RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ausstellungszentrum_in_Nanjing_von_Lacime_Architects_7989944.html

26.07.2022

Ende Gelände

Ausstellungszentrum in Nanjing von Lacime Architects


Der Bauboom aufmerksamkeitsheischender Ausstellungszentren in China scheint nicht zu abzuebben. Lacime Architects (Shanghai) haben vieler derartiger Großprojekte – mit wie auch immer gearteter „kultureller Nutzung“ und meist im Unklaren bleibender Bauherrschaft – nach einem Blob-artigen Showroom in Tianjin und diversen kulturellen Nachnutzungen von Fabrikbauten oder Gefängnisarealen ein weiteres Exemplar hinzugefügt.

Das von ihnen entworfene OCT Exhibition Center steht in Nanjing, genauer gesagt im südwestlich des Zentrums gelegenen Bezirk Lishui. In der am Jangtse-Fluss gelegenen Millionenmetropole haben Atelier Diameter (Shanghai) erst kürzlich ein ebenfalls sehr skulptural geformtes Galeriegebäude auf dem Universitätsgelände fertiggestellt, wenn auch in viel kleinerem Maßstab. Auch Zaha Hadid Architects platzierten in der Stadt bereits ein gigantisches Kongress- und Kulturzentrum mit zwei Hochhaustürmen.

Der 2.500 Quadratmeter große Bau in Lishui ist der erste realisierte Baustein eines Stadtplanungsprojekts, bei dem das Gebiet am Nordufer des Yigan-Flusses unweit der Altstadt in ein neues Kultur- und Ausstellungsareal umgewandelt werden soll. Das in einem flachen Wasserbassin thronende asymmetrische Volumen, das über einen schmalen Steg erreicht wird, lässt mit Betonlastigkeit, strenger Geometrie und nach oben aufgebogenem Vordach entfernt an Le Corbusiers Regierungskomplex in Chandigarh denken, wirkt jedoch in seiner Zusammensetzung zugleich extrem generisch.

Wie bei vielen ähnlichen Bauten in China soll der Entwurf als Skulptur oder symbolische Landschaft wirken. In diesem Fall hatten Lacime das Bild eines „riesigen Schiffes, das seine Reise beendet hat und ruhig im Hafen unweit des Yigan-Flusses ankert“ vor Augen – schreiben sie jedenfalls. Man habe außerdem die traditionelle Umgebung in den Entwurf einfließen lassen. Die abstrahierten Formen eine Tempelpagode, eines Kanals sowie von Straßen, Gassen und Innenhöfen der Region fänden in der räumlichen Struktur des Gebäudes zusammen.

Wirklich konkret äußert sich das Planungsbüro nur zum Baumaterial: Verbaut wurden Sicht-, Ort- und GRC-Beton sowie Trockenbauplatten. Als Finish wurde die gesamte Fassade außerdem zweimal mit klarer Betonfarbe gestrichen. (da)

Fotos: liangshan, Yiqiandu images


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare:
Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

27.07.2022

Buchtipp: Epische Architektur

Carlo Mollino. Architect and Storyteller

26.07.2022

Sauber gestaffelt über Tunnel und See

Wohnungsbau von Dolmus bei Luzern

>
baunetz CAMPUS
Architekturträume
BauNetz Wissen
Strandgut in der Decke
baunetz interior|design
Schön schlicht
Baunetz Architekt*innen
AllesWirdGut
BauNetzwoche
Mobiles Land
vgwort