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09.09.2015

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Bauhaus Museum Dessau

Alle Entwürfe der zweiten Phase


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Mit ihrem Wettbewerbsergebnis sorgt die Stiftung Bauhaus Dessau für Irritationen: Dass zwei grundverschiedene Entwürfe – eine spanische Kiste und ein „Sofakissen“, wie die Dessauer das Projekt des New Yorker Studios Young & Ayata nennen, gewonnen haben, offenbart die Unstimmigkeiten der dreizehnköpfigen Jury (in der zusätzlich weitere elf ständig anwesende Stellvertreter saßen). Es ist ein Verfahren, bei dem man keine Fehler machen möchte.

Was aber verrät die Liste der zweiten Phase? Aus den 831 Einreichungen wurden 30 für die weitere Bearbeitung ausgewählt und davon sieben prämiert. Abgesehen von den Preisträgern befinden sich auch unter den weiteren 23 Entwürfen unterschiedlichste Ideen und Ansätze für die Typologie Museum: Sou Fujimoto schlägt für das Bauhaus Museum in Dessau ein von weitem sichtbares, transparentes Hochhaus vor, das Berliner Studio Stefan Blaas stapelt langgestreckte containerähnliche Boxen übereinander und das Lissaboner Büro Ricardo Moreno Arquitectos zeichnet einen gläsernen Blob auf die Wiese, der an die Formensprache von SANAA erinnert – während Junya Ishigami die Museumsbesucher in einer weißen Struktur über der Parklandschaft schweben lässt.

Diese Diversität der 30 Entwürfe spiegelt die Schwierigkeiten eines solchen Wettbewerbsverfahrens – vor allem, wenn es international ist. Die Stiftung Bauhaus Dessau ist stolz auf die Bandbreite der 831 Beiträgen, die aus über 60 Ländern stammen – es war sicher nicht leicht, eine Shortlist zu wählen, die auf bekannte Namen fast ganz verzichtet. Chipperfield, Dudler und Staab haben in Deutschland doch schon genügend hervorragende Museumsbauten realisiert.

Wie aber sollen sich internationale Büros aus Japan, Brasilien oder Uruguay, aus China, Mexiko oder Litauen ein Bild von der Situation vor Ort machen können? Und welchen Eindruck haben sie überhaupt von dem Standort Dessau-Roßlau, einer 88.000-Einwohner-Stadt in Sachsen-Anhalt? Oder braucht man den als Architekt gar nicht, da schon Walter Gropius mit seinem Bauhaus-Gebäude vor fast 100 Jahren in Dessau einen Fremdling gebaut hat, der heute die Bauhaus-Touristen aus aller Welt anlockt? Auf die endgültige Entscheidung zum Jahresende darf man gespannt sein. (jk)


Zum Thema:

bauhausmuseum-dessau.de


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Kommentare

12

Kommentar los | 23.09.2015 19:26 Uhr

2. Runde Wettbewerb, VOF-Verfahren

Das Schweizer Büro Soppelsa hat in dem heterogenen Umfeld die Idee eines Bauhaus-Mini-Stadtensemble geschaffen, das sowohl Zwischenräume auf dem Baufeld, Übergangsmöglichkeiten zum Bestand der Umgebung urban und grün vermitteln und in der Grundrissorganisation eine sinnvolle Museumsarbeit ermöglichen könnten. Dazu müssten die Räume noch miteinander zu größeren Bau-Raumkörpern verknüpft werden können.

Es wäre gut, wenn nicht die ersten Preisträger, sondern andere Büros der zweiten Runde zur Überarbeitung aufgefordert werden würden.

(Entspricht die Voraussetzung zum Führen des Architektentitels der internationalen Preisträger wirklich der gleichen Voraussetzung zur Teilnahemmöglichkeit der inländischen Entwerfer? Stichwort Restriktionen Kammerzulassung, etc.? Ein Studentenwettbewerb war es doch nicht?)

Installiert eine Jury, die sowohl mit ausgezeichneten Museumsarchitekten als auch mit ausgewiesenen (Bauhaus-)Architekturhistorikern besetzt wird. Die Jury unter Dr. Perren (auch keine Kennerin des Bauhauses) war gekennzeichnet von themenfremden Juroren.

11

Mies | 10.09.2015 16:17 Uhr

Wozu die Aufregung?

"visionär und zukunftsweisend - wie das bauhaus - sollte es schon sein"
So so.
Ich stelle auch hier erneut fest, dass das Wissen über das "Bauhaus" in keiner Weise von denen eines Studenten des Erstsemesters unterscheidet.

Was war denn so groß "visionär und zukunftsweisend"?
Oder war es im Wirklichkeit nur ein anderes Label einer Bewegung, die schon einige Jahre zuvor in den Niederlanden und in Russland gab!
Das Bauhaus hat zum damaligen Zeitpunkt keine Rolle in Deutschland gespielt. In den Jahren wurden im Grunde nur einige wenige Prototypen gebaut.
Die normale Bevölkerung konnte damit nicht viel anfangen. Nicht erst seit heute wissen wir, das die Moderne komplett gescheitert ist.
Jetzt meine Frage an Sie, was meinen Sie mit "visionär und zukunftsweisend"?
Ich glaube, dass das Bauhaus nie eine Antwort auf die Probleme gefunden hat, die es lösen wollte. Zumindest in der Architektur. Im Industriedesign hat das Bauhaus sicherlich neue Akzente setzen können und bis heute nicht an seiner Gültigkeit verloren.
Architektur ist eben kein Design!

Zum Wettbewerb
Es sind viele spannende Arbeiten dabei!!
Dieses ganze pseudo Getue, wie schlecht die ganzen Entwürfe sein und wie wenig "Bauhaus" darin zu finden sei..., kann ich nicht teilen.
Nach den ganzen Aufregungen, Blobs usw. der letzten 10-15 Jahre finde ich eine ruhige und elegante Form eine gute Antwort auf die Aufgabenstellung.

10

jajaaa | 10.09.2015 12:24 Uhr

...

natürlich muss das bauhausmuseum nicht wie BAUHAUS aussehen, denn dann wäre es ja 100 Jahre zu spät dran, aber visionär und zukunftsweisend - wie das bauhaus - sollte es schon sein, und das ist es, was diese entwürfe (mit ein paar ausnahmen, jedoch nicht in den top 5) lerder nicht sind!

9

maestrow | 10.09.2015 12:16 Uhr

DAS BAUHAUS als Hierophanie?

lassen wir "DAS BAUHAUS" doch einfach mal als das gelten, was es war. Eine mittelgroße Reformschule unter vielen anderen und eben eine, die im rechten historischen Moment mit attraktivem Personal besonders viel Wind um die Reformen gemacht hat. "DAS BAUHAUS" ist längst ferne Kunstgeschichte und keine Hierophanie! Dann sind auch die Erwartungen an den einen genialen Entwurf für ein Museum, das von der ersten Ausschreibung an am unpassenden Ort mit kuriosem Wettbewerbsbetreuungspersonal und einem recht überschaubaren Inhalt gemacht wurde mit jeder der Einsendungen leicht erfüllt. Dass die angeblich unglaubliche Zahl von 831 Einsendern daran gearbeitet haben ist so neu nicht. Zu seeligen Bauhauszeiten war das bei geringerer Architektendichte nicht anders.
Vielleicht wäre es wirklich bauhäuslerisch, die Bausumme statt in Betonkuben oder -kissen in eine sensationelle neue Architekturausbildung zu investieren? Es müsste ja nicht in Dessau sein...

8

auch ein | 10.09.2015 09:09 Uhr

architekt

was ist denn "das thema bauhaus" ????
und wie äussert sich das baulich eurer meinung nach ????
offensichtlich sieht das ja jeder anders und das ist gut so.

es müssen nicht zwangsläufig die weissen kisten sein.

ich verstehe dieses ganze geschwurbel nicht....


7

Tim | 10.09.2015 08:38 Uhr

Bauhaus

Finde es erschreckend, wie alle Entwürfe hier in den verschiedenen Meldungen über das Thema durch den Fleischwolf gedreht werden.
Muss ein Museum über das Thema Bauhaus überhaupt stilistische oder theoretische Ansätze des Bauhauses aufnehmen? Könnte es nicht auch antithetisch konzeptioniert sein?
Kann es nicht frech, kritisch, neutral, überspitzt oder zurückhaltend sein?
Man kann die Entwürfe auch etwas offener betrachten und mal sein hoffentlich geschultes künstlerisches Auge öffnen. Denn einige Entwürfe sind doch in sich tolle Gebäude.

6

texnhblog@gmail.com | 10.09.2015 00:24 Uhr

back to the 60ies

ishigami goes superstudio!

5

Max | 09.09.2015 23:18 Uhr

@DasHolzspatel

Sehr schöner Kommentar! Der beste, ja einzig intelligente zu dem Thema! Danke!!!!

4

K.T. | 09.09.2015 21:28 Uhr

Bauhaus

Da sind einige interessante Beiträge dabei. Ich bin auf die Ausstellung gespannt...

3

staubmeier | 09.09.2015 20:35 Uhr

vielleicht ...


... liegt ungemach auch daran, dass man

BAUHAUS hinter wänden und unter einem dach

gar nicht aus-stellen kann.







2

latimer | 09.09.2015 19:28 Uhr

Bauhaus

man wollte ein Bauhaus - nein, ein alles überstrahlendes objekt, auf das die stadt, nein die welt schaut! und dann bekommt man eben auch objekte. so einfach ist das!

der erste preis aus spanien setzt allerdings auf zu gewöhnliches, ja, banales, das weder fasziniert, noch dem thema bauhaus gerecht wird. es erinnert eher an die zur zeit übliche bauform-für-alles und spiegelt die aktuell grassierende mutlosigkeit vieler deutscher preisgerichte wieder > international bedeutungslos.
der erste preis aus new york fällt dahingegen durch eine von innen nach aussen gedachte raumkomposition auf, welche doch ganz dem bauhausgedanken entspricht, oder? ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das aktuelle dessau den mut für diese bauform haben wird. oder täusche ich mich ...

1

DasHolzspatel | 09.09.2015 16:59 Uhr

... oh Dessau

Da will man mal wieder Schlagzeilen und Aufmerksamkeit. Der Standort ist nur für Antiarchitektur a la Ishigami geeignet. Aber das ist zu abgehoben. Architektur wird an diesem Platz immer fremd sein. Der eine Entwurf ist zu konservativ der andere zu freaky der andere zu sehr Gebäude.
Keiner kapiert was der Park ist, welche Räumlichkeit herrscht. Architektur im konventionellen Sinne ist da, unter der Berücksichtigung das der Park nicht weiter bebaut werden soll, fehl am Platz.
Das Gebäude liegt wie ein alter Keks am Tischrand.
Es klammert sich ängstlich an der Straße fest. Es muss hier "großspurig" gedacht werden. Ausladend. Opulent. Die entwürfe beziehen den Kontext nur zu 10% ein. Und das nennt man dann Städtebau...

Die Stadt weiß nicht mit "ihrem" Erbe umzugehen.
Und ihre Berater scheinen auch eher ratlos.

Engagiert Richard Sierra. Der rostet euch ein Monument für diese Odyssee zusammen, Oswalds Rauswurf, Ausschreibung, Vorstudie ignorieren...

Bauhaus Museum Dessau: ein Drama in einem Akt.

 
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