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16.02.2018

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Neue Brandwand in Alt-Moabit

AHM modernisieren Geschäftshaus in Berlin


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Trotz seiner zentralen Lage fällt der Berliner Stadtteil Moabit immer etwas aus dem Raster der gesamtstädtischen Wahrnehmung. Am östlichen Rand tut sich zwar einiges, denn hier liegen der Berliner Hauptbahnhof und die daran angrenzenden Areale, in denen seit Jahren massiv geplant und gebaut wird. Doch sobald es weiter nach Westen geht, taucht man recht bald in einen entspannten, gut durchmischten Berliner Kiez ein, der vom Hauptstadt-Hype bisher verschont geblieben ist.

Im Bereich um den U-Bahnhof Turmstraße liegt das eigentliche Zentrum Moabits mit dem Kleinen Tiergarten, den die Landschaftsarchitekten Latz + Partner vor kurzem revitalisiert haben. Nördlich davon versucht wiederum ein Investor, mit dem Umbau der ehemaligen Schultheiss-Brauerei in eine Mall zu klotzen. Und quer gegenüber, auf der Südseite des Parks und beinahe in Sichtweite der Spree, haben AHM Architekten (Berlin) im letzten Herbst die Modernisierung und den behutsamen Umbau eines Geschäftshauses abgeschlossen. Das Projekt Alt-Moabit 103 umfasst circa 5.700 Quadratmeter Geschossfläche. Die Baukosten für die Kostengruppen 300 und 400 geben die Architekten mit knapp sechs Millionen Euro netto an. Alt-Moabit 103 ist damit bedeutend weniger aufwändig als AHMs Umbauprojekt NEUE WEST in der Potsdamer Straße. Es zeigt aber einen genauso souverän unaufgeregten und gelungenen Umgang mit dem Berliner Baubestand.

Das fünfgeschossige Haus diente ursprünglich als Verwaltung der historischen Bolle Meierei. Durch den Umbau entstanden in den Obergeschossen je zwei Büroeinheiten, die durch einen eindrucksvollen Mittelflur erschlossen werden. Ein neu aufgesetztes Staffelgeschoss aus mattschwarz lackiertem Stahl, hellem Holz und raumhohen Fensterflächen schafft einen eleganten, offenen Bürobereich. Um den Aufbau statisch realisieren zu können, musste das vorhandene Dach entfernt und durch eine massive Verbunddecke aus Holoribblechen mit Aufbeton ersetzt werden. Einziger kleiner Wermutstropfen, zumindest für Otto Normalfußgänger: Das niedrige, dunkelgrau verputzte Erdgeschoss mit seinen tiefen Tür- und Fensterlaibungen wirkt etwas streng und abweisend. Es funktioniert vor allem in seiner Rolle als fester Sockel und Bestandteil der dreiteiligen Fassadengliederung mit Vormauerziegel im Hauptbereich und dem neuen Staffelgeschoss als oberer Abschluss des Hauses.

Das Haus und seine Umgebung profitieren sehr vom Abriss des direkt angrenzenden Gebäudes. Ganz im Gegensatz zur sonstigen Baupolitik der Hauptstadt wurde hier nämlich auf kluge Art und Weise der Blockrand geöffnet, um einen großzügigen Durchgang für Fußgänger von der Straße zur nahen Spree zu schaffen – flankiert von einem schönen Produktionsgebäude der ehemaligen Meierei zur Rechten und dem wuchtigen Spiegelglasungetüm des ehemaligen Innenministeriums zur Linken. Die durch den Abriss neu entstandene Brandwand mit dem Slogan des Vermieters „A bit Mo“ lockt nun von weitem, sich in diesem interessanten, neu konfigurierten Stück Stadt umzusehen. (gh)

Fotos: Jordana Schramm, Robert Herrmann


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Kommentare

2

H. Seeger | 22.02.2018 16:30 Uhr

Lücken

Berlin kann sich selbst an der Spree in der Nähe zum Hbf noch Lücken leisten... und zusätzlich nicht wirklich gelungen mit der Brandwand...

1

fabian | 19.02.2018 09:53 Uhr

Werbung

Was muss man als Architekt eigentlich für das einstellen so einer ganzseitigen Werbung inkl. 23 Bildern zahlen?

 
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Durch den Abriss des Nachbargebäudes entstand ein einladender Durchgang zur Spree.

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Nicht nur in Berlin eine Seltenheit: Eine neue Brandwand!

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Im Inneren des Hauses findet sich noch manches historisches Detail.

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Auf den Altbau setzten die Architekten ein lichtdurchflutetes Staffelgeschoss.

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