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16.01.2013

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Blockrand deluxe

Barkow Leibinger bauen Atelierhaus am Berliner Moritzplatz


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Berlin und seine beliebte Blockrandbebauung: Der zweite Bauabschnitt für das Aufbau-Haus am Moritzplatz schließt die Lücke am Moritzplatz in Berlin-Kreuzberg – aber welche Lücke eigentlich? Denn von der ursprünglichen Bebauung um 1920 steht heute nur noch einer von vier Blöcken. Dennoch, den zweiten Neubau für das Aufbau-Haus bis zur Straße zu ziehen und so die Front zu schließen, macht aus der Vogelperspektive vielleicht 2013 noch keinen Sinn. Für den Passanten jedoch sorgt es für urbanen Flair – und wer weiß schon, wie die anderen beiden Baufelder (auf dem Nachbargrundstück gegenüber ist der temporäre Prinzessinnengarten angelegt) in zehn Jahren aussehen?
 
Gestern wurden nun die ersten Entwurfsbilder für die weiteren 8.000 Quadratmeter Kreativindustrie vor Ort präsentiert. Architekten des zweiten Bauabschnitts sind Barkow Leibinger, und nicht ohne ein zufriedenes Lächeln schmunzelt Frank Barkow, dass es eben gerade für Berliner Büros immer wieder eine Besonderheit sei, in der Hauptstadt nicht nur zu planen, sondern auch wirklich zu bauen.
 
Das Konzept für den Neubau verfolgt zwei Ideen: Es soll den typischen Kreuzberger Loft-Charakter haben und es soll flexibel in der Nutzung sein. Als Scharnier zwischen dem im Mai 2011 eröffneten Aufbau-Haus von Clarke und Kuhn Architekten (siehe Baunetz-Meldung zur Planvorstellung vom 25. September 2009) und dem historischen Elsnerhaus verbindet der neue Kopfbau die beiden bestehenden Gebäude mit einem kaum sichtbaren Höhensprung.

Der zweite Bauabschnitt gliedert sich in drei Bereiche: zwei direkte Anschlüsse an die beiden Nachbarbauten und ein mittlerer Gebäudeteil, der um ein halbes Geschoss verschoben ist. Die Designakademie wird hier zwei von sechs Etagen einnehmen; insgesamt die Hälfte der Flächen sei schon vermietetet – heißt es.
 
Die Fassade des markanten Blocks soll zwischen den Betonfertigteilen des Aufbau-Hauses und der Sandsteinfassade des Elsnerhauses vermitteln. Vor- und Rücksprünge in der Fassade gliedern den Block, der Eingang liegt wie jetzt auch schon diagonal zum Moritzplatz. Das Raster von 5,40 Meter erlaubt die Vermietung kleiner sowie großer Einheiten, die sich um zwei zentrale Erschließungskerne anordnen. Terrassen in den oberen Geschossen und auf dem Dach öffnen das Gebäude zum Platz.
 
Baubeginn soll im Frühjahr 2013 sein, damit das Gebäude 2015 bezogen werden kann. Dass sich der zweite Bauabschnitt galant und dreist zugleich vor den ersten Bauabschnitt schiebt, könnte den Vorteil einer lange ausstehenden, baulichen Ergänzung haben, die den markanten Betonblock von Clarke und Kuhn einfängt. Vielleicht gewinnt das Aufbau-Haus mit Barkow Leibinger nicht nur einen guten Namen, sondern es werden die beiden Bauabschnitte zusammen auch ein starkes Ensemble am  Moritzplatz bilden – den Block schließen sie auf jeden Fall.
 


Zum Thema:

Mehr über das Aufbau-Haus in der Baunetzwoche#226 „Moritzplatz 1“


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Kommentare

8

Lothar | 10.02.2014 16:04 Uhr

Blockrandbebauung

Was für ein ignoranter Schreiberling.

1. Blockrandbebauung ist kein Berliner Sonderweg, wie der Autor impliziert, sondern europaweit seit Jahrhunderten die Regel im Städtebau.

2. Der Moritzplatz war vor dem 2 WK einer der belebtesten Orte Berlins - und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 100 Jahre Blockrandbebauung hinter sich. Offenbar fängt für den Autor die Geschichte mit dem Bombenfall des 2 WK an.

Zahlt Baunetz seine Autoren so schlecht?

7

wettbewerb? | 18.01.2013 15:42 Uhr

oder einzelbeauftragung?

gab es einen wettbewerb bzw. ein gutachterverfahren? kann man die anderen teilnehmerbeiträge irgendwo einsehen?

6

David | 18.01.2013 09:26 Uhr

Industriefassade

Ich bin Peters Meinung. Ich hab dirket an einen Industiebau aus der Nachkriegsmoderne gedacht. Ist nicht grade das was ich als Komposition bezeichnen würde, da ist noch Luft nach oben.

5

.,- | 17.01.2013 17:27 Uhr

FASSADE

nix aua

... die fassade tut wenigsten keinem weh ... so wie die neben an ... !

;-)

4

Josty | 17.01.2013 15:53 Uhr

freut sich

Ich bin sehr angetan von diesem 60er-Industrie-Retro-Entwurf. Auf eine treffende Weise ist dieses Haus sehr kreuzbergerisch, deutlich mehr als die doch etwas gewollte Betonskulptur (Bauabschnitt 1) daneben.

Bemerkenswert finde ich, dass das Städtebaukonzept "Blockrand" -mal ganz ungeachtet jeder Dogma-Diskussion- tatsächlich immer eine gewisse Urbanität zu erzeugen scheint, egal in welchem Stil gebaut wird.

In der Gegend zwischen Moritzplatz und Spittelmarkt (die vor dem Krieg zum belebtesten Teil der Innenstadt gehört hat und nach dem Krieg und bis jetzt den Charme einer Vorstadtsiedlung versprüht hat) ist in letzter Zeit so einiges an Blockrandigem aus dem Boden gewachsen. Teils schreckliche Kitschpaläste, teils arg durchdesignte Minimalkisten, teils einfach ordentliche Bauten- aber allen ist gemein, dass sie eine deutlich städtischere Athmosphäre erzeugen. Mit jedem Haus mehr. Stadtwerdung im Zeitraffer - ich kann einen (später zu wiederholenden) Spaziergang in der Gegend nur empfehlen!

3

Mario Mertens | 17.01.2013 14:52 Uhr

Aua!

Aua, die Fassade, ich hätte da auch eher auf einen dieser Generalplanerunternehmen oder Consultants getippt, aber Barkow Leibinger?

2

Architekt | 16.01.2013 15:45 Uhr

...

Eine herausragende Komposition!

Die Anschlüsse der Höhen, die Materialität und die Farbstimmung ergeben mit dem Aufbauhaus ein gelungenes Gesamtbild - ein Referenz-Ensemble für Berlin.

Die Formation der Vögelchen auf dem 2. Bild ist besonders gelungen.

1

peter | 16.01.2013 15:37 Uhr

fassade deluxe?

die fassaden wirken wie bei industriebauten aus den 50ern, wie sie landauf-landab abgerissen werden. nachhaltigkeit?
stimmann hätte das nicht erlaubt, und ob es nur deswegen gut ist?

 
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