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08.06.2009

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Jetztzeithäuser

Ausstellung und Vorträge zur Römerbergbebauung in Frankfurt


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Die geplante Bebauung am Römerberg in Frankfurt/Main sorgt seit längerem für Kontroversen (siehe dazu auch BauNetz-Meldung vom 13. Februar 2007).
Nun widmet das Historische Museum der Stadt dem Thema eine eigene Ausstellung. Vorgestellt wird eine Studie, die mit dem Titel „5x5 Jetztzeithäuser“ die Entwürfe von fünf Architekturbüros für fünf Grundstücke auf dem Römerberg auf Basis des aktuellen Planungsstandes des Stadtplanungsamtes der Stadt Frankfurt zeigt.

Zur Vorgeschichte: In einer Initiative der BDA Ortsgruppe Frankfurt vom 30. August 2008 wurde gefordert, die sieben geplanten Rekonstruktionen von Bürgerhäusern im ehemaligen Altstadtgebiet des Römerbergs mit fünf dezidiert zeitgenössischen Gebäuden zu ergänzen. Diesen Vorschlag greift die Studie auf und präsentiert fünf Gebäude auf Basis des historischen Grundrisses, doch in zeitgenössischer Architektur. Damit soll die Tradition der 1980er Jahre fortgeführt werden, als in Frankfurt die historische Ostzeile am Römerberg rekonstruiert, aber gleichzeitig mit postmodernen Gebäuden ergänzt wurde.

Die beteiligten Büros an der Studie sind: 3deluxe, Architekten nkbak, Franken Architekten, Gruber + Kleine-Kraneburg  und  Schneider+Schumacher. Die Ausstellung zeigt die Studien mittels physischem Bildmaterial, als Modell und in einer vertiefenden medialen Präsentation.

Zur Eröffnung der Ausstellung findet ein Symposium statt. Nach dem einleitenden Vortrag über den aktuellen Stand der Planung zur Römerberg-Bebauung findet eine Präsentation jedes teilnehmenden Büros mit anschließender Podiumsdiskussion und Get-Together statt.

Die Redner sind:

• Dieter von Lüpke, Leiter Stadtplanungsamt Frankfurt am Main
• Werner Pfaff, zukünftiger Geschäftsführer Dom Römer GmbH
• Bernhard Franken, Franken Architekten, Kurator der 5x5-Studie
• Dieter Brell, 3deluxe
• Andreas Krawczyk, Architekten nkbak
• Martin Gruber, Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten
• Michael Schumacher, Schneider + Schumacher

Ausstellung: 11. Juni 2009 bis 12. Juli 2009
Eröffnung: 10. Juni 2009, 18.30 Uhr
Ort: Historisches Museum, Saalgasse 19, 60311 Frankfurt am Main


Kommentare

8

solong | 19.06.2009 14:31 Uhr

es sind nicht die architekten

die architekten pauschal gibt es nicht ... ich finde die vorschläge der kollegen basierend auf den 60er-jahre-texturen ebenfalls äußerst fragwürdig ... aber alles was gebaut wird ... eben auch das unsägliche stadtschloss in berlin ... entsteht auf dem willen gewisser politischer ebenen ... also wird aus der gesellschaft vorgeben ... und das bauen wird realistisch gesehen größtenteils von den interessenvertretern der bauindustrie gesteuert ... da brauch man sich garnichts vormachen ... und da ist alles was neu ist wie immer schwer ... und das liegt sicherlich nicht an den architekten....

7

na wer wohl ... | 16.06.2009 16:30 Uhr

na was wohl ...

"Des Weiteren fordert auch niemand einen Abriss weiterer Bereiche, um dort zu rekonstruieren, oder etwas aufzubauen, was nie war. Es geht nur um weniger als ein Promille der Innenstadtfläche."

Das klingt beinahe wie eine Entschuldigung dafür dort Rekonstruktion betreiben zu dürfen.


Die ganze Veranstaltung dort hatte einen vollkommen anderen Ansatz, als die Diskussion, die hier wieder vom Zaun gebrochen wurde.
Es geht hier nicht um Fachwerkhäuser, oder Sandsteinverkleidungen oder ähnliches. Es geht nicht mal um Architektur! Es geht um die Gesellschaft, das ist der Sinn dieser Ausstellung.
Dieser "Rekonstruktionswille" der hier gezeigt wird ist doch ein Statement, dass man aus dem Hier und Jetzt in eine Vergangenheit flieht, die es nie gegeben hat. Sie können gerne die ganze Innenstadt abreißen und die Fachwerkhäuser wieder aufstellen, die da mal standen und wenn sie dabei sind, doch bitte auch noch das Juden-Ghetto, das gehört dazu und da standen auch schöne Fachwerkhäuser drin. (Das war Polemik, ich weiß, dass die wenigsten Pseudointellektuellen darin bewandert sind, seid entwarnt, bzw. seid entwarnt, wenn Ihr dieses Fremdwort bei Wikipedia nachgeschlagen habt.)

Was ist das für eine Gesellschaft, die sich eine Architektur wünscht, die eine ganz andere Aussage mit sich führt. Die ein/e/n Menschen/Stadt/Land/Welt in sich trägt, die es (das ist subjektiv: zum Glück) nicht mehr gibt? Für wen entsteht dieser Ort? Was will dieser Ort aussagen? Wen soll so ein Ort weiterbringen? Eine Rekonstruktion an dieser wichtigen touristischen Stelle ist nich eine Rekonstruktion auf irgend einem kleinen Stück Innenstadt, sondern auf dem Präsentierteller von Frankfurt selbst.
Eine Rekonstruktion halte ich an so einem Ort für grob fahrlässig im Bezug auf die eigene Person. Ist das tatsächlich alles was wir noch schaffen können als Gesellschaft?!? Die Rekonstrutkion?!? Was wollen Sie Ihren Kindern erzählen, wenn man Sie fragt, was Sie geschafft haben im Leben? Wollen sie wirklich antworten, dass Sie nichts kreatives zustande gebracht haben und was das wirkliche Problem ist: es nicht mal versucht haben!?!
Die Politik beschwert sich über die Perspektivlosigkeit der Jugend und der Menschen im Allgemeinen hin. Sie ist auch durchaus die Geißel der heutigen Gesellschaft und diese Kapitulation vor dem Genialen (von Genese) ist einer der gravierensten Gründe.

Noch ein kurzes subjektives Statement:
Ich bin Frankfurter, denn ich wohne hier und ich lebe hier. Ich will mich auf dem Römerberg wiedererkennen und ich kenne dessen Geschichte und ich will seine Zukunft kennen und mich darin identifizieren können. Eine Rekonstruktion wird das niemals leisten können.

Wenn Sie rekonstruieren, dann höchstens für die Touristen, die nicht wissen, was sie da fotografieren, jedoch immerhin günstiger wegkommen, als im Pariser Pendant, dem Euro Disneyland ...

6

Dominik Mangelmann | 14.06.2009 16:39 Uhr

Information zum Thema aus erster Hand

Sehr geehrter Herr Kempf,

da ich bisher als Einziger weitgereichte Planungen zum Wiederaufbau der Häuser gemacht habe, kann ich Ihnen sagen, daß ich Bauingenieur bin.

Im Übrigen wurden die Planungen IMMER als Fachwerkgebäude, wo auch Fachwerkgebäude waren, aufgestellt. Es wurde von mir, wie auch den allermeisten der Befürworter NIE in Erwägung gezogen, eine vorgeblendete Fassade vor einem Betonbau zu erstellen. Dies lehne ich schon aus technischen Gründen entschieden ab!
Alle Gebäudeplanungen wurden NUR auf Grundlage der zahlreichen Quellen, bildlich, wie textlich, sowie der mittlerweile hinreichenden Kenntnisse über Gesetzmäßigkeiten historischer Gebäude erstellt.

Niemand phantasiert etwas hinzu, was nicht war oder nicht hinreichend plausibel belegbar ist.

Wenn man dann immer noch der Meinung ist, daß man so etwas nicht möchte, dann ist das eine subjektive Meinung, die alle inkl. mir so unwidersprochen akzeptieren.
Ich zwinge niemandem eine Meinung auf.

Jedoch wehre ich mich gegen technische Halbwahrheiten, wie sie im Zusammenhang der Diskussion auch im Bezug auf Energieeffizienz von Fachwerkhäusern von Herrn Schuhmacher aufgestellt wurden.

Jeder, der mal denkmalgerecht ein Fachwerkhaus mit Lehm saniert hat, wird mir hier zustimmen.

Des Weiteren fordert auch niemand einen Abriss weiterer Bereiche, um dort zu rekonstruieren, oder etwas aufzubauen, was nie war. Es geht nur um weniger als ein Promille der Innenstadtfläche.
Eine gute, moderne Architektur wird auch von jedem Rekonstruktionsbefürworter (,den ich kenne,) geschätzt. Aber "nicht ernstgemeinte" Ideen, oder Gebilde, die nur sich selbst darstellen, helfen hier und auch in den meisten anderen Orten nicht weiter.

Die Nutzbarkeit der Häuser wird übrigens durch sanierte Fachwerkgebäude belegt. Und technisch soll hier auch nichts anderes entstehen.

Ich hoffe damit mal etwas zur Versachlichung beizutragen.
Wenn mich jemand in meinen Ausführungen kritisieren möchte, bitte ich dies anhand meiner solchen zu belegen und keine Pauschaläußerungen zu tätigen.
Ich lerne immer gern dazu.

P.S.: Sich über "Fassaden, die nur etwas vorgaukeln" aufzuregen, ist bei Fachwerkbau undangebracht, da man oft sogar die innere Raumaufteilung an der Balkenlage ablesen kann.
Ob dann Betongebäude mit vorgehängten Mainsandsteinplatten (4 oder 6 cm...) ehrlicher sind... - Fragezeichen - !

5

Jörg Kempf | 10.06.2009 12:18 Uhr

Die 60er sind vorbei...

...lieber namenloser Kommentator. Wenn ALLE Architekten so aufklärungs- und lernresistent wären wie Sie behaupten, wer plant dann eigentlich die rekonstruierten Fachwerkhäuser? Glauben Sie das geht ohne Architekten? Können Sie sich vorstellen, dass das Meinungsspektrum zum Thema Rekonstruktion oder Neubau unter meinen Berufskollegen mindestens ebenso groß ist wie in der übrigen Bevölkerung?
Solche albernen, populistischen rhetorischen Rundumschläge, in denen mal eben der gesamte Berufsstand über einen Kamm geschoren und diffamiert wird, sind genau jene unselige Meinungsmache, die jeden sachlichen und fachlich fundierten Dialog schon im Ansatz erstickt - und genau darum geht es den Kuratoren: um Dialog. Machen Sie sich doch einfach mal über die vielgestaltige, zeitgenössische Architektur schlau, bevor Sie ohne Nachzudenken die Leistung von Tausenden von Kollegen - die außerdem nur in enger Zusammenarbeit mit Fachplanern, Behörden, zufriedenen Bauherren und Nutzern, sprich: ganz normalen Bürgern aus der Mitte unserer Gesellschaft entstehen konnte - gleichmacherisch und böswillig als "Möchtegernmoderne" verunglimpfen, deren einzige Alternative die nostalgische Pseudo-Rekonstruktion sei.
Hätten unsere Altvorderen so gedacht, wir würden heute noch in Strohhütten oder Höhlen hausen.

4

Die 60er sind zurück... | 09.06.2009 19:19 Uhr

Moderne erinnert an die sterbende SPD

Diskussion wir es da nicht mehr viel geben in Frankfurt. Jetzt kann jeder sehen was "man" unter modern bzw. zeitgenössisch zu verstehen hat.
Ich fände nachgeaute Fachwerkhäuser schrecklich. Doch was steht noch zur Wahl?
Möchtegernmoderne?
Das geht aus wie die Sache mit dem Berliner Stadtschloß, dem Einheitsdenkmal, der Bauakademie in Berlin, etc. etc....
Aber die Architekten wollen nicht dazulernen...

3

Jörg Kempf | 08.06.2009 21:52 Uhr

Glück auf!

"Unabhängig von der Fragestellung, ob das gegenwärtige Vorhaben der Stadt Frankfurt sinnvoll und technisch oder finanziell umsetzbar ist, versteht sich die Studie (sic!) als ein Beitrag zur Öffnung der Diskussion über Stadtgestaltungqualität in Frankfurt und als eine Absage an verengende Gestaltungssatzungen, die von populistischen Interessenvertretern oder sonstigen selbsternannten Meinungsmachern mit alleinseligmachenden Deutungsanspruch gefordert werden. Sie plädiert in der Tradition der Frankfurter Architekturgeschichte für Mut zur Zeitgenossenschaft, Pluralismus der Bauformen und Gestaltungsqualität."
So steht´s auf der Website der Kuratoren. Wenn man gesehen hat, wie eine vergleichbare Diskussion in (und über) Berlin geführt wurde, kann man den Kollegen in Frankfurt nur einen langen Atem und starke Nerven wünschen.

2

omnibot | 08.06.2009 18:54 Uhr

Och nö.

Dann doch lieber die bedingungslose Rekonstruktion & Kapitulation des Modernen.
Bei möchtegern Geschwubbel wird mir unweigerlich schlecht!

1

Wut auf | 08.06.2009 16:08 Uhr

Wabe

toll diese Franken Architekten...
Christoph Mäckler würde ausrasten bei so einem Murks für Frankfurt!

 
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