RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Studienzentrum_in_Aachen_eroeffnet_537033.html

29.07.2008

Die schützende Hand

Studienzentrum in Aachen eröffnet


Nach etwas über zwei Jahren Bauzeit (siehe Baunetz-Meldung vom 29. Mai 2006) und fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem Gewinn des Wettbewerbs (siehe Baunetz-Meldung vom 7. Juli 2000) wurde am 29. Juli 2008 das neue Studienzentrum „SuperC“ der RWTH in Aachen eröffnet. Den Wettbewerb für den Neubau am Templergraben hatten damals Susi Fritzer (Graz) und Eva-Maria Pape gemeinsam gewonnen, betreut wurde die Realisierung dann von Pape Architekten (Köln); die Tragwerksplanung wurde vom Büro Schlaich, Bergermann & Partner (Stuttgart) übernommen.

Der Projektname „SuperC“ entstant aus der prägnanten Seitenansicht des Entwurfs, die im Entwurfsmodell noch deutlich lesbar ist. Die nach Süden orientierte Glasfassade des Haupteingangs wird von dem in 20 Metern Höhe etwa 17 Meter großen, zwei Geschoße hohen Dachüberstand überragt. Dieser Dachvorsprung soll sich wie eine „schützende Hand“ über den öffentlichen Raum vor dem Gebäude legen und den Platz dadurch betonen und aktivieren, so die Architektinnen. Die tragende Konstruktion im Dach besteht aus vier Stahlfachwerkträgern mit einer Gesamtlänge von je 31 Metern und einer Bauhöhe von bis zu sieben Metern.


Wie ein großes Schaufenster, so betrachten es die Entwurfsverfasserinnen, steht das Gebäude nun vor der geschlossenen Wand des still gelegten Heizkraftwerks, während es den Blick von Osten kommend auf das denkmalgeschützte Hauptgebäude der RWTH frei lässt. Im Gebäude sind auf fünf Etagen Verwaltungs- und Serviceeinrichtungen für die Studenten der RWTH untergebracht. Die Erschließungs- und Wartebereiche liegen dabei stets zur großen Glasfassade hin – einerseits wird die Fassade so durch die Menschen dahinter belebt, andererseits bietet sich den Wartenden der Blick auf den Platz hinaus. Die Wärmeversorgung des Gebäudes funktioniert vollständig über Geothermie. Eine 2.500 (!) Meter tiefe Erdwärmesonde versorgt das Gebäude mit Wärme, die Zuschaltung einer Adsorptionskältemaschine sorgt für die für den Gebäudebetrieb notwendige Kühlenergie.


Zum Thema:

Architekturfotografie von Tomas Riehle , Köln



Wissenswertes zum energieeffizienten Bauen unter:
www.baunetzwissen.de/Energieeffizienz


Kommentare:
Kommentare (10) lesen / Meldung kommentieren

Foto: Tomas Riehle, Köln

Foto: Tomas Riehle, Köln

Entwurfsmodell, 2006

Entwurfsmodell, 2006


Alle Meldungen

<

30.07.2008

Wald im Plattenbau

Schorfheideviertel in Berlin umgestaltet

29.07.2008

Der Stoff sehnt sich der Form entgegen

Richtfest für Wohngebäude bei Pforzheim

>
BauNetz Wissen
Strandgut in der Decke
baunetz interior|design
Monoton monochrom
Baunetz Architekt*innen
Bez + Kock Architekten
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche