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08.01.2014

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Baumumstanden

Arztpraxis bei Wien


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Man denkt, man steht im Wald: Die neue Ordination – österreichisch für Arztpraxis – in Purkersdorf nahe der Stadtgrenze Wiens ist rund um das Erdgeschoss von zarten Birkenstämmen eingefasst. Juri Troy Architects (Wien) haben den Bau kürzlich in der Nachbarschaft des berühmten Sanatoriums von Josef Hoffmann aus dem Jahr 1905 fertig gestellt.

Der schlichte weiße Bau steht inmitten eines großzügigen Gartens. Das Erdgeschoss ist rundum von einer Glasfassade umgeben, dahinter liegen die Praxisräume. Die Birkenstämme dienen also nicht nur dem Sonnen-, sondern auch dem Sichtschutz. Von innen fällt der Blick durch die Stämme in einen Birkenhain im Garten – schon auf den Bildern entsteht der Eindruck einer entspannten, poetisch angehauchten Atmosphäre, die man durchaus als Teil der Therapie interpretieren könnte.

Die gesamte Fläche im Erdgeschoss ist durch Birkenholzmöbel unterteilt, die mit gut zwei Metern Höhe einen Spalt zur Decke freilassen. Die Ausstattung wirkt hell und hygienisch, ohne allzu klinisch aufzutreten. Im Obergeschoss liegen drei Wohnungen, die durch eingeschnittene Terrassen rhythmisiert und belichtet sind.

Fotos: Kurt Kuball


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Kommentare

5

Jörg | 13.01.2014 16:19 Uhr

@burschi

Ich weiß gar nicht, warum, man diese Frage immer wieder diskutieren muss:

"Was bezwecken Architekten mit dieser Darstellung?"

1. Der Architekt dokumentiert mit solchen Fotos seine (!) Leistung. Punkt. Persönliche Einrichtungsgegenstände des Bauherren gehören nicht dazu.
2. Der Architekt wirbt (!) mit seiner Leistung. Nicht mit den Möbeln oder dem Geschmack des Bauherren.
2. Ein Foto ist ein Foto ist ein Foto. Zur Herstellung eines anspruchsvollen Bilddokumentes, welches in Veröffentlichungen zum Einsatz kommen soll, bedarf es einer Menge an professioneller Vorarbeit (Ausleuchtung, Dekoration etc.), die in der Regel aufwendig und zeitraubend ist. Die wenigsten Bauherren haben Lust darauf, nach dem Einzug noch einen Fotografen tage- oder stundenlang durch das Objekt stiefeln zu lassen. In einer Praxis dürfte das auch eher stören.
4. Die Bauherren, die ich kenne, haben das nachvollziehbare Bedürfnis nach Privatheit und möchten nicht, dass ihre persönlichen Einrichtungsgegenstände für alle Zeit im Internet zu besichtigen sind.
5. Ich kenne keinen Bauherren, der Wert darauflegt, Staffage in Architekturfotografien zu sein. Architekturfotos werden ja nicht mal eben so "geknipst". Ggfs. stundenlanges Posieren ist anstrengend. Auch Fotografen verzichten gerne darauf. Nicht nur weil der Aufwand und die Kosten zu hoch sind, sondern auch weil abgebildete Personen (sofern sie nicht bezahlt werden) durchaus später das Recht am eigenen Bild geltend machen können und somit die Veröffentlichung und Verwertung u.U. erschwert wird.

Fazit: Es gibt viele gute Gründe, warum Architekturfotos menschenleer und wenig bis nicht möbliert sind. Wer menschliches Leben sehen will, sollte auf die Straße gehen und nicht unbedingt in Architekturfotos danach suchen.

4

peter | 10.01.2014 18:07 Uhr

ideal

ja, ich gebe ihnen völlig recht, im idealfall gehen architektur und nutzung harmonisch hand in hand, aber das leben ist vielleicht nicht immer idealtypsch... habe beides schon erlebt.

3

burschi | 09.01.2014 17:43 Uhr

@burschi

das ist doch aber realitätsfern, in den seltesten Fällen habe ich als Architekt Einfluss auf die Innenausstattung. Und mit diesen Fotos immer so eine Feinbild aufbauen nach dem Motto: der blöde Nutzer, was stellte der denn für hässliche Möbel rein, da knips ichs lieber als lebloses Kunstwerk; ein Bauherr, der zusammen mit dem Architekten so ein Bauwerk zulässt , kann gar nicht so einen schlechten Geschmack haben, ein Gebäude ist immer nur eine Hülle, wir sollten als Architekten nicht auch noch das Leben unserer Bauherren mitbestimmen wollen, manchmal ist so ein Gebäude auch ein Auslöser...

2

peter | 09.01.2014 15:35 Uhr

baumumstanden

schön und sehr angenehm "un-österreichisch" - eben ruhig und so gar nicht dekonstruktivistisch.

@burschi
war die frage rhetorisch?
falls nein - bauherren und nutzer haben bisweilen einen sehr eigenwilligen einrichtungsgeschmack, den man den fotos nicht immer zumuten möchte.

ich verstehe beide herangehensweisen. der architekt möchte das fotografieren, wofür er verantwortlich zeichnet, und wenn der bauherr hinterher hässliche möbel reinstellt, ist es sein bier, aber der architekt hat alles ihm mögliche getan und eben auch dokumentiert.

1

burschi | 09.01.2014 12:18 Uhr

klinischrein

ein Bauwerk und sei es noch so gelungen bleibt blutleer und steril, wenn es ohne Nutzer, Einrichtungsgegenstände oder irgendwelchen Spuren menschliches Leben präsentiert wird.

Was bezwecken Architekten mit dieser Darstellung?

 
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