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11.02.2025

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Genossenschaftlich Wohnen in Freiham

03 Arch., ENEFF, illiz architektur und Westner Schührer Zöhrer in München


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Der neue Stadtteil Freiham im Münchner Westen nimmt langsam aber sicher Gestalt an. Einige der im ersten Realisierungsabschnitt geplanten 4.500 Wohneinheiten konnten bereits bezogen werden. Dazu gehört seit Anfang 2024 auch ein dreiteiliges Ensemble an der Ute-Strittmatter-Straße, das 82 Wohneinheiten mit drei Wohngemeinschaften, drei Gewerbeeinheiten und einen Nachbarschaftstreff aufnimmt.

Den Entwurf für den Holzhybridbau übernahmen 03 Arch. (München), ENEFF Architekten (München), illiz (Wien/Zürich) und Westner Schührer Zöhrer (München). Im Rahmen von verschiedenen Workshops entwickelten die vier Büros das Projekt in gleichwertiger Zusammenarbeit. Von Anfang an sei die Freiraumplanung wichtiger Bestandteil des Entwurfs gewesen, so die Architekt*innen. Hierfür zeichnen Uniola Landschaftsarchitektur Stadtplanung (München) verantwortlich.

Die vielen verschiedenen Einzelgebäude und -blöcke in Freiham ermöglichen unterschiedliche Bauherrenmodelle. Im Falle des Ensembles an der Ute-Strittmatter-Straße handelt es sich um einen genossenschaftlichen Wohnungsbau  der WOGENO München. Ein Großteil der Einheiten wurde als geförderter Wohnraum umgesetzt: 50 Prozent im Rahmen des Programms München Modell-Genossenschaften (MMG) und 25 Prozent mittels einkommensorientierter Förderung (EOF). Die restlichen 25 Prozent wurden als konzeptioneller Mietwohnungsbau (KMB) frei finanziert.

Als Gesamtensemble zwar eindeutig erkennbar, setzen sich die verschiedenen Teile dennoch dezent voneinander ab. Das liegt an der Aufteilung des Entwurfs in sechs Abschnitte, die unabhängig voneinander innerhalb eines „gemeinsam abgesteckten Rahmens aus konstruktivem System und gestalterischen Grundelementen wie Farbe, Material und Struktur“ entwickelt wurden, so das Architektenteam. Je zwei der teilweise miteinander verbundenen Häuser entwarfen 03 Arch. und ENEFF, die restlichen zwei wurden jeweils von illiz und Westner Schührer Zöhrer geplant.

An der Ute-Strittmatter-Straße öffnet sich die lockere Bebauung in Richtung Straße. Gastronomische Angebote und Gemeinschaftsräume sollen hier den Stadtraum beleben, während der grüne Hof im Inneren des Blocks einen geschützten Bereich für die Bewohnerschaft bildet. Die Erschließung der Wohnungen erfolgt über Laubengänge. Verspielt kommen die kreisrunden Balkone daher, die direkt daran andocken. Sie sind als private Bereiche für die Wohnungen gedacht, jedoch nur über den Laubengang erreichbar. Textile Außenvorhänge sollen vor Einblicken schützen.

Laubengänge und Balkone wurden als Betonfertigteilkonstruktion realisiert und dem System in Holz-Hybridbauweise vorgelagert. Unterschiedliche Wohnformen und -größen sollen ein möglichst breites Spektrum bieten. Insgesamt wurde eine Geschossfläche von rund 9.600 Quadratmetern realisiert, wovon knapp 6.370 auf die Wohnfläche und etwas über 700 Quadratmeter auf die Gewerbefläche entfallen. (dsm)

Fotos: The Pk. Odessa Co / Lanz, Schels


Zum Thema:

Der erste Realisierungsabschnitt, der aktuell in Freiham umgesetzt wird, umfasst 85 Hektar. Die BauNetz Woche #620 widmet sich den Neubaugebieten an Münchens Rändern, zu denen neben Freiham auch Messestadt Riem, Neufreimann und das Zukunftsquartier Münchner Nordosten gehören.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

fragwürdige | 12.02.2025 15:14 Uhr

Balkone

..hmm, die Balkonbubbles sehen zugegebenermaßen lustig aus, im Grundriss wie in echt. Aber das war es dann auch schon.
Ich hätte als Bewohner lieber einen privaten Balkon direkt an der Wohnung, von mir aus auch gern straßenseitig. Das hätte dann im Grundriss langweiliger ausgesehen, wäre aber ganz sicher schöner zum Wohnen. Und hätte auch die ziemlich langweiligen Straßenfassaden aufgelockert. Und am Laubengang dann dafür gerne Gemeinschaftszonen zur Belebung.
(Wenigstens der Eckbau hat brauchbare Balkone bekommen.)

2

Pier Paolo | 12.02.2025 07:09 Uhr

Wohnungsbau in Deutschland

Ja, er lebt noch.

à la bonne heure!

1

Toni Tek | 11.02.2025 17:33 Uhr

sehr erfrischender...

...Ansatz: kostengünstige Laubengänge zu machen und dann individuelle "Nester" anzudocken für die private Nutzung. Aber wie bekommt man das in den Griff, dass hier nicht ständig die Rettungswege vollgestellt werden, mit Kinderfahrrädern, Pflanzküeln und Biertragerln undsoweiter...? Der Rettungsweg liegt direkt zwischen Privatbalkon und Privatwohnung! Wäre zu wünschen, dass sich das auch gut bewährt.

 
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