschaftsmalerei des späten 19. Jahrhunderts beginnt, endet in der Berufung von Walter Gropius zum Direktor des Bauhauses – und ist nicht weniger als die  souveräne Dekonstruktion des Mythos, dass am Bauhaus aus dem Nichts heraus die Welt neu erfunden wurde.

Fotos: Claus Bach, Thomas Müller, Candy Welz, Alexander Burzik


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Kommentare

41

Dieter Schöneborn | 26.10.2020 15:58 Uhr

Bauhaus Weimar

Uninformiert nach Weimar gefahren, um das Bauhaus Museum zu erleben. Der Klotz ohne Bezug zum umliegenden Park, noch zur Architektur hat mich spontan an die Hamburger Hochbunker erinnert. Die umfassende Ausstellung ist seltsam eng und finster anmutend. Im Vergleich zur Austellung zu Charlotte Perriand in der Fondation Louis Vuitton wird der vergleichbare Aufbruch, die Kreativität, der Optimismus des Bauhaus seltsam in einer Parkhausatmosphäre einbalsamiert. Wirklich schade um die vielen Einzelexponate und ihre gelungene Erklärung.

40

STPH | 19.06.2019 11:51 Uhr

die Einhausung der Kernschmelze

---

39

Andre Gellert | 02.05.2019 21:22 Uhr

alles nur geklaut

Hat denn niemand gemerkt, das es sich bei der phantasielosen Kiste auch noch um ein dreistes Plagiat handelt. (Siehe Kunstmuseum Chur)

38

Jakob Stolz | 02.05.2019 14:22 Uhr

Alles wie immer

Die horizontalen Lichtbänder nehmen die horizontale Gliederung des Gauforums auf. Vorallem in der Nacht fällt das gut auf. Alleine diese Geste halte ich für komplett falsch. Wenn es etwas, oder jemanden gibt der sich gegen Faschisten jeglicher Farbe und Form entgegenstellen muss, dann ist es das Bauhaus und die Container, die sein Erbe verwalten. Es ist einfach nur enttäuschend mit wie vielen unnützen Worten ein Bau beschrieben wird; und versucht wird sich zu rechtfertigen. Klassizistische Elemente ? Wo, und wieso überhaupt. Wenn dann sollte man den späten Jugenstil zitieren, aus dessem Geist unser Hauptgebäude entsprungen ist. Für mich zeigt alleine diese eine Geste, das Aufnehmen der Fassadengliederung der Naziarchitektur in den Lichtbändern, das völlige Unverständnis für den Kern des Bauhauses.

Die Freiheit und Vielfalt der Stile. Ruhig mal ein Buch dazu aufschlagen. Am Bauhaus werden und wurden nicht nur Würfel entworfen.

Irgendwie habe ich das Gefühl Frau Hanada hat an einer anderen Universität studiert wie ich. Von der Stadt Weimar, oder der Landesregierung Thüringen zu sprechen bringt eh nichts. Die Ahnen der Neonazis und dem weitergelebten Faschismus in der DDR kann so etwas natürlich nur gefallen. Für mich ist der Bau eine Huldigung, fast schon liebevolle Hommage, an die NS-Architektur. Toll gemacht. Damit würde man in der Uni nur bei einem Professor durchfallen, der kein waschechter Nazi ist.

Rechtsverschreibungsfehler, gehören wie immer, dem Finder.

37

Frank Pulina | 29.04.2019 08:14 Uhr

Bauhaus Teil 3

Das Bauhaus stellte damals mit der Zusammenführung von Kunst und Handwerk etwas völlig
Neues dar. Die Kreativität kannte keine Grenzen. Viele Projekte waren aufgrund der
technologischen Fertigungsprozesse und Industriestandards mit den damaligen Mitteln jedoch
nicht zu produzieren.
Ganz anders heute. Die Fertigungsprozesse haben sich verbessert, neue Werkstoffe sind
dazugekommen, es gibt 3- D Drucker. Was hätten diese Köpfe von damals heute getan? Mit
Sicherheit nicht so ein Museum gebaut!
Die Provinzialität hat das Bauhaus damals schon nicht länger als 6 Jahre in Weimar halten
können. Die Weimarer betiteln das Museum schon als Bunker. Ein Bunker hat ja zumindest noch
eine Funktion gehabt. Den Schutz der Menschen im Krieg vor dem Bombenhagel. Aber dieses
Museum hat keine Funktion, es ist an Langeweile nicht zu überbieten.
Bei der derzeitigen kritiklosen Huldigung des Museums werde ich an Hans Christian Andersen
Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ erinnert. Unkritische Akzeptanz und leichtgläubiges Vertrauen
auf angebliches Expertenwissen lassen die meisten Menschen verstummen. Nur ein kleines Kind
an der Hand der Mutter sagt,.. „Mama, ich will da nicht rein“.
Stellt sich die Frage, wo die kreativen Menschen sind, die in der Lage gewesen wären die
Bauhaus-Idee zeitgemäß umzusetzen. Oder gibt es die nicht mehr? Aufgezehrt zwischen
Bauvorschriften, Budgetplanungen und falschen Kompromissen die jede Kreativität wie ein
schwarzes Loch absorbieren. Am Ende bleiben dann nur der Verwalter einer „Kunst“, deren
Resultat nun zu besichtigen ist.
Vielleicht kann ja Amazon oder Zalando das Gebäude einer sinnvollen Verwendung zuführen und
ein Hochlager z. Bsp. für Damenschuhe mit Größen 36-39 mit Lagerverkauf einrichten.
Ansonsten wäre das Bauhaus wohl endgültig damit in Weimar beerdigt und hätte eine Gruft gefunden.

36

Frank Pulina | 29.04.2019 08:13 Uhr

Bauhaus Teil 2

Aber das Geld kam ja nicht aus der Stadt Weimar, so hat man sich vermutlich gesagt, es ist zwar
hässlich, aber umsonst, „nehmen wir erstmal“. Legt man mal den Preis von 100 Euro pro
Kubikmeter Beton zu Grunde, fragt man sich was an diesem Klotz 27 Millionen gekostet hat.
Was war die Idee des Bauhauses, als es 1919 in Weimar gegründet wurde? Eine Vorstellung war,
die Architektur als Gesamtkunstwerk mit den anderen Künsten zu verbinden. Dazu hat man junge,
mutige, kreative Menschen nach Weimar geholt. Menschen, die neugierig waren.

35

Frank Pulina | 29.04.2019 08:11 Uhr

Bauhaus Teil 1

Das Bauhaus- Museum in Weimar- Schock und unendliche Tristesse
Das neue Bauhaus- Museum wurde am 5. April 2019 in Weimar eröffnet. Albert Einstein wird das
Zitat zugeschrieben: „ Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit.“
Nach Besichtigung des neuen Museums in Weimar kann man dem Zitat noch hinzufügen: „ …und
die Einfallslosigkeit der Architektin und der Entscheidungsträger, die dieses Museum an diesen Ort
gebaut haben.
Das Wort Museum leitet sich aus einem altgriechischen Wort ab und bedeutet: „Heiligtum der
Musen“. Ein Heiligtum jedoch baut man an einen prädestinierten Ort, würdigt die Exponate im
Inneren des Museums entsprechend und sollte versuchen eine Interaktion zwischen den
Exponaten und dem Besucher zu erreichen, gerade vor dem Hintergrund zurückgehender
Besucherzahlen. All das ist an und in diesem Gebäude kläglich gescheitert.
Als erstes scheint schon mal die Standortauswahl völlig am Thema vorbeigegangen zu sein. Das
Gelände, der Minolplatz, befindet sich außerhalb der historischen Stadtmauern von Weimar und
weit entfernt vom gesamten Ensemble der heutigen Bauhaus- Universität. Im Asbachviertel
gelegen, wirkt das Gebäude wie ein einziger Fremdkörper. Umgeben vom Gauforum, gebaut in
den dreißiger Jahren, wirkt es nicht wie ein Museum, sondern eher wie das Heizkraftwerk für die
umliegenden Büros des Landesverwaltungsamtes.
Das Museum fällt völlig aus jedem städtebaulichen Gedanken heraus. Der Blick wandert über die
im Norden liegenden Mietwohnungen über das Gauforum und versucht am Museum halt zu finden.
Aber dieses Museum hat nichts, an dem es sich lohnt, seinen Blick verweilen zu lassen. Es ist
eine grenzenlose Tristesse. Ein riesiger grauer Betonklotz, ohne jede stilistische Auflockerung,
ohne jeglichen künstlerischen Anspruch an sich selbst. Das Gebäude hat kaum Fenster und die
Fenster die vorhanden sind, wirken konzeptlos mutwillig verteilt, mit riesigen Einleibungen
versehen.
Die gesamte Außenfassade ist steril, kalt, sie kann und will gar nicht den Versuch unternehmen,
sich der Stadt in irgendeiner Form anzupassen. Auch die Außenanlagen unternehmen gar nicht
den Versuch dieses Monster an Gebäude in die Umgebung aufzunehmen.
Schwer vorstellbar das der Besucher nach diesem Schock, der schon vor Eintritt in das Museum
ihn ereilt, im Inneren des Museums einen Aha- Effekt mit nimmt. Das Museum verwehrt einen
Blick ebenso von innen nach außen, wie von außen nach innen. Man hat nicht das Gefühl
Exponate zu betrachten, sondern eher eine lieblose Ansammlung von allseits bekannten
Deponaten die hier abgestellt wirken und darüberhinaus teilweise mit der Weimarer Zeit des
Bauhauses nichts zu tun haben.
Bei geschätzten Kosten von 27 Millionen Euro für diesen Schandfleck, stellt sich mir die Frage
wieviele Radwege, Schultoiletten und allgemein man hätte in die Infrastruktur von Weimar mit
diesem Geld investieren können.



34

bauhäusler | 15.04.2019 13:51 Uhr

gruss aus dessau

gruss aus dessau

33

Alexa | 15.04.2019 13:24 Uhr

ein Witz

Jetzt regen sich alle auf, aber merken nicht, dass Weimar schon seit 1925 keine Relevanz mehr hat im Hinblick auf Architektur. Diese Uni hält sich an dem Begriff fest, das ist nur kosmetische, historische Imagepflege.

Die langweilige Wirklichkeit steht jetzt ehrlich und gebaut vor Ort ...

Also, abhaken und die Aufmerksamkeit und Energie auf Neues richten!

32

STPH | 15.04.2019 08:53 Uhr

Tolle Aktion zum Bauhausjubiläum: Fassade als Prozess

und letzter Akt wird das Dachgesims abgesägt. Der Schritt in die Moderne als Happening.
Was macht doch dieses kleine Detail aus?- eine Weltumdrehung!
Der Schritt vom Rückschritt zum Fortschritt.
Einfach mal retuschieren, das funktioniert wirklich.
Diese Aktion hebt das Bauhausmuseum in Weimar über die zwei Entwürfe in Berlin und Dessau.
Diese Aktion ist dem Anlass angemessen genial.
Ist ein tolles Konzept von Heike Hanada. Ist wirklich mutig konzipiert und inszeniert. Fassade als Prozess. Wir warten schon.

31

STPH | 15.04.2019 07:38 Uhr

warum das Dachgesims?

warum das Dachgesims?

30

mawa | 14.04.2019 14:33 Uhr

Vorwürfe

Ich finde es ziemlich ungeheuerlich, dass in den Kommentaren hier ein Bau, dessen Fassade keine Achsengliederung und keine vertikale Ordnung aufweist und der in keiner Weise, weder nach innen noch nach außen, irgendwie erdrückend monumental ist, mehr oder minder direkt als Naziarchitektur bezeichnet wird. Wenn alles, was angedeutete klassizistische Elemente hat und einem irgendwie nicht passt, Naziarchitektur ist, dann wird der Begriff sinnlos.

29

Designer | 12.04.2019 20:00 Uhr

Kerbe

Das hier zu 95 Prozent, ohne weitere Schattierung und kommunizierten Abwägung, in eine Kerbe gehauen wird, macht mich etwas stutzig. Anscheinend ist das Thema Bauhaus wunderbar dafür geeignet auszuteilen und teilweise persönlich zu werden.

Wer studiert hat ist eben nicht immer intelligent, erst recht nicht mit sozialer Intelligenz gesegnet. Gruselige Welt!

Frage: Hätte es irgendjemanden gegeben der die Aufgabe "richtig" gelöst hätte? (bitte keine Vorschläge)

28

absolvent | 12.04.2019 11:22 Uhr

bauhaus

Die Grundrisse sehen tatsächlich den Entwürfen sehr ähnlich, die an der Bauhaus-Uni bei Prof. Schmitz regelmäßig verlangt wurden. Da Heike Hanada lange Zeit dort Assistentin war, erstaunt lediglich, dass der Entwurf wenig über ein studentisches Niveau hinausgeht, die ästhetische Formalität der Treppenläufe in Grundriss und Schnitt wichtiger erscheint als die künftig auszustellenden Objekte.

Die Remise des Wittumspalais vis-à-vis vom DNT hatte Platzmangel, aber die wenigen Bauhaus-Objekte wirkten dort besser im Geist der Aufbruchs-Werkstätten zwischen Kunstgewerbe des 19. Jh. und der sogenannten Avantgarde repräsentiert als hier durch das sterile, high-end Ausstellungskonzept im Innern des neuen Bauhaus-Museums.

Städtebaulich war die Situation am Gauforum vorher so desaströs, dass das neue Museumsbau-Umfeld eine Verbesserung der Außenräume darstellt und Hanadas Einsicht in das Leben Weimars widerspiegelt, die die Außenräume nicht den Landschaftsarchitekten allein überließ.

27

Frau ke | 09.04.2019 11:40 Uhr

Provokation in Weimar

sieht für mich wie eine misslungene Melange aus ... schrecklich, da hilft auch nicht möchte-gern Christ+Gantenbein und die Vogter können es auch nicht retten ... oder ist das aus den 30ern renoviert ... peinlich, insbesondere im Jubi-Jahr 100 ... Provokation in Weimar nicht für mich ... hässlich aber noch nicht mal zur Provokation reicht es ... aber zum Glück zwingt einen keiner an diesen Ort ... der Artikel ist gut aber das Museum uninteressant ... fliege lieber ans Mittelmeer ... auf eine Insel ... Kopf abschalten ... Danke

26

STPH | 09.04.2019 11:37 Uhr

kontroverse Positionierung statt Einpassung

Städtebauliche Einpassung ok, aber das Gauforum wäre eine prima Kulisse um einen Bruch zu inszenieren, analog Behnischs Akademie der Künste am Brandenburger Tor, sich kontrovers zu positionieren.
Die black box für die empfindlichen Exponate wäre da kein Widerspruch.
Die jetzige Lösung hat Ähnlichkeit zur Schaudepotoptik des Kulturforums M20 Berlin.

25

peter | 08.04.2019 16:47 Uhr

thema verfehlt

schon doof, wenn ein bauhaus-museum aussieht wie ns-architektur. aber gut, hätte man ja schon in der planungsphase merken können.

24

Albert | 08.04.2019 16:08 Uhr

Stümperhaft

Sowas kommt dabei raus, wenn man Menschen mit so einem wichtigen Bau beauftragt, die von Architekur keine Ahnung haben und nur sich selber verwirklichen wollen.

Frage: Wer war in der Jury? Bitte melden, damit wir wissen wer diesen Bunker des neuen GAU Formus zu verantworten hat!

Und bitte in Zukunft keine "Künsterinnen" mit Architekur beauftragen.

23

Wilfried F. | 08.04.2019 15:22 Uhr

Autor

"Die zentrale Frage: Wie kann die berühmteste Kunstschule der Welt aktuell vermittelt werden - und welche Rolle spielt die Architektur?"

Die zentrale Frage ist doch eher, ob die Schule/Universität noch eine Rolle spielt. Kennen sie die "Lehre"? Haben sie schon mal mit Studierenden dieser Schule gesprochen? Haben sie schon mal Projekte mit Absolventen dieser Schule bearbeitet? Es scheint doch sehr eine Pflege der Tradition zu sein, aber nichts aktuell relevantes.

22

004 | 08.04.2019 15:13 Uhr

these

nur Weimar = egal

21

Archi | 08.04.2019 15:11 Uhr

@Mies

Die Ausstellung ist im Grunde das Objekt. Um die Hülle des Museums kann es nicht gehen. Und die Räume sind für Ausstellungen brauchbar... traurig.

20

Rudi | 08.04.2019 13:31 Uhr

GauForum

mit dem Gauforum für Arme hat Frau Hanada mal wieder ihr "Fingerspitzengefühl" bewiesen.

19

auch ein | 08.04.2019 13:09 Uhr

architekt

die arme!

jeder architekt weiss es ja besser was dahin gehört, also kann man es ja nur falsch gemacht haben.......

18

T.L. | 08.04.2019 12:03 Uhr

@Frank

Vielleicht, aber der Name zieht noch im Ausland. Marketing. Wer möchte bei dem Angebot schon in Weimar studieren?

17

Alex | 08.04.2019 11:50 Uhr

Grundrisse

So sah das früher bei Prof. Karl-Heinz Schmitz im Semester immer aus.
Oder bei Hubert Riess. Da waren es dann aber Berghütten.

Aber mal ganz grundsätzlich:

An dem Ort mit dem Hintergrund kann man in den Augen der meisten Betrachter nur falsch liegen.
Vielleicht wäre ja hinfahren und anschauen und dann urteilen eine Möglichkeit, spätestens zum Summaery.

@ Frau Architekt*in: Alle gebürtigen Weimarer haben uns immer erklärt das Weimaraner bellen und sich so von den gebürtigen Einwohnern Weimars recht einfach abgrenzen lassen.



16

Frank | 08.04.2019 10:36 Uhr

Langeweile

Traurig wie man in Weimar mit dem Bauhaus umgeht, was bleibt ist der Name.

15

Jenatsch | 08.04.2019 09:57 Uhr

Gregor Harbusch

Kompliment für diese durchdachte und anregende Architekturkritik. Ausnahmsweise einmal nicht einer dieser typischen Texte aus der PR-Abteilung des jeweiligen Architekturbüros.
Das Wettbewerbsergebnis ließ schon vermuten, dass sich die Jury nicht einigen konnte, was das Bauhaus war und welche Bedeutung es für uns heute noch hat oder haben kann. Ob diese Fragen demnächst in Dessau und irgendwann in Berlin baulich beantwortet werden können? Vielleicht sind wir ja alle am Ende eines möglichst diskursiven Bauhausjahres etwas schlauer?

14

STPH | 08.04.2019 08:32 Uhr

Konzeptversuch

Auch städtebaulich folgerichtig und bedenkenswert: die formale Geburt der heroisch, radikalen Moderne auch aus dem Bunker W I bis hin zur nach oben offenen Opferschale des Olympiastadions W II.
In Memoriam Oliver Bierkants landschaftlich offener Wettbewerbsgewinn.
In digitalen Zeiten könnten diese Entwürfe zur wichtigeren, medialen, alternativen Realität werden. Ein Museum der Möglichkeiten als Feier des Genius Loci.

13

Jörg Reiners | 07.04.2019 09:01 Uhr

Bauhaus Museum Weimar

Soll der immer noch hervorragende und weiterhin in die Zukunft strahlende Bauhaus-Gedanke nun endgültig zu Grabe getragen werden? Dieser Sarkophag ignoriert den Spirit des Bauhauses und erweist dem Phänomen Weimar einen Bärendienst. Vorschlag: das Gebäude einer anderen Nutzung zuführen und ein neuen Bauhaus-Museum von Bauhäuslern bauen lassen!

12

karl | 06.04.2019 20:40 Uhr

treblA Albert

Das ist ein gelungenes Museum.
Das ist ganz sicher das Gegenteil des Mausoleums von Albert Speer.
Das Gauforum nebenan ist handwerklich ein solider Bau. Das verstörende sind die Gigantomanie im kleinen, endlose Flure, tausend Türen, ein sinnloser Bergfried und ein nichturbaner Freiraum.
Das neue Bauhaus- Museum ist offen, fließend und vor allem Museum.
Die Fassade finde ich etwas zu eindimensional. Die Bemerkung des Ministers weist darauf hin, dass es genau andersherum war. Aus Kostengründen wurden gute Gedanken verworfen. Im Kontrast zum Kunsthaus Bregenz, wäre da sicher mehr möglich gewesen.

11

Dr. Yikes | 06.04.2019 11:44 Uhr

Boah

Weimar, ein idyllisches Städtchen in der Provinz... was passt da besser, als ein Betonbunker.

Repeat after me: alle Architekturfakultäten schließen

10

Lars k | 06.04.2019 11:17 Uhr

Passt prima...

...zum Gauforum. Das Problem von Hanadas Bau ist die Beziehung zum Kontext. Sieht man auf den Bildern schwer, aber es bezieht sich eben stark auf die Gebäude der Umgebung. Damit bezieht es sich auf eine streng nationalistische Architektur, die dem Bauhaus-Geist widerspricht. Es ist ein prima Safe für die Schätze des Bauhauses, und es wird funktional sicher gut fuktionieren. Aber es ist eben ein Mausoleum, in dem die Asche des Bauhauses verwahrt wird. Nicht das Feuer.

9

Frau Architekt | 05.04.2019 23:35 Uhr

Provinz

Als gebürtige Weimaranerin finde ich, es passt ganz gut in diese Stadt: Tut niemandem weh und ist einfach nur provinziell. Schade um die vertane Chance. Mit dem vielen Geld hätte man etwas Spannenderes entwickeln können. Etwas, das nicht nach dem verwaschenen Begriff "Bauhausarchitektur" aussieht.

8

jalm | 05.04.2019 21:56 Uhr

denkste

Natürlich ist es ein schönes Haus. Nur am Thema, am Ort vorbei !!!

7

OLH | 05.04.2019 19:59 Uhr

Bauhausmuseum

Ein Bauhausmuseum, das aussieht wie das Mausoleum von Albert Speer? Na bravo …

6

denkste | 05.04.2019 18:35 Uhr

Formale Provokation in Weimar

Das ist keine Provokation: Ein sehr schönes Haus mit spannendem Grundriss

5

jalm | 05.04.2019 18:25 Uhr

Mangel an Baukultur

Statt die Nichtberücksichtigung von KG 700 in diesem Artikel zu kritisieren, sollten wir eher die Baukunst des Bauhaus-Museum, Weimar beweinen.
Ist es der Zeitgeist, der die Errungenschaften des Bauhauses in einer Kiste (Bunker) versteckt?
Ist es nicht ein Mangel (Rückschritt) von Baukultur, wenn für die Gestaltungsidee der Beginn und nicht die Fortschreibung des Bauhaus-Gedankens zugrunde gelegt wird?

Tomas Saraceno hätte bestimmt nichts dagegen, wenn seine Kunst am Bau zu einer Kunst im Bau würde. Lediglich die Beschriftung Bauhaus in Kunsthaus ist zu ändern.



4

DNLZSK | 05.04.2019 16:57 Uhr

Beliebigkeit

Der Bau und das Raumkonzept sind gelungen und handwerklich sauber ausgeführt zumindest was die Bilder aussagen. Jedoch hat das Konzept des Neubaus absolut nichts mit dem revolutionären Geist des Bauhauses zu tun. Die starre Pathetik und repräsentative Charakter lassen an ein x-beliebiges Museum denken. Das Bauhaus ist keine fertige Idee, wie der Neubau impliziert, ganz zu schweigen von der monumentalen Fassade - Walter Gropius, Mies van der Rohe hätten fassungslos den Kopf geschüttelt. Das Ausstellungskonzept genauso starr und tot, hier erfährt man viel übber Geschichte, aber nicht wie die Idee des Bauhauses weiter gelebt wird. Vorschlag - Museum umwidmen, neu denken, einen breiten Diskurs finden und vielleicht will man das Bauhaus dann gar nicht mehr in so ein starres Korsett zwingen.

3

paul günzler | 05.04.2019 16:47 Uhr

bauhaus museum

ich bin entsetzt. dieses Museum hat mit Bauhaus so gar nichts zu tun. schlimmer noch. es weckt eher Assoziationen zu der deutschen Architektur die unmittelbar nach dem Bauhaus kam, bzw. der Geisteshaltung, die das Bauhaus und seine Protagonisten aus Deutschland vertrieben haben.

2

Mies | 05.04.2019 16:17 Uhr

Produktionshalle im Gewerbegebiet!?

Mir fehlen die Worte! Sieht aus wie ein besseres Hochregallager oder eine Produktionshalle in einem Industriegebiet aus.

Keine Aura!
Keine Avantgarde!
Kein Blick in die Zukunft mit ggf. Bezügen zur Geschichte (Hommage)!
Kein Witz!
Kein Charme!
Nichts Einladendes!
Kein Gebäude, mit Ausstrahlung über Weimar hinaus.
Keine Innovation!

Kurz um: es steht nicht in der Tradition, der Idee des Bauhauses. Keine Weiterentwicklung. Es liefert keine neuen Ansätze. Kein Sprung nach vorne.

Schade! Macht einfach keinen Spaß!

1

Dr. Ronald Kunze | 05.04.2019 15:52 Uhr

Bauhaus Museum Weimar

So viele interessante Bilder und Schnitte vom neuen Bauhaus-Museum und kein Bild von der Kunst am Bau von Tomas Saraceno? Dabei wird die KG 700 extra erwähnt. Leider kann ich hier kein Bild dranhängen. Draußen ist wie man sieht nix! Man kann über die "Kunst im Bau" durchaus streiten, sie unerwähnt zu lassen ist aber ein Mangel an Baukultur.

 
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Das neue Bauhaus-Museum Weimar von Heike Hanada spielt mit dem klassischen Architekturvokabular und wagt wenig Neues.

Das neue Bauhaus-Museum Weimar von Heike Hanada spielt mit dem klassischen Architekturvokabular und wagt wenig Neues.

Ein hohes Portal markiert den Eingang zum weitgehend monolithischen Block am Gauforum.

Ein hohes Portal markiert den Eingang zum weitgehend monolithischen Block am Gauforum.

Der Kubus sitzt am Hang zum Weimarhallenpark und wird nachts durch Lichtbänder erleuchtet.

Der Kubus sitzt am Hang zum Weimarhallenpark und wird nachts durch Lichtbänder erleuchtet.

Die Ausstellungsgestaltung übernahmen Holzer Kobler, die ausschließlich mit Metall, Glas und Textilien arbeiteten.

Die Ausstellungsgestaltung übernahmen Holzer Kobler, die ausschließlich mit Metall, Glas und Textilien arbeiteten.

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