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28.06.2022

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Luxus auf kleinstem Raum

Apartmenthaus von OOS in Andermatt


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In Anbetracht der Krisen und Herausforderungen, die es gegenwärtig zu meistern gilt, stellt sich immer wieder die Frage: Wie klein können wir wohnen? Die Debatte befördert auch Micro-Living-Konzepte, die sich mittlerweile zum Lifestyle und zu einem für Bauherr*innen lukrativen Geschäftsfeld entwickelt haben. Ein Beispiel dafür zeigt das vom Zürcher Büro OOS entworfene Apartmenthaus Frame in Andermatt.

Andermatt oder besser das Feriendorf Andermatt Reuss im Ursental in den Schweizer Alpen ist seit 2009 das Projekt des ägyptischen Milliardärs Samih Sawiris, der den Ort wieder auf die touristische Landkarte bringen will. Als Verwaltungsratspräsident der Andermatt Swiss Alps AG (ASA), der Bauherrin von Frame, steckt er also auch hinter dem Apartmenthaus. Es richtet sich an eine junge, urbane Zielgruppe, die von London oder Mailand aus nach Zürich jettet, um dann eineinhalb Fahrtstunden später in Andermatt Ski zu laufen, zu golfen, zu wandern, Musikdarbietungen im Konzerthaus zu lauschen oder einfach nur das luxuriöse Leben auf kleinem Raum in einer der 34 Wohneinheiten zu zelebrieren.

Mit seiner Holzfassade steht das Gebäude in der Bautradition der Gotthardregion und will durch seine klare Fassadensprache sowie dem markanten Dach mit Auskragungen einen Beitrag zur neuen Schweizer Architektur leisten. Es fügt sich in den engen städtebaulichen Kontext des für seine heterogene Bauweise bekannten Andermatts mühelos ein, wirkt aber dennoch verschlossen.

Das Team von OOS unter Leitung einer der vier Partner des Büros, Gonçalo Manteigas, entwickelte unterschiedliche Wohnungstypologien: vom 27 Quadratmeter umfassenden Studio über Maisonette- und Duplex-Wohnungen bis hin zur 70 Quadratmeter großen Wohnung mit 2,5 Zimmern. Die Duplex-Wohnungen verfügen über eine Raumhöhe von bis zu fünf Metern sowie 2,40 Meter große Erkerfenster.

Die Inneneinrichtung entspricht dem Lifestyle der Zielgruppe: dynamisch, flexibel, auf Qualität ausgerichtet, cool. Die Einbaumöbel, Aufbewahrungssysteme und eingelassenen Schiebetüren scheinen auf alle Lebensbedürfnisse eine Antwort zu haben. Auch der Community-Gedanke kommt zum Tragen. Im Parterre gibt es eine Gemeinschaftsküche, außerdem teilen sich die Bewohner*innen Kaminzimmer, Sauna mit Ruheraum und einen Garten.

Laut Homepage der Andermatt Swiss Alps ist das Apartmenthaus bereits ausverkauft. Weitere Gebäude dieser Art hat die Bauherrin schon in Auftrag gegeben. Das Konzept des luxuriösen Lebens auf kleinstem Raum lässt sich gut in Andermatt vermarkten.

Text: Anja Koller
Fotos: Thomas Aemmer


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Kommentare

5

solong | 29.06.2022 11:35 Uhr

so last sie doch

... ist doch ein ganz netter versuch und tut keinem weh ... man sieht auch wiedermal sehr schöhn, dass diese konzepte mit eingestellten boxen, die wir ja eigentlich alle mögen ... und ja aus dem "loftgedanken" kommen ... heist temporäre nutzung alter fabriketagen ... heist auch größer 200 m2 fläche ... in diesen kleinen strukturen eher gewollt und merkwürdig wirken ... und vor allem immer relativ viel kaum nutzbare flurfläche beinhalten ...

4

Der Architekt trinkt Sekt | 29.06.2022 10:05 Uhr

----------------------------

Hier sind einige Zeitgenossen gleich wieder getriggert wenn der Grundriss nicht dem Neufert entspricht.

Dem unrechten Winkel wird doch mit gut durchdachten Einbaumöbeln entgegengewirkt. Die Kosten für solche Schreiner "Orgien" wären allerdings mal interessant.

Der Dachrand ist in der Tat schrecklich plump.

3

schlawuki | 28.06.2022 23:02 Uhr

@2Mainzer

genau so habe ich das auch empfunden....

2

Mainzer | 28.06.2022 17:59 Uhr

Einfach besser Bauen

... ist wirklich möglich. Es braucht dazu keine Grundrisstypologien aus Zickzackhausen. Das Wohlgefühl leidet schon beim Betrachten des Inneren ...

1

50667 | 28.06.2022 16:15 Uhr

Ludwig Erhard und Konrad Adenauer .....


...wären begeistert gewesen von dieser Wirtschaftswundermoderne.

Ich persönlich würde mir das Treppenhaus kaufen. Das scheint ein wirklich gelungener und spannungsvoller Raum zu sein.

Ansonsten sehe ich schlecht geschnittene, biedere Wohnzellen, eine beliebige Fassade und einen völlig misslungenen Dachabschluß.

Der Grundriss hat sich vermutlich aus der Maximalausnutzung des Grundstückes ergeben, was ja nicht unbedingt schlecht sein muß.
In diesem Falle allerdings schon, da sich die Wohnungen größtenteils als unförmige Restflächen mit überdimensional großen, eingestellten Kuben darstellen.

Wenn die Ausstattung der Apartments wirklich den Lifestyle der jungen urbanen Zielgruppe wiederspiegelt dann ist das Haus demnächst vermutlich ausschließlich von gutverdienenden, vollkascoversicherten, weichgespülten Langeweiler*innen bewohnt.

 
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