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03.11.2016

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Hier vereinsamt keiner

BIG gewinnt Internationalen Hochhauspreis


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Der Internationale Hochhauspreis, den die Stadt Frankfurt seit 2004 alle zwei Jahre gemeinsam mit dem Deutschen Architekturmuseum und der DekaBank vergibt, bezieht seine Bedeutung auch daraus, dass die ausgezeichneten Gebäude mit den Konventionen brechen. Das war beispielsweise 2014 so, als Stefano Boeri für seinen vertikalen Wald ausgezeichnet wurde. Und auch in diesem Jahr ist dieser Wille zur Innovation deutlich zu erkennen. Gestern Abend wurde der Preis in der Paulskirche verliehen und gewonnen hat BIG mit seinem New Yorker Projekt VIA 57 West.

Der sogenannte „Courtscraper“, der Hochhaus und Blockrandbebauung zu einer neuen Typologie verbindet, dürfte dabei der landläufigen Meinung, was ein Wolkenkratzer sein kann, deutlich widersprechen. Die Jury, der neben dem Vorsitzenden Stefano Boeri unter anderem auch Peter Cachola Schmal, Lamia Messari-Becker und Ole Scheeren angehörten, würdigte das Gebäude als großen Meilenstein des Wohnungsbaus. Cachola Schmal merkte an, dass sich hier zeige, wie aktuelle europäischen Bewegungen – Baugruppen und Genossenschaften beispielsweise – auch in ganz andere Wohnbereiche übertragen werden können. „Hier vereinsamt der Metropolenbewohner nicht mehr, sondern findet in seinem Block den notwendigen sozialen Kontakt zu gleichgesinnten Mitmenschen.“ Bei über 700 Wohnungen kommt da auch ein gewisser Personenkreis zusammen.

Überreicht wurde die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung von Cachola Schmal, Ina Hartwig und Matthias Danne, entgegen genommen wurde sie von Bjarke Ingels selbst und dem Bauherr Douglas Durst. In der Ausstellung „Best Highrises 2016/2017“, die heute Abend eröffnet wird, sind neben dem Gewinner und den Finalisten außerdem alle 30 nominierten Projekte zu begutachten. Bemerkenswert ist dabei auch im erweiterten Feld der Trend zum Wohnen, der zu einer vollkommen neuen Vielfalt an Lösungen führt. Man darf hoffen, dass es die eine oder andere Idee mit der Zeit auch nach Deutschland schaffen wird – Vorbilder gibt es in Frankfurter Architekturmuseum jedenfalls einige zu studieren. (sb)

Best Highrises 2016/2017

Eröffnung: Donnerstag, 3. November 2016, 19 Uhr
Ausstellung: 4. November 2016 bis 15. Januar 2017
Ort: DAM, Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main


Zum Thema:

www.international-highrise-award.com


Kommentare

4

T.C. | 08.11.2016 19:28 Uhr

Chancenlos

Das Groteske ist doch, dass hier in Deutschland alles getan wird, um zu verhindern, dass junge Architekten zu Aufträgen kommen und dadurch eine Erneuerung der Architektur stattfinden kann.

Und dann vergeben diejenigen, die immer alles blockiert haben einen Preis an einen jungen Dänen in der frankfurter Paulskirche und tun so, als würden sie etwas für moderne Konzepte übrig haben.

Was schließlich dazu führt, dass die jungen Architekten hierzulande alle in das Horn der Partizipation blasen, denn dafür muss man nichts bauen, sondern nur reden.

3

Skyline | 08.11.2016 15:48 Uhr

BIG in Berlin?

Berlin ist eben nicht New York. Seht euch an was in Berlin gebaut wird. Immer die gleichen Fassaden. Das passt zu Berlin hat aber international keine Chance. Das bekannteste Projekt der Hauptstadt ist ein altes Schloss. Hamburg (Elbphilharmonie) und Frankfurt (Hochhäuser) sind viel weiter. BIG baut in Frankfurt ein 185 m hohen Turm, das geht also auch in Deutschland.

2

Stefanie Meyer | 03.11.2016 20:23 Uhr

BIG big?

Es macht wenig Sinn ein einzelnen Skandinavischen Egozentriker mit allen Berliner Architekten und Kistenplanern zu vergleichen. Bjarke ist ein Showmaster der wie Frau Hadid bei Rem Kohlhaas sein Handwerk gelernt hat und ausnahmslos Grossprojekte bearbeiten darf. Er hat kräftig investiert und in gute Leute und Grosswettbewerbe investiert, wovon er wohl allein im jahre 2009 9 gewonnen und gebaut hat. Welcher Berliner Architekt darf als Nobody an grossen WBs mitmachen? Gibt es die überhaupt noch in D? Ist man hier offen für die grosse Formensprache ala BIG/OMA etc? Wohl eher nicht. Gross hinaus will er statt sanieren und umbauen, deswegen tummelt er sich auch in China umher. Seine Videoshows und Bücher nutzt er dann clever zur Vermakrtung seines Ichs. Schaut euch an was er umgesetzt hat in Dänemark und Schweden. Zu projhekten solcher Art werden in Deutschland nur die immergleichen 10 Büros eingeladen. Da kann es auch keine Deutsche Bjarke geben. In Dänemark gibt es sicher genug Architekten die ebenfalls nicht das alels dürfen was Bjarke dar.

1

Frank T | 03.11.2016 16:28 Uhr

BIG

Als ich gelesen habe, dass Bjarke Ingels erst 42 Jahre alt ist, habe ich mich an den Nachwuchspreis des BDA Berlin erinnert, der für Architekten bis 40 Jahren ausgelobt worden war, siehe baunetz Meldung v. 14.10.16.
Vergleicht man das Oeuvre von BIG vor zwei Jahren mit den Leistungen der jungen berliner Generation, dann haben die Berliner Architekten so gut wie nichts zu bieten.
Man kann sich jetzt natürlich fragen, ob die hiesigen Architekten einfach zu schlecht sind, um Erfolg zu haben oder ob die Strukturen in Dänemark für junge Architekten mehr zur Förderung beitragen, als ein lächerlicher Förderpreis.

 
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Gewinner: VIA 57 West in New York von BIG, Foto: BIG / Nic Lehoux

Gewinner: VIA 57 West in New York von BIG, Foto: BIG / Nic Lehoux

Finalist: 432 Park Avenue in New York von Rafael Vinoly, Foto: Vinoly / DBOX

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