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03.06.2016

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Unter Dünen

Architekturpreis für niederländisches Parkhaus


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Nach einem Urlaubstag am Strand betritt man eine kleine verglaste Hütte in den Dünen und steigt in sein Auto – so sieht der Zugang zur Tiefgarage im niederländischen Katwijk aan Zee aus. Die Gemeinde benötigte neue Küstenschutzanlagen und löste nebenbei ihre Parkplatzprobleme. OKRA landschapsarchitecten (Utrecht) haben die Dünenanlage zwischen Deich und Strandpromenade gestaltet. Die 500 Meter lange Tiefgarage mit 663 Stellplätzen unter dem Sand stammt von Ingenieuren und Architekten des Projektentwicklungsbüros Royal Haskoning DHV (Amersfoort).

Das Projekt gewann den Falco Award für den besten öffentlichen Raum 2015 als gelungenes Beispiel für die Zusammenarbeit von Ingenieuren und Landschaftsarchitekten, für die Integration von Küstenschutz und Tiefgarage in Landschaft und Dorf. Nun wurde die Tiefgarage vom niederländischen Architektenverband BNA zum Gebäude des Jahres 2016 gekürt. Die Jury bezeichnete das Projekt als „exzellentes Bauwerk, das die Zukunft im Umgang mit der niederländischen Küste zeigt.“ Auch das Publikum favorisierte das Projekt. Die Zeitschrift „de Architect“ sieht die Vergabe des Preises an ein Ingenieurbauwerk allerdings kritisch. Chefredakteur Harm Tilman meint: „Es ist, als ginge der bedeutendste Modepreis an einen Kleidungsdiscounter.“

Die Zugänge mit Glas, Corten-Stahl und skulpturalen Betontreppen in ihrer Positionierung zur Landschaft sind wohl der gestalterische Höhepunkt des Projektes. Im Inneren ist die Tiefgarage funktional angelegt. Besonders wichtig war die Orientierung der Nutzer im weitläufigen System, umgesetzt in farbigem Bodenbelag. Wenn auch die Gestaltung allein keinen Architekturpreis rechtfertigt, kann die Vergabe zumindest als Aufforderung verstanden werden, Infrastruktur als Teil der Stadtgestaltung stärker als architektonische Aufgabe wahrzunehmen. Verkehr und Hochwasserschutz bleiben aktuelle Themen – nicht nur in den Niederlanden, wo Architekten öfter mal ein Parkhaus oder einen Bahnhof mit regionaler Identität umsetzen. (dd)

Fotos: Luuk Kramer


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