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06.03.2014

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Gesicht für ein Monster

Bahnanlage von EM2N in Zürich


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Lang und brutal: Rund 400 Meter misst die neue Serviceanlage in Zürich am Industriequartier Hard, die es den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) in Zukunft ermöglichen wird, ihre neuen, bis zu 400  Meter langen Züge zu warten. Die Faserzement-Fassade von EM2N macht aus dem Neubau mehr als eine banale Kiste.

Für die Serviceanlage standen bereits bei Wettbewerbsbeginn viele Parameter wie Größe und Setzung innerhalb des Grundstückes fest. Ihre Aufgabe sei es vor allem gewesen, diesem „Monster“ ein Gesicht zu geben, so die Architekten. Die Fassade sollte mehr sein als nur eine technische Verkleidung.

Um der Gefahr zu entgehen, eine gesichtslose Box zu gestalten, schufen sie eine dreidimensionale, expressive Südfassade, die mit ihren auskragenden Wölbungen in Beton-Optik recht brutal wirkt. EM2N erklären: „Die Rundungen der Faserzement-Elemente befreien die endlose Fassade von flacher Monotonie und schaffen ein Spiel von Licht und Schatten. Die beiden Enden der Serviceanlage, die sich mit großen Eingangstoren für die Zugdurchfahrten öffnen, sind als glatte vertikale Schnitte ausgebildet.“ Die Nordfassade sei aus Kostengründen mit regulären gewellten Faserbetonelementen verkleidet.

Allein durch seine Größe sei das Gebäude von städtebaulicher Bedeutung, erklären die Architekten weiter. Es betone die Leere des Gleisfelds und die Stadtkante, gleichzeitg signalisiere der Bau für die Bahnreisenden den Beginn des Stadtzentrums.

Erst vergangenes Frühjahr hatten die Schweizer Architekten Mathias Müller und Daniel Niggli von EM2N ebenfalls für die SBB ein Wohnhaus mit Blick auf die Bahngleise fertig gestellt. (lr)

Fotos:
Roger Frei


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Kommentare

5

soyerpeter | 22.03.2014 10:43 Uhr

betonte Länge

ich finde, die idee, ein langes gebäude durch horizontale gliederung zu betonen ist gut, aber nicht so neu. ob das mit wülsten sein muß.
besser gelöst wurde es in den 90-zigern in münchen beim bau des ice-betriebswerkes der deutschen bahn.

4

peter | 11.03.2014 16:59 Uhr

bahnwelle

wenn ich mein t-shirt hochziehe, sieht das mittlerweile ganz ähnlich aus :|

aber schon richtig, nettes betriebsgebäude. die deutsche bahn ist mit dem geschmack ihrer bauten ja irgendwo in den 90ern steckengeblieben.

3

Andrea Palladio | 07.03.2014 10:29 Uhr

Hmm

Hier von Fehler zu sprechen halte ich für ein wenig übertrieben. Die Frage ist doch, was die Architekten erreichen wollten. In diesem Falle wohl eine optische Streckung, also die lange Kiste noch länger machen zu wollen. Das geht prinzipiell in Ordnung und funktioniert vor Ort auch erstaunlich gut. Fraglich finde ich eher den Schnitt, bei dem offenbart wird, dass es sich bei den "Michelin-Streifen" nur um eine einseitige Verkleidung handelt, aber nicht um ein Konzept, welches das ganze Bauwerk einschliesst. So wirkt die ganze Geste am Ende doch ein wenig lieblos angepappt

2

Slurry | 06.03.2014 22:35 Uhr

Michelin-Männchen, gestaucht

Das ist nicht mehr als eine Verkleidung - noch keine Architektur. 400 Meter architektonisch zu gestalten ist keine leichte Aufgabe. Wer aber einmal die 500 Meter lange Kokerei in Essen-Stoppenberg gesehen hat, weiss was Architektur mit den Regeln von Rhythmus und Addition für ein abwechslungsreiches Spiel erreichen kann. Architektur lebt von Wiederholungen (!). Man muss sie einsetzen können. Der größte Fehler dieser hier gezeigten Anlage-Verkleidung liegt in ihrer dominant horizontalen Gliederung: sie verstärkt die Länge. Bild 11 zeigt deutlich den Fehler.

1

Max | 06.03.2014 16:43 Uhr

EM2N forever

Richtig gut! Auch die Gestaltung der Kopfseiten. Sollte sich die Deutsche Bahn mal etwas von abschneiden.

 
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