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13.12.2016

Shinkansen lässt grüßen

Bahnhof in Den Haag


Der Hauptbahnhof in Den Haag gilt als größter Kopfbahnhof der Niederlande. Der Komplex zeichnet sich durch eine beeindruckende funktionale Dichte aus, denn er verknüpft verschiedene öffentliche Verkehrsmittel auf drei Ebenen. Das Gleisfeld mit zwölf Gleisen liegt auf der untersten Ebene, darüber – auf einer riesigen Plattform – befindet sich ein Busbahnhof. Nochmals eine Ebene höher werden mehrere Linien der RandstadRail –rechtwinklig zu den Bahngleisen – schwungvoll durch die Bahnhofshalle geführt. Als wäre die Anlage dieses Hubs auf drei Ebenen nicht bereits komplex genug, wurde nun ein weiteres Bauwerk eröffnet. ZJA Zwarts & Jansma Architects aus Amsterdam und das international tätige Ingenieurbüro Knippers Helbig (Stuttgart, New York, Berlin) entwarfen ein aufgeständertes Bahnhofsgebäude mit zwei Gleisen für eine Regionalbahnlinie nach Rotterdam, die an der südöstlichen Ecke der Bahnhofshalle andockt.
 
Der Neubau ist ein Kopfbahnhof mit zwei Gleisen, circa zehn Meter über Straßenniveau und parallel zum Gleisfeld gelegen. Architekten und Ingenieure entschieden sich für eine geschmeidige, großzügig verglaste Stahlkonstruktion, die auf einer elegant geformten Basis aus Stahlbeton aufliegt. Ein räumliches Tragwerk aus Rechteckhohlprofilen überspannt den röhrenförmigen Bahnhof. Das Tragwerk ist zweigeteilt. Der hintere, regelmäßig geformte Teil weist einen konstanten Querschnitt auf, der vordere, zum Bahnhof orientierte Teil ist als doppelt gekrümmte Geometrie ausgeführt und geht in das verbindende Dach zur Bahnhofshalle über. Die Gestaltung erinnert ein wenig an die Schnauze des japanischen Hochgeschwindigkeitszuges Shinkansen, der hier zum Halt gekommen scheint.
 
Das neue Bahnhofsgebäude steht im Zusammenhang mit der Erneuerung des gesamten Hauptbahnhofs aus den 1970er Jahren, den Benthem Crouwel in der letzten Zeit umfassend reorganisiert und umgestaltet haben. Dieses Projekt ist wiederum eng an die großflächige Entwicklung des umliegenden Areals gekoppelt. Hier entsteht ein neues kommerzielles Zentrum mit dem Namen New Babylon – eine etwas fragwürdige Selbstadelung mit Bezug auf die hedonistische Stadtutopie gleichen Namens, die Constant Nieuwenhuys in den 1960er Jahren entwarf. (gh)


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