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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ausstellungsgestaltung_von_Atelier_Brueckner_im_Museum_von_Coop_Himmelb_l_au_7465865.html

05.11.2020

Prosperierende Planstadt Shenzhen

Ausstellungsgestaltung von Atelier Brückner im Museum von Coop Himmelb(l)au


Shenzhen boomt. Innerhalb weniger Jahrzehnte hat sich das ehemalige Fischerdorf an der Grenze zu Hongkong in eine Metropole und zu einem Technologiezentrum entwickelt. Da Stadtplanungsmuseen in größeren Städten Chinas nicht unüblich sind, wurde 2016 im Cultural District das MOCAPE – Museum of Contemporary Art & Planning Exhibition fertiggestellt. Das von Coop Himmelb(l)au (Wien) realisierte Projekt umfasst zwei unabhängige Institutionen in einem Gebäude, in dessen Mitte wiederum eine überdachte Plaza liegt. In dem 8.500 Quadratmeter großen, dem Städtebau gewidmeten Part gestalteten Atelier Brückner aus Stuttgart eine Dauerausstellung unter dem Motto „Shenzhen is Vitality“. Sie schildert die städtebauliche Entwicklung der Planstadt.

Die Ausstellung ist in drei große Themenbereiche gegliedert, die sich jeweils auf einer Ebene befinden. Grundlage des Ausstellungskonzepts bildet ein Rastersystem, innerhalb dessen sich die Besucher*innen immer mehr der eigentlichen Stadt annähern. So erfolgt auf der ersten Ebene zunächst eine Betrachtung Shenzhens aus der Ferne. „City Co Existence“ beschäftigt sich anhand einer weitläufigen Bodengrafik mit den landschaftlichen Zusammenhängen zwischen Küstenlinie und nahem Bergland. Weiße Modelle zeigen Landschaftsausschnitte, die durch Augmented Reality zum Leben erwachen. Je tiefer die Besucher*innen in den Themenbereich einsteigen, desto konkreter werden die Fragen. In einem Dunkelraum werden Interviews mit Stadtbewohner*innen gezeigt.

Im Zentrum des zweiten Teils „City Co Construction“ steht der Masterplan Shenzhens aus dem Jahr 1979, der mit dem heutigen Erscheinungsbild der Stadt in Korrelation gesetzt und von Stadtplaner*innen per Videobotschaften kommentiert wird. In den Boden eingelassene Monitore erzeugen eine Vogelperspektive und zeigen einzelne Aspekte unterschiedlicher Planphasen von 1986 bis 2035. Ein interaktives Spiel ermöglicht es den Besucher*innen, selbst an der Ausstellung teilzunehmen und eine eigene Stadt zu erschaffen – allerdings unter bestimmten Bedingungen, wie zum Beispiel der Einhaltung eines ausgewogenen Verhältnisses von Industrie- und Grünflächen. Zu guter Letzt durchläuft der Museumsgast in der zweiten Etage einen Parcours an ikonischen Bauwerken in chronologischer Reihenfolge.

Der dritte Teil „City Co Wish“ behandelt Ideen und Theorien rund um den Städtebau. Er soll einen Bogen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Shenzhens spannen. Dabei werden auch andere Städte gezeigt und zum Vergleich herangezogen. Drei Meter hohe Stelen bilden als Inspiration die Skyline der Städte London, Paris, Sydney und New York nach.

Das Highlight der Ausstellung befindet sich im 50 Meter hohen Atrium des MOCAPE – eine multimediale Installation mit einem Durchmesser von 15 Metern und der Bezeichnung „Shenzhen Lens“. Die „Linse“ fungiert als vertikale Verbindung der drei Themenbereiche und fasst diese inhaltlich zusammen: landschaftliche Grundstruktur auf der ersten, Stadtentwicklung und Einbettung in die Natur auf der zweiten, Wünsche für die Stadt und Bewegungsströme auf der dritten Ebene. (tp)

Fotos: Sikroad Visual Technology, CAUPD, Duccio Malagamba


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

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Shenzhen Lens

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City Co Construction, Masterplan

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