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30.01.2017

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Sichtbeton statt Jägerzaun

Arche Rhön von Buruckerbarnikol


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Landschaft wird heutzutage nicht mehr einfach nur durchwandert oder genossen, sondern erfahrbar gemacht und vermittelt. Ganz besonders gilt dies, wenn es sich um besondere und geschützte Naturräume handelt. Das Biosphärenreservat Rhön ist ein solches Gebiet. Im thüringischen Teil des touristisch attraktiven Mittelgebirges gibt es mit der Arche Rhön seit kurzem ein Informationszentrum, das genau diese beiden Zwecke erfüllt. Die Arche Rhön liegt auf dem Gelände der Erlebniswelt Rhön auf dem Weidberg. Bisher hatte man hier auf Holzhäuschen mit Satteldach, Blockhütten-Ästhetik, zünftige Picknicktische und Jägerzaun gesetzt. Doch mit dem Neubau des Erfurter Büro Buruckerbarnikol ist die Erlebniswelt nicht mehr nur für Natur- sondern auch für Architekturfreunde interessant geworden.

Der Neubau steht an einem sanft abfallenden Hangstück und orientiert sich zum weiten Tal. Die Architekten realisierten einen eingeschossigen, lang gestreckten Baukörper, der mit einer gewissen Dramatik an den Hang gesetzt wurde und sich Richtung Tal zu einer dreigeschossigen Aussichtsplattform entwickelt. Im flachen Bauteil liegen dienende Räume und eine Ausstellungsfläche. Die eigentliche Aussichtsplattform reckt sich wie ein Kopf nach oben und vorne.

Die dynamische Kontur des gesamten Baukörpers wird durch eine gleichmäßige Verkleidung aller Außenwände mit grauen Holzlatten unterstrichen. Innenwände und Decken der offenen Aussichtsplattform sind betonsichtig gehalten, frei verteilte Rundfenster an den Seitenfassaden schaffen einen Moment von spielerischer Leichtigkeit. Man kann nur hoffen, dass die zeitgenössische Ergänzung der bestehenden Bauten auf dem Weidberg die vom Bauherren erhoffte Identitätsfindung anregt und sowohl von der lokalen Bevölkerung als auch von den Besuchern angenommen und nicht als futuristischer Fremdkörper missverstanden wird. (gh)

Fotos: Till Schuster


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

H. Seeger | 02.02.2017 09:19 Uhr

Sichtbeton vs. Naturfreund

Hmmh, vor allem ein großes Teil und ich hoffe der Sichtbeton sieht nicht zu jeder Jahreszeit so scheckig aus; dies wird dann vom "gemeinen Naturfreund" wieder als unschöner Rohbau angesehen...

1

SaL | 31.01.2017 12:59 Uhr

starkes Teil!

congrats steffens!!!

 
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